Fotos: Installationshots, Galerie für Gegenwartskunst, E-WERK Freiburg, (c) Marc Doradzillo.
In seiner spielerisch wie verstörenden Solopräsentation mit Skulpturen, Videos, Sound, Fotos und Texten untersucht der in Genf lebende Künstler Thomas Liu Le Lann Machtlosigkeit, Versagen und Verletzlichkeit durch eine Mischung aus intimer Erfahrung und kollektiver Geschichte. Dabei hinterfragt er die Beziehung des Einzelnen zu Kindheit, Familie, Arbeit, kapitalistischen Produktionssystemen und Freizeitgesellschaft.
Thomas Liu Le Lann ist ein französischer Künstler, geboren 1994, er lebt und arbeitet in Genf. Im Jahr 2018 hat er den Preis HEAD – Galerie gewonnen. Im selben Jahr gewann er den New Heads – Fondation BNP Art Awards, dank dem er eingeladen wurde, eine Einzelausstellung im Musée des Beaux Arts in Le Locle sowie am Stand der Stiftung BNP auf der artgenève zu präsentieren.
Zu seinen Einzelausstellungen gehören Best Western bei LUBOV (New York, USA), Show Down im Musée des Beaux Arts in Le Locle (Le Locle, Schweiz), I’m not okay in der Galerie Vin Vin (Wien, Österreich) und 07.19 bei Maladie d’Amour (Grenoble, Frankreich). Er nahm an Gruppenausstellungen teil, wie Studies on Empathy in der Fondation d’Entreprise Ricard (Paris, Frankreich), Henry Darger Summer Camp designed by Extramentale (Arles, Frankreich) und Plattform # 19 im Center d’Art Contemporain – Yverdon les Bains (Yverdon les Bains, Schweiz).
Thomas Liu Le Lann ist außerdem Mitbegründer und Mitverwalter von Cherish, einem von Künstlern betriebenen Raum in Genf, in Zusammenarbeit mit Serpas, Mohamed Almussibli und James Bantone.
In his playful and disturbing solo presentation with sculptures, videos, sound, photos and texts, Geneva-based artist Thomas Liu Le Lann explores powerlessness, failure and vulnerability through a mixture of intimate experience and collective history. He questions the individual’s relationship to childhood, family, work, capitalist production systems and leisure society.
Mit großzügiger Unterstützung der Stadt Genf // With the support of the City of Geneva // Avec le soutien de la Ville Genève
und mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia // and with kind support of Pro Helvetia
Jaime Welsh arbeitet mit stark konstruierten Fotografien. In den oft klinischen Innenräumen von offiziellen Gebäuden werden Figuren als Allegorien für ängstliche oder angespannte psychologische Zustände gezeigt. Welshs Forschung konzentriert sich auf die formale Beziehung zwischen Mensch und architektonischem Raum und die Evokation psychologischer Innerlichkeit durch Fotografie. Für seine Einzelpräsentation in Freiburg entsteht eine neue Fotoserie, die in der Zentrale einer ehemaligen portugiesischen Bank, die von 1864 bis 2001 als Notenbank für das gesamte portugiesische Reich fungierte, inszeniert wird.
Jaime Welsh wurde 1994 in Lissabon, Portugal, geboren und lebt und arbeitet in London, wo er als Stipendiat der Calouste Gulbenkian Foundation und der Goldsmiths University seinen Abschluss machte (2018-2021). Aktuelle Projekte wurden in der South London Gallery, Galeria Madragoa, Firstsite Museum; White Cube (online); Castor Gallery; Saatchi Gallery; Piccadilly Lights; Galeria Graça Brandão; Gallery 46 Whitechapel ausgestellt. Zu den jüngsten Auszeichnungen gehören Bloomberg New Contemporaries 2021, Tomorrow by White Cube 2021 und Circa Art Class of 2020. Welsh war Artist in Residence in der Rua das gaivotas 6 und Tate Exchange in der Tate Modern. Zu den öffentlichen Sammlungen gehören das Calouste Gulbenkian Museum und die Sammlung MACE (Antonio Cachola). Die Arbeiten von Jaime Welsh wurden unter anderem im Frieze Magazine, Contemporânea, Elephant Magazine, Jornal Expresso, Umbigo Magazine und Urbana veröffentlicht.
The artist Jaime Welsh, born in Portugal, who lives and works in London, works with strongly constructed photographs. In the often clinical interiors of official buildings, figures are shown as allegories for anxious or tense psychological states. Welsh’s research focuses on the formal relationship between people and architectural space and the evocation of psychological interiority through photography. A new photographic series is being created for his solo presentation in Freiburg, staged in the headquarters of a former Portuguese bank that operated between 1864 and 2001 as the issuing bank for the whole of the Portuguese empire.
Mit großzügiger Unterstützung der Calouste Gulbenkian Foundation // with kind support of the Calouste Gulbenkian Foundation
Ausstellungstext // Jaime Welsh
Ausstellungstext // Thomas Liu Le Lann
Exhibtion Text // Thomas Liu Le Lann
Booklet: Thomas Liu Le Lann // DE & EN
Booklet: Jaime Welsh // DE & EN
Thomas Liu Le Lann, Jaime Welsh
Vernissage
Do 12.9.2024 | 19-22 Uhr
19.30 Begrüssung, E-WERK Foyer
Nocturne | Ein Rundgang durch Freiburger Kunsträume
Fr 13.9. | Ausstellungen bis 22 Uhr geöffnet // Galleries open till 10 pm
20 Uhr | Sekt & Cider Reception
Weitere Informationen // more information
https://www.kunst-in-freiburg.de/
Poetischer Salon (Engagement der Freunde)
Fr 27.9. | 18.30-20.30 Uhr
Treffpunkt: Galerie 2
Kurzbeiträge mit Roundtable Diskussion // Short presentations with roundtable discussion
Do 24.10. | 19 Uhr
Postheroische Männlichkeiten // Post-heroic masculinities
mit Prof. Dr. Ulrich Bröckling, Mag.phil. Rebecca Heinrich, BA und Dr. Andreas Plackinger,
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sonderforschungsbereich Helden – Heroisierungen – Heroism
Treffpunkt: Kammertheater, E-WERK
Ausstellungsrundgänge // Exhibition Tours
So 29.9.2024 | 16 Uhr | mit Gebärdendolmetscherin
Do 17.10. | 18.30 Uhr
So 10.11. | 16 Uhr
Treffpunkt: Galerie 1
Yoga in der Ausstellung // Yoga in the Exhibition
Sa 12.10. und So 3.11. | 13 Uhr
Treffpunkt: Galerie 1
weitere Informationen // more information
Poly 272 – OKTOBER 2024 | Julia Percheron: „They just wanna have fun“
Do | Fr 17-20 Uhr
Sa 14-20 Uhr
So 14-18 Uhr
In ihrem Buch What Does It Mean to Be Post-Soviet? thematisiert Madina Tlostanova, die Wissenschaftlerin für Postkolonialen Feminismus, den verdrängten Prozess der Dekolonialisierung im post-sowjetischen Raum. Sie fragt nach den umstrittenen, ausgeschlossenen oder unterdrückten Erinnerungen und Traumata aus der Zeit der sowjetischen Vergangenheit. Wie kann zeitgenössische Kunst die offizielle Version der Geschichte hinterfragen und erweitern? Diese Frage wird in der Doppelausstellung aus unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven beleuchtet.
In her book What Does It Mean to Be Post-Soviet?, the postcolonial feminist scholar Madina Tostanova addresses the unrealised process of decolonisation in the post-Soviet space. She explores the contested, ignored or suppressed memories and traumas from the Soviet past. How can contemporary art re-examine and expand the official version of history? This question is examined from different artistic perspectives in the double exhibition.
In ihrer Solopräsentation The Eyes of Earth thematisiert die iranische Fotografin Solmaz Daryani die Folgen imperialer und post-imperialer Umweltausbeutung für den Urmia See im Grenzgebiet der iranischen Provinzen West- und Ost-Aserbaidschan. Ausgehend von ihren persönlichen Kindheitserinnerungen am Urmia See und der Geschichte ihrer Familie – ihr Grossvater betrieb ein Hotel am Seeufer in der Hafenstadt Sharafkhaneh – erkundet Daryani die langfristigen Auswirkungen der fortschreitenden Umweltzerstörung auf Menschen und Landschaften.
Solmaz Daryani ist eine iranische Dokumentarfotografin, die derzeit sowohl im Iran als auch in Grossbritannien lebt. Sie ist Stipendiatin der Magnum Foundation und der National Geographic Society und Mitglied von Women Photograph und Diversify Photo. Ihre Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf die Erforschung der Themen Klimawandel und Wasserkrise, wobei sie ein großes Interesse an den menschlichen Beziehungen zur Umwelt, zu Gemeinschaften und Kulturen hat.
In her solo presentation The Eyes of Earth, Iranian photographer Solmaz Daryani addresses the consequences of imperial and post-imperial environmental exploitation on Lake Urmia in the border region between the Iranian provinces of West and East Azerbaijan. Based on her personal childhood memories of Lake Urmia and the history of her family – her grandfather ran a hotel on the shores of the lake in the harbour town of Sharafkhaneh – Daryani explores the long-term effects of the ongoing environmental destruction on people and landscapes.
Die in Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan, lebende Künstlerin Sabina Shikhlinskaya fragt in ihrer Einzelausstellung nach Hoffnungsmomenten angesichts der vielfältigen Verluste, mit denen ein Mensch im Laufe seines Lebens unweigerlich konfrontiert wird. Wegen sinnlosen geopolitischen Konflikten, endlosen Kriegen oder eigennützigen politischen Interessen sind unzählige Menschen in ständiger Gefahr, ihr Leben, ihre Freiheit, ihre Lebensräume, ihre Geschichte oder ihr kulturelles Erbe zu verlieren. Wie kann der menschliche Wunsch, Leben, Gemeinschaften, Erinnerungen und die Natur zu bewahren, angesichts der immer wiederkehrenden Zerstörung erhalten und gestärkt werden?
Sabina Shikhlinskaya ist eine etablierte aserbaidschanische Künstlerin und Kuratorin. Sie absolvierte das V. Mukhina Kunstinstitute in St. Petersburg und die Staatliche Universität für Kultur und Kunst Aserbaidschan. Bekannt für ihre frühe modernistische Malerei, begann sie in den 90er-Jahren als Pionierin der Konzeptkunst in Aserbaidschan multimediale Praktiken zu erforschen. Dabei nutzte sie ihren interkulturellen Hintergrund, um Kunstwerke zu schaffen, die komplexe Beziehungen zwischen Kultur, Politik und Identität beinhalten. Ihre Arbeiten, die oft ans Poetische grenzen, setzen sich indirekt mit politischen Themen auseinander und zeichnen sich durch ein Gleichgewicht zwischen Ästhetik und Konzept aus.
Shikhlinskaya hat an zahlreichen Ausstellungen und Biennalen in Aserbaidschan und international teilgenommen. Sie war die Kuratorin des ersten aserbaidschanischen Ausstellungspavillons auf der 52. Biennale von Venedig. Darüber hinaus ist Shikhlinskaya Mitbegründerin der experimentellen Sunday Art School in Aserbaidschan. Zwischen 1998 und 2002 konnten mehr als 200 Kinder aus der Gesundheitsklinik Gindes an Kunstausbildungsprogrammen teilnehmen, darunter mehrere Kurse für zeitgenössische Kunst. Seit 2013 beteiligt sich Shikhlinskaya an den Bildungsprogrammen der Organisation YARAT, indem sie Meisterklassen und Kunstprojekten mit jungen Künstler:innen leitet. Im Jahr 2022 erarbeitete sie das Konzept des YARAT Contemporary Art Space und gründete die erste Schule für zeitgenössische Kunst in Aserbaidschan.
In her solo exhibition, the artist Sabina Shikhlinskaya, who lives in Baku, the capital of Azerbaijan, explores moments of hope in face of the manifold losses that a person inevitably faces throughout her or his life. Because of senseless geopolitical conflicts, endless wars or self-serving political interests innumerable people are in constant danger of losing their lives, their freedom, their living environment, their histories or cultural heritage. How can human desire to preserve life, communities, memories and nature be retained and empowered in view of recurring destruction?
Sabina Shikhlinskaya is an established Azerbaijani artist and independent curator. She graduated from V. Mukhina Institute of Arts, St Petersburg, and from Azerbaijan State University of Culture and Arts. Being well known for her early modernistic paintings, she started to explore multimedia practices as a pioneer of conceptual art in Azerbaijan in 1990s. Using her intercultural background her artworks engage with complex relationships between culture, politics and identity. Dealing indirectly with political issues, she balances aesthetics and concept in her works that often verge towards the poetic.
The artist has participated in numerous exhibitions as well as in biennials in Azerbaijan and internationally. She was the curator of first Azerbaijani exhibition pavilion ever at 52 Venice Biennial. In addition, Shikhlinskaya is one of the founders of the experimental Sunday Art School in Azerbaijan. Between 1998 – 2002 more than 200 children from the health clinic Gindes could participate in art training programs, among them several courses of contemporary art. From 2013 Shikhlinskaya was involved in educational programs of the organization YARAT by leading master classes and art projects with young artists. In 2022 Shikhlinskaya authored the concept of YARAT Contemporary Art Space and started the First Contemporary Art School in Azerbaijan.
Solmaz Daryani, Sabina Shikhlinskaya
Vernissage
Di 4.6.2024 | 19 Uhr, Foyer
19.30 Uhr | Performance | Sabina Shikhlinskaya
Mi 5.6.2024 | 20 Uhr
Vortrag Koloniales Erbe und zeitgenössische Kunst in Aserbaidschan, Sabina Shikhlinskaya (engl.)
Anschließend moderiertes Publikumsgespräch
Albert-Ludwig Universität, Freiburg, Hörsaal 1221
Do 27.6.2024 | 19 Uhr
Zur Bedeutung Unabhängiger Kulturräume in Baku am Beispiel von Salaam Cinema
Filmvorführung, Salaam Cinema Baku, junges Künstlerkollektive aus Baku
Kammertheater, E-WERK
Flyer
Ausstellungsrundgänge // Exhibition Tours
So 9.6.2024 | 16 Uhr
Do 13.6. | 18 Uhr
Do 4.7.2024 | 18.30 Uhr
Treffpunkt: Galerie I
Sa 22.6. und So 14.7. | 13h
Yoga, um innere Bewegung wahrzunehmen
Galerie I, E-WERK
weitere Informationen // more information
Broschüre „Zeichen der Zukunft Ost-West Dialoge und Persepektiven – Fokus Südkaukasus“
Ausstellungsbooklet // exhibition booklet // Solmaz Daryani
Ausstellungsbooklet // exhibition booklet // Sabina Shikhlinskaya
Artsteps // Non-existent Museum of the History of Nargin Island
Text in einfacher Sprache // Solmaz Daryani
Text in einfacher Sprache // Sabina Shikhlinskaya
Monopol Newsletter // Highlights aus dem Ausstellungskalender
F.A.Z. // „Ich zerstöre, um zu schaffen“
Die Ausstellung ist Teil des Festivals Performing Democracy, das vom 6.-16.6.2024 in Freiburg stattfindet.
In Kooperation mit dem Zwetajewa-Zentrum an der Universität Freiburg i. Br.
„The Sea. Nothing else. Walls ruptured. Sea. Water tumbling. Oil Transparency. The Sea. Field of stirring liquid. Gathering of pouncing waves going to battle. Into one’s mythology, tree intrude, expand, shed shadows.”
Poem, Sea and Fog, Etel Adnan.
In ihrer Solopräsentation untersucht Steph Huang den Rhein als fliessende Fernstrasse für die globalisierte Zirkulation von Waren, Menschen und Ideen, als Quelle für Nahrung, Erholungsraum oder touristisches Vergnügungsziel. Historische, visuelle oder klangliche Dimensionen des Wasserweges verarbeitet die Künstlerin zu Tonschöpfungen oder transformiert sie in materialisierte künstlerische Formen. In diesem Prozess entstehen poetische minimalistische Skulpturen, Objekte und Klanglandschaften.
Steph Huang lebt und arbeitet zwischen Taipeh und London.
In her solo presentation, Steph Huang examines the Rhine as a flowing highway for the globalised circulation of goods, people and ideas, as a source of food, a recreational space or tourist entertainment destination. The artist processes historical, visual or sonic dimensions of the waterway into sound creations or transforms them into materialised artistic forms. In this process poetic minimalist sculptures, objects and soundscapes are created.
Steph Huang lives and works between Taipei and London.
Vernissage
Do 1.2.2024 | 19 Uhr, Foyer
19.30 Uhr Performance | Loreto Valenzuela
Do 22.2.2024 | 18 – ca. 20.30 Uhr
DAS EXTRA. Kunst in der Flasche
Ein offenes Format für die eigene Kreativität und zum gemeinsamen Austausch
Treffpunkt: Galerie I
Mo 26.2.2024 | 19 Uhr, Kammertheater
Vortrag und Diskussion
Dr. Joanne Yao, The Rhine as The Ideal River
So 3.3.2024 | 12–16 Uhr
offen für kunst
Alle Informationen // all information
www.kunst-in-freiburg.de
Do 4.4. / Fr 5.4.2024 | 16.30 – ca. 17.30 Uhr
Outdoor Dance Performance
River Being
Treffpunkt Café Extrablatt an der Dreisam
Ausstellungsrundgänge // Exhibition Tours
So 4.2.2024 | 16 Uhr | Walle, walle, manche Strecke
Do 7.3.2024 | 18.30 Uhr | Ein gewundenes, silbernes Band
So 17.3.2024 | 16 Uhr | Die Quelle des Lebens
Treffpunkt: Galerie I
Die Regionale ist eine jährliche Gruppenausstellung, entwickelt im Kontext einer grenzüberschreitenden Kooperation von 20 Institutionen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz mit dem Fokus auf lokaler, zeitgenössischer Kunstproduktion in der Drei-Länder-Region um Basel.
An der Regionale24 zeigt Martin Kasper in seiner Solopräsentation No Way neue raumgreifende Malereien, die ein Verwirrspiel mit Räumen betreiben. In der Gruppenausstellung Tattoos, Kunst auf dem Körper erkunden Henry Althaus, Nadine Cueni, Anna Gohmert, Pauline Gosselin, Damien Juillard, Sara-Lena Möllenkamp, David Muth, Tiago Francez und Areum Yoon die Aktualität der Haut als Zeichenträger und Membran.
In seiner ortspezifisch entwickelten Installation No Way kombiniert Martin Kasper raumfüllende Grisaille-Malerei mit Einzelbildern. Darin kann sich das Publikum auf einen labyrinthischen Weg durch Raum und Zeit aufmachen. Es wird sich auf Holzwege begeben und sich in räumlichen Konstrukten verfangen, die jede Bildordnung von oben und unten aufheben.
Die Oberfläche des menschlichen Körpers ist einer der ältesten Zeichenträger. Rituelle Körperbemalungen sind seit prähistorischer Zeit bekannt. Tätowierung als Körperschmuck, künstlerische Praxis, Ausdruck von Lebensgefühl oder permanente Einschreibung von Identität hat in den letzten Dekaden grösste Verbreitung erfahren. Die Haut als Membran, die den menschlichen Körper mit seiner Umwelt vernetzt, wird auch in der Medientheorie behandelt. Mit Videos, Installationen, Fotos, Malerei und Live Events wird in Tattoos, Kunst auf dem Körper die Bedeutung der Haut heute beleuchtet.
At Regionale24, Martin Kasper presents in his solo show No Way new spatially extensive paintings that engage in deliberate game of spaces confusion. In the group exhibition Tattoos, Art on the Body, Henry Althaus, Nadine Cueni, Anna Gohmert, Pauline Gosselin, Damien Juillard, Sara-Lena Möllenkamp, David Muth, Tiago Francez and Areum Yoon explore the currency of the skin as a semaphore and membrane.
In his site-specific installation No Way, Martin Kasper combines space-consuming grisaille painting with single images. In it, viewers can set out on a labyrinthine path through space and time. They will be barking up the wrong tree and become entangled in spatial constructs that suspend any pictorial order from above and below.
The surface of the human body is one of the oldest carrier of signs. Ritual body painting has been known since prehistoric times. Tattooing as body adornment, artistic practice, expression of lifestyle or permanent inscription of identity has become most widespread in recent decades. The skin as a membrane that links the human body with its environment is also addressed in media theory. With videos, installations, photos, paintings and live events, Tattoos, Art on the Body illuminates the importance of the skin today.
Ausstellungsbooklet // exhibition booklet // Tattoos, Kunst auf dem Körper // Galerie 2
Badische Zeitung // November 2023
Artline 12/2023 // Henry Althaus
Artline 12/2023 // Damien Juillard
Badische Zeitung // Dezember 2023
Pressespiegel Regionale 24 // gesamt
Martin Kasper, Henry Althaus, Nadine Cueni, Anna Gohmert, Pauline Gosselin, Damien Juillard, Heiko Eschbach und Sara-Lena Möllenkamp (mit Werken des [ein]FARBIG Tattoo-Kollektivs (Daniel (blacklinedots), Heiko (Heiko Hacker), Stefan (sdl_one)), David Muth, Tiago Francez, Areum Yoon.
Vernissage
Fr 24.11.2023 | 18.30 Uhr
Foyer
So 3.12.2023
Bustour zu den Ausstellungen in Freiburg (D) und Weil am Rhein (D) ab Basel
14.45 Uhr Galerie für Gegenwartskunst
Weitere Infos // more information
https://regionale.org/
So 10.12.2023 | 14-19 Uhr
Kurator*innen-Spaziergang zu den Freiburger Regionale24-Ausstellungen
17 Uhr Führung Galerie für Gegenwartskunst
Thematische Ausstellungsrundgänge // Thematic exhibition tours
So 3.12. | 14.45 Uhr | Kein Weg zurück
So 10.12. | 17 Uhr | Von Seefahrern zur Kunst
Do 11.1. | 18.30 Uhr | Das geht unter die Haut
Treffpunkt: Galerie 1, Galerie für Gegenwartskunst
Fr 5.1.2023 | 17-20 Uhr
Live Tattoo Performance INKARNATION
mit David Luca Muth
Sa 13.01.2024 | Art´s Birthday
Live Tattoo Performance
21 Uhr bis ca. 23 Uhr | Galerie 2
Galerie für Gegenwartskunst geöffnet bis 1 Uhr
Foto
Martin Kasper, No Way (Detail), (c) courtesy of the artist.
Oscar Chan Yik Long (Helsinki), Isaac Chong Wai (Hong Kong / Berlin), Leung Chi Wo (Hong Kong), Hedy Leung (London), Anson Mak (Hong Kong), Musquiqui Chihying (Taipei / Berlin), Winnie Soon (Hong Kong / London), Angela Su (Hong Kong)
Vernissage | Do 14.9.2023 | 19 Uhr | Foyer
Mit einer Performance von Hedy Leung
Die Freiburger Ausgabe von Homeland in Transit, ko-kuratiert von Heidi Brunnschweiler und Angelika Li, fokussiert auf der Vorstellung von akustischer Gerechtigkeit im Sinne des Künstlers und Klangtheoretikers Brandon LaBelle. Das Recht gehört zu werden wie das Recht zuzuhören sind für ihn Grundlage einer fairen Gesellschaft. Klang und Hören versteht er als akustisches Gemeingut, in das sich auf der Basis einer Ethik der Offenheit möglichst vielfältige Stimmen einbringen und mannigfaltige Laute erklingen können. Als soziale Ressource stellt akustische Gerechtigkeit die Lebensrealität der Menschen in den Mittelpunkt und sensibilisiert für das Fehlende, das Ungesagte oder Unsagbare. Als poetische und langsame Kraft unterstützt sie die kontinuierliche Arbeit an einem akustisch Imaginären, das sich um die Erfahrung der Vielfalt, des Austauschs und der Neuorientierung sorgt.
Homeland in Transit schafft einen Raum für die Stimmen, Klänge wie das performative Schweigen von sieben künstlerischen Positionen aus Hongkong, Taipeh und der Diaspora. Die Ausstellung versteht sich als Ort, wo das Recht Gehört zu werden wie das Recht Zuhören eingeübt werden und ein akustisch Imaginäres einer gerechten Gesellschaft erklingen kann. Zuhören wird so als die Fähigkeit praktiziert, einander zu bereichern und Wissen durch Empathie, Verständnis und Zuneigung sowie kritisches Hinterfragen zu teilen.
// EN
The Freiburg edition of Homeland in Transit, co-curated by Heidi Brunnschweiler and Angelika Li, focuses on the concept of acoustic justice as articulated by the artists and sound theorist Brandon LaBelle. According to LaBelle, the right to be heard and the right to listen form the foundation of a fair society. Grounded in an ethic of radical openness, he perceives sound and hearing as an acoustic commons, where a multitude of voices can contribute and various sounds can be heard. Acoustic justice, as a social resource, focuses on the realities of people’s lives and brings awareness to what remains unspoken, unheard, or unpronounceable. It serves as a poetic and slow energy, supporting the ongoing work of an acoustic imaginary that values diversity, exchange, and reorientation.
Homeland in Transit sets out to create a space for the voices, sounds and performative silences of seven artistic positions from Hong Kong, Taipei and the diaspora. The exhibition understands itself as a place where the right to be heard and the right to listen can be practised. In this way, the exhibition creates a space in which the acoustic imaginary of a just society can resound. Listening can thus be practised as the ability to enrich each other and share knowledge through empathy, understanding and affection as well as critical questioning.
Ausstellungsbooklet // exhibition booklet // Isaac Chong Wai
Vernissage
Do 14.9.2023 | 19 Uhr | Foyer
Mit einer Performance von Hedy Leung
Screening Queer Squad
Di 26.9.2023 | 19 Uhr | Kammertheater
Kurzfilme Sinophone Queer / Feminist Activism ausgewählt und präsentiert von Queer Squad // Short Films Sinophone Queer / Feminist Activism selected and presented by Queer Squad
Thematische Ausstellungsrundgänge // Thematic exhibition tours
Fr 15.9. | 19 Uhr | Nocturne. Von Teufeln und Dämonen
Do 12.10. | 19 Uhr | Home is where your heart is? | Tour in English
So 5.11. | 16 Uhr | Spurensuche nach den Wunden der Stadt
Treffpunkt: Galerie 1
Hedy Leung
Performance // Performance, Foyer
Isaac Chong Wai, Traces in Silence
Einzelpräsentation // Solopresentation, Galerie I
Winnie Soon, Unerasable Characters II, (2017 ongoing)
Benutzerdefinierte Software Installation // Custom-software installation, Galerie II
Oscar Chan Yik Long, A Horror to the Eyes of all Men Seeking Faith
Ortsspezifische Installation // Site-specific installation, Galerie II
Leung Chi Wo, Only Time Can Tell, 2010
Installation // Installation, Galerie II
Anson Mak, The Black Wall, 2022
Super-8-Film/Video, Farbe, Stereo // Super 8 film/video, colour, stereo, Galerie II
Angela Su, The Afterlife of Rosy Leavers, 2017
Video // Video, Galerie II
Musquiqui Chihying, The Camera (16), 2016
Video // Video , Galerie II
Hedy Leung
Leung hat einen ganzheitlichen Ansatz für das Gleichgewicht der Energien zwischen Mensch und Natur. In ihrer täglichen Praxis erforscht sie die heilenden und revitalisierenden Kräfte von Klängen, Pflanzen und Sgetsu Ikebana.
Isaac Chong Wai
Die politischen und performativen Qualitäten von Chongs künstlerischer Praxis sind in einem interdisziplinären Ansatz verankert, der die Dringlichkeit gesellschaftlicher Veränderungen und globaler Phänomene verarbeitet.
Winnie Soon
Soon ist ein/e Künstler/in, Programmierer/in und Forscher/in, die sich für die kulturellen Auswirkungen digitaler Infrastrukturen interessiert, die sich mit Machtasymmetrien auseinandersetzen.
Oscar Chan Yik Long
Chans Praxis konzentriert sich auf persönliche Erfahrungen und erforscht die Bedingungen des Lebens, die Art und Weise, wie Individuen miteinander Beziehungen aufnehmen, Angst, Mythologien und visuelle Populärkultur.
Leung Chi Wo
Als bildender Künstler verbindet Leung historische Erkundungen mit konzeptionellen Untersuchungen eines modernen urbanen Umfelds.
Anson Mak
Die Bewegtbild- und Tonkünstlerin Anson Mak interessiert sich für Stadterneuerung, queere Kultur und Wohlbefinden in Form von experimenteller Ethnografie und Essayfilm.
Angela Su
Su erforscht Wahrnehmung und Bilder des Körpers durch Metamorphose, Hybridität und Transformation. Ihre forschungsbasierten Projekte materialisieren sich in Zeichnungen, Videos, Haarstickereien, Performance und Installation.
Musquiqui Chihying
Der Filmemacher und Multimedia-Künstler erforscht kulturelle und soziale Identitäten, die durch den Fluss und die Zirkulation audiovisueller Elemente konstruiert werden.
Hedy Leung
Leung has a holistic approach to the balance of energies between human and nature. In her everyday practice, she explores the healing and revitalizing powers of sound, plants, and sogetsu ikebana.
Isaac Chong Wai
The political and performative qualities of Chong’s artistic practice are incorporated by an interdisciplinary approach, processing the exigency of societal shifts and global phenomena.
Winnie Soon
Soon is an artist coder and researcher interested in the cultural implications of digital infrastructure that addresses wider power asymmetries.
Oscar Chan Yik Long
Chan’s artistic practice focuses on personal experience and explores the conditions of life, how individuals associate themselves with others, fear, mythologies and popular visual culture.
Leung Chi Wo
As a visual artist, Leung combines historical explorations with conceptual investigations in a modern urban setting.
Anson Mak
Moving image and sound artist Anson Mak is interested in urban redevelopment, queer culture and well-being in the forms of experimental ethnography and essay film.
Angela Su
Su explores perception and imagery of the body through metamorphosis, hybridity and transformation. Her research-based projects materialize in drawings, videos, hair embroidery, performative and installation works.
Musquiqui Chihying
The filmmaker and multimedia artist Musquiqui Chihying explores the cultural and social identities constructed through the flow and circulation of audiovisual elements.
// DE
Homeland in Transit ist eine Ausstellungsreihe von Angelika Li. Durch ihren Umzug von Hongkong nach Basel 2017 begann sie sich mit der komplexen und sich verändernden Natur von „homeland“ auseinanderzusetzen. Die Ausstellungsreihe befasst sich mit unterschiedlichen Narrativen und Aspekten von „homeland“: Mit Grenzen, Geschichte, Erinnerung, kultureller Identität, Diaspora, Vertreibung und darüber hinaus.
https://www.onkili.com/homelandintransit
// EN
Homeland in Transit is a series of exhibitions by Angelika Li. Through her move from Hong Kong to Basel in 2017, Li began to explore the complex and changing nature of „homeland“. The exhibition series explores different narratives and aspects of „homeland“: with borders, history, memory, cultural identity, diaspora, displacement and beyond.
https://www.onkili.com/homelandintransit
LaBelle, Brandon. 2021. Acoustic Justice. Listening, Performativity, and the Work of Reorientation. London et. al.: Bloomsbury Academic.
PF25 cultural projects
Foto
Anson Mak, The Black Wall, 2022, Filmstill, (c) courtesy the artist.
Die beiden Soloausstellungen mit Fotos von Fabrice Monteiro und Installationen von Tom Bull befragen die Aktualität von Feuer aus der Perspektive zeitgenössischer Kunst.
Mythen aus aller Welt belegen, dass Feuer für die Menschen faszinierend und zugleich bedrohlich war. In einem langen historischen Prozess lernten sie es zu beherrschen.
Der Gebrauch des Feuers hat einerseits zivilisatorische Prozesse ermöglicht, gefährdet indes auch die Lebensgrundlagen auf dem Planeten. Brandrodung z.B. bildete die Voraussetzung für Ackerbau und Viehzucht. Jüngst wird sie zur Zerstörung der tropischen Regenwälder eingesetzt. Fossile Brennstoffe waren nicht nur Motoren der Industrialisierung, des Kapitalismus und des Wohlstandes in einem Teil der Welt, sondern sind auch die Treiber der Erderwärmung und des Klimanotstands.
Mit der Erfindung der Dampfmaschine schien Feuer gezähmt und verschwand immer mehr aus dem Alltag der Menschen. Heute ist Feuer durch Medienbilder von Kriegen und global sich ereignenden Waldbränden wieder omnipräsent. Die erneute Beschäftigung mit Feuerästhetik ist auch in der zeitgenössischen Kunst zu beobachten. Als rebellisch transformierende wie zerstörerisch vernichtende Kraft ist Feuer erneut in den Fokus geraten.
Fabrice Monteiro, The Prophecy
Für die Fotografien der The Prophecy Serie reiste Fabrice Monteiro in die meist verschmutzten Gegenden des Afrikanischen Kontinents und anderen Teilen der Welt. An diesen Schauplätzen der globalisierten Wegwerfgesellschaft inszenierte er Geistergestalten, die Kleider aus Fundstücken – Abfall und natürliche Materialien – des jeweiligen Ortes tragen. Monteiro kreierte diese wunderbar futuristisch anmutenden und ausserordentlich skulpturalen Kostüme zusammen mit der senegalesischen Modedesignerin Doulcy.
Feuer in Form von unkontrollierten Buschbränden als Folge der Klimaerwärmung oder als Mensch- und Umwelt gefährdende, unkontrollierte Abfallverbrennung sind Motive zahlreicher Fotografien der The Prophecy Serie. Überlebensgrosse Figuren, die animistische Gottheiten oder Geister aus afrikanischen Religionen oder indigenen Gemeinschaften verkörpern, überragen die Feuererscheinungen. Durch ihre Präsenz und mit ihren Kräften gebieten sie den Feuern Einhalt. Im Gegensatz zur überwältigenden oder lähmenden Feuerästhetik z.B. von den kalifornischen Waldbränden 2019 (Demos 2019), die in den sozialen Medien kursierten, zeigt Monteiro einen selbstbewussten Umgang mit Feuer und appelliert an die Handlungsfähigkeit der Menschen. Feuer ist in seinen Fotografien kein schaurig erhabenes Spektakel, das sich aus sicherer Distanz leicht konsumieren lässt. Es wird auch nicht zur apokalyptischen Katastrophe, der die Menschen hoffnungslos ausgeliefert sind. In Monteiros Fotos hat die Erde ihre Geister geschickt, um den Menschen mitzuteilen, dass sie die Macht und die Verantwortung haben, den Schaden, den sie dem Planeten zugefügten, rückgängig zu machen. Von diesen Gottheiten und Geister unterstützt, werden die Menschen im Angesicht des Umweltnotstands durch indigenes Wissen und traditionellen Glauben zum Handeln ermächtigt.
In der The Prophecy Serie schafft Monteiro so Bilder, die die Folgen der Zerstörung von Ökosystemen durch die globalisierte petrokapitalistische Wirtschaft und ihre kolonialen Strukturen aufzeigen, die die Welt erst in Brand setzten. Gleichzeitig ermutigen sie die Menschen aktiv zu werden.
Fabrice Monteiro wurde in Belgien geboren, wuchs in Benin auf und lebt und arbeitet heute als Fotograf in Dakar, Senegal.
https://www.magnin-a.com/
Tom Bull, Under Cover of Darkness
Mit Skulpturen, Videoarbeiten und zu Installationen arrangierten Architekturmodellen thematisiert Tom Bull die ambivalente Natur des Feuers als erneuernde und zugleich zerstörerische Kraft. Der Künstler zeigt, wie der archaische wie anarchische Akt des Verbrennens durch Rituale, Experimente, Vandalismus oder Brandstiftung – insbesondere im ländlichen Raum – wiederbelebt wird, um die eigene Identität zu behaupten. Die erneute Faszination für Feuer wird so zum Ausdruck sozialer Ängste, Eskapismus, Nostalgie, Trost oder einer verletzten Männlichkeit, die durch ein allgegenwärtig globalisiertes, urbanisiertes und zunehmend nationalistisches Umfeld verursacht werden. Als physische Erfahrung voller Magie, Wärme und Sensation bildet Feuer einen attraktiven Kontrast zu einer zunehmend rationalisierten, abstrahierten und digitalisierten Welt. Der scheinbare Anachronismus der zeitgenössischen Faszination für Feuer wird dadurch zum expressiven Akt der Rebellion gegen Entfremdung, Langeweile, Müdigkeit oder Entkörperlichung. Darin äussert sich ebenso das untröstliche Verlangen, Schrecken im Dunkeln aufzuspüren.
Tom Bull ist ein aufstrebender junger britischer Künstler, der in London lebt.
https://www.tombull.co.uk
The two solo exhibitions with photographs by Fabrice Monteiro and installations by Tom Bull engage with fire a contemporary art’s perspective.
Myths from all over the world prove that fire was fascinating and at the same time threatening for people. In a long historical process, they learned to control it. The use of fire has made civilising processes possible, on the one hand, but it also endangers the basis of life on the planet. Slash-and-burn agriculture, for example, was a prerequisite for agriculture and animal husbandry. More recently, it has been used to destroy tropical rainforests. Fossil fuels have not only been the engines of industrialisation, capitalism and prosperity in part of the world, but are also the drivers of global warming and climate emergency.
With the invention of the steam engine, fire seemed tamed and disappeared more and more from people’s everyday lives. Today, fire is omnipresent again due to media images of wars and global forest fires. The renewed preoccupation with fire aesthetics can also be observed in contemporary art. As a rebelliously transforming as well as destructively destructive force, fire has once again come into focus.
Fabrice Monteiro, The Prophecy
For his The Prophecy series, Monteiro travelled to the most polluted areas of the African continent and other parts of the world. At these scenes of the globalised throwaway society, he staged spirit figures wearing dresses made of found objects – trash and natural materials – from the respective site. Monteiro created these marvellously futuristic-looking and extraordinarily sculptural costumes together with the Senegalese fashion designer Doulcy.
Fire in the form of uncontrolled burns as a result of global warming or as uncontrolled waste incineration that endangers people and the environment are the motifs of numerous photographs. Larger-than-life figures embodying animistic deities or spirits from African religions or indigenous communities tower over these blazes. With their presence and powers, these spirits call the fires to halt. In contrast, for example, to the overwhelming or paralysing fire aesthetic from the 2019 California wildfires (Demos 2019), which circulated on social media, Monteiro shows an empowering approach to fire reminding people of their ability to act.
In his photographs, fire is not an eerily sublime spectacle that can be easily consumed from a safe distance. Nor does it become an apocalyptic catastrophe to which people are hopelessly exposed. In Monteiro’s photographs, the earth has sent its spirits to tell people that they have the power and responsibility to undo the harm the caused to the planet. Supported by these deities and spirits, people are empowered to act in the face of environmental emergency through indigenous knowledge and traditional beliefs.
In The Prophecy series, Monteiro thus creates images that display the consequences of the destruction of ecosystems by the globalised petro-capitalist economy and its colonial exploitative structures that set the world on fire in the first place. At the same time, they encourage people to take action.
Fabrice Monteiro born in Belgium, grew up in Benin, and now lives and works as a photographer in Dakar, Senegal.
https://www.magnin-a.com/
Tom Bull, Under Cover of Darkness
With sculptures, video works and architectural models arranged into installations, Tom Bull addresses the ambivalent nature of fire as a renewing, yet destructive force. The artist shows how the archaic as well as anarchic act of burning is revived through rituals, experiments, vandalism or arson – especially in rural areas – in order to assert one’s own identity.
The renewed fascination with fire thus becomes understandable as an expression of social angst, escapism, nostalgia, comfort, or a wounded masculinity, caused by an ever-present globalised, urbanised and increasingly nationalistic environment.
As a physical experience, full of magic, heat and sensation, fire exerts an attractive contrast to an increasingly rationalised, abstracted and digitalised world. The apparent anachronism of contemporary fire fascination consequently becomes an expressive act of rebellion against alienation, boredom, weariness or disembodiment. It also voices the inconsolable desire for unearthing horrors in the dark.
Tom Bull is an emerging young British artist living in London.
https://www.tombull.co.uk
Ausstellungsbooklet // exhibition booklet // Fabrice Monteiro
Ausstellungsbooklet // exhibition booklet // Tom Bull
Christ in der Gegenwart // Juni 2023
Vernissage
Do 11.5.2023 | 19 Uhr | Foyer
Mit einer Performance von Jasmine Tutum
Pre-ART Basel Event
Fr 9.6.2023 | 19 Uhr – 1 Uhr | Saal | Foyer | Galerie 2
Weitere Informationen // More Information
Flyer
Thematische Ausstellungsrundgänge // Thematic exhibition tours
So 14.5. | 16 Uhr | Das Spiel mit dem Feuer
Do 22.6. | 19 Uhr | What is the future of fashion? | Tour in English
So 2.7. | 16 Uhr | Mode, Kunst und Feuer!
Treffpunkt: Galerie 1
DAS EXTRA. Workshop
Fr 23.6. | 18 – ca. 20.30 Uhr
Treffpunkt: Galerie 1
Ein offenes Format für die eigene Kreativität und zum gemeinsamen Austausch
Weitere Informationen // More information
Helen Weber in Residence
Fr 14.7.2023 | ab 21 Uhr | Parkplatz
Weitere Informationen // More information
Die Van Look Stiftung verleiht in Erinnerung an den Freiburger Künstler Hans-Günther van Look (1939-2007) alle zwei Jahre den Van Look Preis für Bildende Kunst im E-Werk. Bisherige Preisträger*innen waren Andreas von Ow, Zora Kreuzer und Uta Pütz. In diesem Jahr hat sich die fachkundig besetzte Jury für eine Künstlerin aus Wien entschieden, die den Prozess des Malens und der Bildfindung wie eine forschende Wissenschaftlerin analysiert. Ihre nicht-figurativen Bildräume scheinen im Digitalen verortet zu sein und bestimmten Algorithmen zu folgen. Damit erfüllt sie gleich zwei Kriterien, die für die Vergabe des Preises entscheidend sind und sich aus dem Kunstschaffen van Looks herleiten: einmal die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Raum und seinen unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten und zum anderen eine künstlerische Arbeitsweise im Sinne eines „artiste-chercheur“. Damit ist eine Künstlerpersönlichkeit gemeint, die sich wie ein Wissenschaftler*in fortlaufend Fragen stellt und im Prozess des Arbeitens nach Lösungen sucht.
Finanziert wird der Van Look Preis durch Spenden, Mitgliederbeiträge und vor allem durch die Vermietung von Gemälden aus dem Nachlass des Künstlers. Namhafte Stiftungen, Unternehmen und Sammler*innen mieten Werke van Looks und fördern damit Künstler*innen der nächsten Generation (www.vanlook-stiftung.de).
Preisverleihung und Vernissage | Sa 1.4. | 18 Uhr, Galerie I
Begrüßung: Dr. Heidi Brunnschweiler und Felicia Maier, Amtsleitung Kulturamt der Stadt Freiburg
Vorstellung der Preisträgerin: Dr. Larissa Van Look
Künstlergespräch: Vika Prokopaviciute & Prof. Susanne Kühn
In memory of the Freiburg artist Hans-Günther van Look (1939-2007), the Van Look Foundation awards the Van Look Prize for Visual Arts at the E-Werk every two years. Previous winners have been Andreas von Ow, Zora Kreuzer and Uta Pütz. This year, the expert jury has chosen an artist from Vienna who analyzes the process of painting and image making like a researching scientist. Her non-figurative pictorial spaces seem to be located in the digital and to follow certain algorithms. In this way, she fulfills two criteria that are decisive for the awarding of the prize and are derived from van Look’s artistic work: on the one hand, the artistic examination of the subject of space and its various possibilities of interpretation and, on the other hand, an artistic working method in the sense of an „artiste-chercheur“. This refers to an artist personality who, like a scientist, continuously asks himself questions and seeks solutions in the process of working.
The Van Look Prize is financed by donations, membership fees and, above all, by the rental of paintings from the artist’s estate. Renowned foundations, companies and collectors rent works by Van Look and thus support artists of the next generation (www.vanlook-stiftung.de).
Ausstellungsbooklet // exhibition booklet
Ausstellungstext // exhibition text
Einladungskarte // Invitation card
Homepage der Van Look Stiftung
Neckar Doll, Evgenij Gottfried, Constantin Hartenstein, Thomas Liu Le Lann, Gabriella Torres-Ferrer, Karla Zipfel
Als postdigitales Zukunftslabor präsentiert die Galerie für Gegenwartskunst, E-WERK (Galerie II) eine Auswahl junger Konzeptkunst aus der Privatsammlung Lukas Jakob. Jakob lebt in Freiburg und ist einer der jüngsten Sammler Deutschlands. Die ausgewählten Arbeiten junger internationaler Künstler*innen setzen sich mit Zukunftsideologien, Sozialisierungsprozessen und Netzkultur auseinander. Sie hinterfragen Machtstrukturen in Zeiten ständiger Selbstoptimierung des Individuums im digitalen Raum. In ihrer künstlerischen Produktion setzten diese Künstler*innen Prozesse aus den Bereichen der Medizin, des Handwerks, des Designs oder der Sub- und Kryptokultur neuartig ein, um teilweise interaktive Rauminstallationen zu schaffen.
Wie zerbrechlich ist die künstlerische DNA dieser Generation? Was sind ihre Mittel des Austauschs in einer globalisierten vernetzten Gesellschaft und mit welchen hybriden Formen suchen sie den Herausforderungen ihrer Zeit zu begegnen?
Lukas Jakob (*1998) sammelt seit 2016 Gegenwartskunst. Der geprüfte Verwaltungswirt arbeitet bei der Stadtverwaltung Freiburg und pendelt zwischen Gundelfingen, Deutschland und Genf, Schweiz. Seine Privatsammlung macht er regelmässig der Öffentlichkeit zugänglich. Sie ist der neuste Zugang im BMW Art Guide by Independent Collectors. In einem jüngst erschienenen Interview spricht er u.a. über seine Sammlung und seine Leidenschaft für Gegenwartskunst.
Neckar Doll, Evgenij Gottfried, Constantin Hartenstein, Thomas Liu Le Lann, Gabriella Torres-Ferrer, Karla Zipfel
As a post-digital future laboratory, the Galerie für Gegenwartskunst, E-WERK (Gallery II) presents a selection of young conceptual art from the private collection of Lukas Jakob. Living in Freiburg, he is one of the youngest collectors in Germany. The selected works by young international artists deal with future ideologies, socialisation processes and Crypto net culture. These artists question power structures in times of constant self-optimisation of the individual in the digital space. In their artistic production, they use processes from the fields of medicine, crafts, design or sub- and crypto-culture in new ways to create partly interactive installations.
How fragile is the artistic DNA of this generation? What are their means of exchange in a globalised networked society and with what hybrid forms do they seek to meet the challenges of their time?
Lukas Jakob (*1998) has been collecting contemporary art since 2016. Commuting between Gundelfingen, Germany and Geneva, Switzerland, the qualified administrator works for the municipality of Freiburg. He regularly makes his private collection accessible to the public. His collection is the latest addition to the BMW Art Guide by Independent Collectors. In a recent interview, he talks about his collection and his passion for contemporary art, among other things.
Neckar Doll, Evgenij Gottfried, Constantin Hartenstein, Thomas Liu Le Lann, Gabriella Torres-Ferrer, Karla Zipfel
Vernissage
Fr 31.3.2023 | 19-22 Uhr
Eröffnungs-Talk mit Künstlern moderiert von Heidi Brunnschweiler
mit DJane Ella Stracciatella | bis 22 Uhr
Führungen durch den Sammler
Fr 21.4. | 28.4. | 18 Uhr
Late-Night-Viewing
Fr 21.4 | 19-22 Uhr
mit Performances und Apéro
mit Aligned, Candy Crystal und Performance AG mit Jürgen Oschwald
Ausstellungbooklet // exhibition booklet
Videorundgang // video tour // Youtube
Badische Zeitung vom 17.4.2023
Maeve Brennan (London) | Horses and Angels | Solopräsentation
In ihrer Ausstellung Horses and Angels setzt die britische Künstlerin Maeve Brennan die kurze menschliche Zeitspanne in Beziehung zu dem riesigen Zeitrahmen der Erdgeschichte. Was wird in den Erdschichten aus unserer Zeit, in der wir Menschen die Lebensbedingungen auf dem Planeten grundlegend verändert haben, festgehalten? In ihrer neuen Filminstallation With Horses thematisieren ein sterbendes Pferd und ein neugeborenes Fohlen inmitten einer Landschaft aus Plastikmüll die Zeitlichkeit des Industriezeitalters. In Listening in the Dark erinnern die Forschungen der Künstlerin über Fledermäuse an die Vorgeschichte und die immensen Dimensionen des Erdzeitalters im Verhältnis zum Anthropozän.
Carina Emery (Paris) | Spindle Still | Solopräsentation
In ihrer Solopräsentation beschäftigt sich die Schweizer Künstlerin mit verschiedenen Körperzuständen, die durch Drehungen, Rotationen und Beschleunigung ausgelöst werden, sowie den daraus resultierenden Gefühlen der Lähmung und des Verschwindens.
Gewöhnlich sind die Sinnesorgane perfekt synchronisiert, sodass sie Reize der Umwelt auf gleiche Weise interpretieren. Was passiert, wenn es einen Unterschied zwischen tatsächlicher und wahrgenommener Bewegung gibt? Wie verhält sich der Körper, wenn der optische Eindruck nicht mit den Signalen übereinstimmt, die das Gleichgewichtsorgan und die Stellungsrezeptoren von Muskulatur und Gelenken ans Gehirn senden?
In Emerys Arbeit wird der Körper in seiner Belastbarkeit, aber auch seiner Verletzlichkeit und der vom Subjekt empfundenen Inkongruenz greifbar gemacht. Ihre Skulpturen können als Sensoren verstanden werden, die spezifischen Beziehungen zwischen Bewegungen und Signalen aufzeichnen, rückverfolgen oder reanimieren. Emery untersucht so, wie Rotations-, Dreh- und Kurbelmomente transformiert, beschleunigt, aber auch gehemmt, gebremst und unterbunden werden können.
Vernissage | Do 2.2.2023 | 18:30-22 Uhr | Begrüßung 19 Uhr, Foyer
Maeve Brennan (London) | Horses and Angels | Solopresentation
In her exhibition Horses and Angels, British artist Maeve Brennan sets the short human timespan in relation to the vast time frame of Earth’s history. What will be recorded in the Earth’s strata from our age, in which we humans fundamentally changed the conditions of life on the planet? In her new film installation With Horses, a dying horse and a newborn foal amidst a landscape of plastic waste address the temporality of the industrial age. In Listening in the Dark, the artist’s research on bats reminds us of prehistory and the immense dimensions of the age of the Earth in relation to the Anthropocene.
Carina Emery (Paris) | Spindle Still | Solopresentation
In her solo presentation, the Swiss artist deals with various bodily states triggered by spins, rotations and speed, as well as the resulting feelings of paralysis and disappearance.
Usually, the sensory organs are perfectly synchronised so that they interpret stimuli from the environment in the same way. What happens when there is a difference between actual and perceived movements? How does the body behave when the visual impression does not match the signals sent to the brain by the organ of equilibrium and the position receptors of muscles and joints?
In Emery’s work, the body is made tangible in its resilience, but also its vulnerability and the incongruity felt by the subject. Her sculptures can be understood as sensors that record, trace or reanimate specific relationships between movements and signals. Emery thus explores how moments of rotation, turning and cranking can be transformed, accelerated, but also inhibited, slowed down and stopped.
Maeve Brennan, Carina Emery
Vernissage
Do 2.2.2023 | 18:30-22 Uhr
Begrüßung 19 Uhr, Foyer
Öffentliche Führungen
Do 23.3. | 19 Uhr
So 5.2. | 26.2. | 5.3. | 26.3. | 16 Uhr
Treffpunkt: Galerie 1
Themen
Do 23.3. | 19 Uhr | Fortschritt um jeden Preis?
So 26.3. | 16 Uhr | Mensch macht Epoche
Artist´s Talk | Screening und Gespräch mit Maeve Brennan
Do 2.3. | 19 Uhr
Treffpunkt: Saal
Veranstaltung in Englisch // event in English
Weitere Informationen // More information
So 5.3. | 11-18 Uhr geöffnet
offen für kunst
16 Uhr Führung
Treffpunkt: Galerie 1
Weitere Informationen // More information
Ausstellungstexte // exhibition texts // Carina Emery | Spindle Still
Ausstellungstexte // exhibition texts // Maeve Breannan | Horeses and Angels
Newsletter Kultur aus der Schweiz im Februar 2023
Newsletter monopol – Magazin für Kunst und Leben vom 6.3.2023
Die Ausstellung Spindle Still von Carina Emery wird gefördert von prohelevetia.
Die Regionale ist eine jährliche Gruppenausstellung, entwickelt im Kontext einer grenzüberschreitenden Kooperation von 18 Institutionen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz mit dem Fokus auf lokale, zeitgenössische Kunstproduktion in der Drei-Länder-Region um Basel.
Wir zeigen dieses Jahr das Gruppenprojekt Liminal Fields von Paula Mierzowsky, Michael Gärtner und Johann Diel, die Solopräsentation A Longing for Surrendering von Pedro Matias, eine Installation von Matthias Dämpfle und eine Videoarbeit von Kiki Pavlović.
Mit Liminal Fields entwerfen die drei Künstler*innen eine Welt der Entgrenzung und des Übergangs. Anstelle von Mauern und Zäunen dienen Pole und Schwellen der Orientierung. So werden Grenzen nicht abgeschafft, aber durchlässig und aufgeweicht. Statt Dualismus herrscht Kontinuität. Es entsteht eine Sphäre der Prozessualität, der Übergänge, ein ästhetisches und soziales Experimentierfeld, das zum Verweilen, Kontemplieren, Spielen und Interagieren einlädt.
In der immersiven Multimedia Installation A Longing for Surrendering erforscht Pedro Matias die Beziehungen zwischen menschlichen und mehr als menschlichen Ökosystemen. In einer postnatürlichen Höhle laden multisensorische polyphonen Landschaften zu Interaktion ein. Das Werk ist auf formverändernde und intime Begegnungen ausgerichtet, bei denen Zerbrechlichkeit, Spekulation und Berührung willkommen sind.
Vernissage | Fr 25.11.2022 | 18:30 Uhr
This year we are showing the group project Liminal Fields by Paula Mierzowsky, Michael Gärtner and Johann Diel, the solo presentation A Longing for Surrendering by Pedro Matias, an installation by Matthias Dämpfle and a video work by Kiki Pavlović.
With Liminal Fields, the three artists create a world of dissolution and transition. Instead of walls and fences, poles and thresholds serve as orientation. Boundaries are not abolished, but they become permeable and softened. Instead of dualism, continuity prevails. The result is a sphere of processuality, of transitions, an aesthetic and social field of experimentation that invites visitors to linger, contemplate, play and interact.
In the immersive multimedia installation A Longing for Surrendering, Pedro Matias explores the relationships between human and more-than-human ecosystems. In a post-natural cave, multi-sensory polyphonic landscapes invite interaction. The work is focused on shape-shifting and intimate encounters where fragility, speculation and touch are welcome.
Matthias Dämpfle, Johann Diel, Michael Gärtner, Pedro Matias, Paula Mierzowsky, Kiki Pavlović
Vernissage
Fr 25.11.2022 | 18:30 Uhr
Treffpunkt: Foyer
Öffentliche Führungen
Do 1.12.2022 | 19 Uhr
So 11.12.2022 | 15.1.2023 | 16 Uhr
Treffpunkt: Galerie 1, Galerie für Gegenwartskunst
So 27.11.2022 | 14-18 Uhr
Kurator*innen-Spaziergang zu den Freiburger Regionale 23-Austellungen
Treffpunkt: T66 Kulturwerk, Talstraße 66
So 4.12.2022
Bustour zu den Ausstellungen in Freiburg (D) und Weil am Rhein
14 Uhr Galerie für Gegenwartskunst
weitere Infos unter: https://regionale.org/
So 8.1.2023 | 17 Uhr
Artists‘ Talk mit Paula Mierzowsky, Michael Gärtner und Johann Diel
Treffpunkt: Foyer
Ausstellungstexte // exhibition texts
Badische Zeitung vom 1.12.2022
Bonsoir l’Alsace vom 15.12.2022 (französisch)
Das Projekt von Matthias Dämpfle wurde gefördert durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
ART-regio. Kunstförderung der SV Sparkassen-Versicherung.
Susanne Kühn untersucht in ihrer Solopräsentation das Potential von virtueller Realität für neue Formen des bildlichen Denkens. Dabei unterzieht sie Menschen- und Pflanzendarstellungen sowie ihre biologischen Strukturen wie Zellen oder Flagellen einer Neuerfindung. Organische Formen können technoide Strukturen annehmen oder wachsen zu menschenähnlichen Wesen heran.
Virtuelle Realität (VR) sind dreidimensionale, real erscheinende Welten, die durch spezielle Software in Echtzeit erzeugt werden. Während sich Computerspiel-Ästhetiken, als Anwendungsbereich von VR, um Plausibilität und Wirklichkeitstreue bemühen, nutzt Kühn Abweichung, Inkongruenz oder Verzerrung um phantastisch wuchernde Universen zu erschaffen. Ihre Bildwelten des Natürlichen zeichnen sich durch überbordendes Wachstum aus. Eingrenzende Prinzipien wie Architektur werden zurückgedrängt. In den ersten Naturdarstellungen der westlichen Kunstgeschichte, etwa in Konrad Witz Tafelbildern, erscheinen Pflanzen und Blumen klein. Weil Natur als Gefährdung der göttlichen Ordnung galt, durfte sie nur kontrolliert und marginal dargestellt werden. Kühn, die in Zeiten des Post-Feminismus und des Post-Anthropozäns malt, hat Scheuklappen dieser Art längst abgelegt. Mit selbstbewusster Malerinnen-Lust setzt sie das Potenzial von VR für die visuelle Neuerfindung des Natürlichen in Szene. Durch die generativen Prinzipien von VR und Wachstum sind Kühns Bilderfindungen keine Grenzen gesetzt.
Im Kern ist Kühns Werk einer präzisen handwerklichen Ausführung verpflichtet, die es ihr ermöglicht, unterschiedlichste künstlerische Sprachen zu vernetzen. Erstmalig werden in dieser Ausstellung Kühns Keramiken gezeigt. Als skulpturale Gewächse erweitern sie den Bildraum ihrer jüngsten Gemälde in den Ausstellungsraum. In einer neuen Serie von Papierarbeiten skizziert sie florale Erfindungen. Darüber hinaus zeigt eine Diaprojektion mit Fotos aus Kühns Bildarchiv die Personen, die ihre Bilder der letzten 10 Jahre bevölkern. Sie imitieren Posen aus Gemälden der Kunstgeschichte und halten ephemere Momente während des Malprozesses, im Beisein unfertiger Gemälde fest.
Susanne Kühn ist eine Malerin der Gegenwart und arbeitet mit einem erweiterten Malereibegriff. 2015 wurde sie als Professorin für Malerei an die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen. Nach Jahren in New York und Boston lebt und arbeitet Susanne Kühn heute in Freiburg und Nürnberg.
Kühn zeigte unter anderem Einzelausstellungen in der Gemäldegalerie der Akademie der Bildenden Künste Wien; dem Kunstmuseum Celle; dem Museum für Neue Kunst Freiburg, im Haus der Graphischen Sammlung des Augustinermuseums Freiburg; im OMI International Arts Center, Ghent, USA; bei Beck & Eggeling International Fine Art, Düsseldorf und Wien; in der Sala Uno, Contemporary Arts Center Rom; bei Haunch of Venison London, UK; im Harvard Radcliffe Institute, Cambridge, USA; bei Robert Goff Gallery New York, USA; im Museum of Contemporary Art Denver, USA; im Kunstverein Freiburg; bei Bill Maynes Gallery, New York, USA. Kühn nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil.
Vernissage | Do 15.9.22 | 19 – 22 Uhr
mit einer Performance außen wummerts ganz schön von Hannah Schwab und Theresa Hartmann, Studierenden der Klasse Susanne Kühn an der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg.
In her solo presentation, Susanne Kühn explores the potential of virtual reality for new forms of pictorial thinking. In doing so, she subjects representations of humans and plants and their biological structures to reinvention. Organic forms can take on technoid structures or grow into human-like beings.
Virtual reality (VR) are three-dimensional worlds generated in real time by special software that appear real. While computer game aesthetics, as a field of application of VR, strive for plausibility and fidelity to reality, Kühn uses deviation, incongruity or distortion to create fantastically proliferating universes. Her pictorial worlds of the natural are characterised by exuberant vibrant growth. Confining principles such as architecture are pushed back. In the first representations of nature in Western art history, for example in Konrad Witz’s paintings, plants and flowers appear small. Because nature was considered a threat to the divine order, only controlled and marginal depiction were allowed. Kühn, who paints in times of post-feminism and the post-anthropocene, has long since taken off blinders of this kind. With self-confident painterly relish, she stages the potential of VR for the visual reinvention of the natural. Due to the generative principles of VR and natural growth, there are no limits to Kühn’s pictorial inventions.
At its core, Kühn’s painting is committed to precise craftsmanship, which enables her to interlink a wide variety of painterly languages. For the first time, Kühn’s ceramics are shown in this exhibition. As sculptural plants they extend the pictorial space of her most recent paintings into real space. In a new series of works on paper, she sketches floral inventions. Furthermore, a slide projection with photographs from Kühn’s image archive shows the individuals who populate her paintings of the last 10 years. They imitate poses from paintings in art history and capture ephemeral moments in the process of painting, in the presence of unfinished paintings.
Susanne Kühn is a painter of the present and works with an expanded concept of painting. In 2015, she was appointed professor of painting at the Academy of Fine Arts in Nuremberg. After years in New York and Boston, Susanne Kühn now lives and works in Freiburg and Nuremberg.
Kühn has shown solo exhibitions at the Gemäldegalerie der Akademie der Bildenden Künste Vienna; the Kunstmuseum Celle; the Museum für Neue Kunst Freiburg, at the Haus der Graphischen Sammlung des Augustinermuseums, Freiburg; at the OMI International Arts Center, Ghent, USA; at Beck & Eggeling International Fine Art, Düsseldorf and Vienna; at Sala Uno, Contemporary Arts Center Rome; at Haunch of Venison London, UK; at Harvard Radcliffe Institute, Cambridge, USA; at Robert Goff Gallery New York, USA; at the Museum of Contemporary Art Denver, USA; at Kunstverein Freiburg; at Bill Maynes Gallery, New York, USA. Kühn has participated in numerous group exhibitions.
Vernissage
Do 15.9.22 | 19 – 22 Uhr
mit einer Performance außen wummerts ganz schön von Hannah Schwab und Theresa Hartmann, Studierenden der Klasse Susanne Kühn an der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg.
Öffentliche Führungen
Do 29.9. | 20.10.2022 | 19 Uhr
So 16.10. | 6.11.2022 | 16 Uhr
Treffpunkt: Galerie 1
Führung mit Susanne Kühn durch die Ausstellung und Werkgespräch
Do 6.10.2022 | 19 Uhr
Treffpunkt: Foyer
Was kann Malerei als eines der ältesten Bildmedien angesichts der digitalen Bilderwelten leisten und aussagen? Wie kann Malerei virtuelle Realität, digitale Werkzeuge oder das Internet produktiv nutzen? Die Künstlerin Susanne Kühn, Professorin für Malerei an die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, führt durch ihre Ausstellung Proliferation – Vasa, Auginella and Other Sprouts und vertieft im Werkgespräch Aspekte ihres künstlerischen Schaffens.
Vortrag mit Diskussion | Kulturelle Aneignung und Aneignung von Bilder
Do 27.10.2022 | 19:30 Uhr | Vorträge in deutscher Sprache
Professor Dr. Lars Distelhorst, Professor für Sozialwissenschaften, Potsdam, und
Dr. iur. Eva-Maria Bauer, Akademische Mitarbeiterin Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaft, Karlsruhe
Aneignung wird aktuell kontrovers diskutiert. In der Kunst gilt sie in unterschiedlicher historischer Nutzung als Phänomen, das Kunst überhaupt definiert. Aus kulturphilosophischer Perspektive wird sie als Hybridisierung oder Diebstahl für angemessen oder problematisch befunden. Auf der Grundlage ihrer kürzlich erschienenen Bücher zum Thema stellen Eva-Maria Bauer und Lars Distelhorst Aneignung von Bildern und kulturelle Aneignung aus ihrer jeweiligen Perspektive vor.
Eva-Maria Bauer beschäftigt sich mit verschiedenen Formen der Übernahme urheberrechtlich geschützter Werke. Mit der Digitalisierung und der Partizipationskultur im Internet sind die Techniken der Appropriation Art demokratisiert und als Memes und GiFs Mittel der Massenkommunikation geworden.Ausgehend von der Appropriation Art in den 1970er Jahren, die ihre Einschreibung ins Andere deklariert, plädiert Bauer für einen rechtlichen Freiraum für Aneignungshandlungen der gesellschaftlichen Realität digitaler Kommunikation angemessen Rechnung tragen.
Lars Distelhorst betrachtet Aneignung kulturphilosophisch. In seinem Verständnis prägt Aneignung unser Verständnis von Geschichte, Wissen und Kunst und damit nicht zuletzt auch unser Selbstverständnis. Entsprechend umkämpft ist im Moment die öffentliche Diskussion. Während die einen darauf beharren, kulturelle Aneignung sei eine Vorbedingung der Kulturentwicklung, verweisen andere auf die Fortschreibung kolonialer Strukturen und Rassismus. Der Vortrag wird in diese so vielschichtige Diskussion einführen, für eine Versachlichung der Diskussion plädieren und den Unterschied zwischen kultureller Entwicklung und Ausbeutung aufzeigen.
Eva-Maria Bauer (2020). Die Aneignung von Bildern. Eine urheberrechtliche Betrachtung von der Approprations Art bis hin zu Memes. Baden-Baden: Nomos.
Lars Distelhorst (2021). Kulturelle Aneignung. Hamburg: Nautilus.
Ausstellungstexte // exhibition texts
Vortrag mit Diskussion: Kulturelle Aneignung und Aneignung von Bildern am 27.10.2022
Foto: Susanne Kühn, Vasa, aus der Serie Her Name is Amygdala Vertigo, Acryl auf Leinwand, 2022, Bernhard Strauss, VG Bildkunst Bonn.
In seinem Buch Afropäisch beschreibt Johny Pitts die Geschichten der schwarzen Europäer auf seiner Reise durch Europa. Angetrieben, seine eigene Pluralität zu behaupten, trifft er in den Straßen der europäischen Städte auf positive gelebte Interaktionen zwischen den Kulturen Afrikas und Europas. Seine Reise ist eine Suche nach Momenten des Afropäischen, in denen das Schwarzsein an der Gestaltung einer allgemeinen europäischen Identität beteiligt ist.
Für diesen afro-europäischen Weg ist die Aufarbeitung, Dokumentation und Verbreitung der lange ignorierten Geschichte der schwarzen Europäer notwendig. Pitts ist wie James Baldwin der Meinung, dass die Versöhnung mit der Wahrheit der beste Weg für jeden Menschen ist, unabhängig von seiner ethnischen Zugehörigkeit, ganz im Sinne von Frantz Fanons Überzeugung, dass die „Unterwerfung für den Geist des Unterjochenden genauso schädlich ist wie für den der Unterjochten“ (Pitts 2020: 351).
Die Ausstellung Radical Encounters, Perspektiven des Afropäischen stellt sich den dringlichen Fragen eines gemeinsamen afropäischen Wegs in der Auseinandersetzung mit den Filmen, Fotos, Installationen von John Akomfrah, Mohamed Bourouissa, Johny Pitts und einer Performance von Jasmine Tutum. Für alle diese Künstler ist Fanons Auffassung wichtig, dass jede Generation ihre Verpflichtung hat, um eine gemeinsame Zukunft zu gestalten.
Filminstallation: John Akomfrah, Transfigured Night: Galerie I, GG-E-WERK
Ausstellung: Mohamed Bourouissa, I lost My Name: Galerie II, GG-E-WERK
Installation im Stadtraum Johny Pitts, Afropean Express: Reisen ins schwarze Europa
ist vom 5.5.-13.6.2022 am Rotteckring 14-16, (Abschnitt zwischen Trattoria Tizio und Colombi Hotel) Freiburg zugänglich. Siehe Plan.
Am 13.6. wandert die Installation von Johny Pitts vom Rotteckring auf den E-Werk Parkplatz und ist dort bis Ende der Ausstellung (3.7.22) zu sehen!
Vernissage: 05.05.2022 | 19 Uhr
Hip-Hop und Afropäische Identität | Teddy Smith, Freiburger Sänger und ehemaliger Rapper im Gespräch mit Mohamed Bourouissa und Johny Pitts | mit Hip-Hop
und mit einer Performance von Jasmine Tutum „Voice is Vision“ | 21 Uhr in der Bildhauerhalle des E-Werks
Ausstellungstexte // exhibition texts
Badischen Zeitung vom 20.5.2022
artline | Portrait über Jasmine Tutum
Öffentliche Führungen:
So 15.5.22 | So 26.6.22 jeweils um 16 Uhr
Do 19.5.22 | Do 9.6.22 jeweils um 19 Uhr
Veranstaltung E-WERK Saal: Freitag 10. Juni | 19 Uhr
Afropean Future | Afropäische Zukunft | Wie können wir eine gemeinsame Zukunft gestalten?
Ein Abend mit Vortrag, Lesung, Film und Roundtable.
Mit Dr. Emily Ngubia Kessé, Dr. Natascha A. Kelly, Johny Pitts, Jasmine Tutum
Zum Flyer für das Event geht es HIER
Teilnehmer*innen:
Dr. Natasha A. Kelly ist eine deutsche Kommunikationswissenschaftlerin, Autorin und Kuratorin. Sie veröffentlichte zahlreich zu Aspekten der Schwarzen deutschen Geschichte, so Afroism (2008), Sisters & Souls (2015), Afrokultur (2016) und Millis Erwachen (2018). Kelly ist Gründungsmitglied des Black European Academic Network (BEAN). In ihren künstlerischen Arbeiten (Edewa, Griftschrank, African Diaspora Palast) stellt sie Verbindungen zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik her. Millis Erwachen, ihr erster Dokumentarfilm, wurde im Auftrag der 10. Berlin Biennale 2018 produziert und gezeigt. Zur Zeit wird ihr Arbeit Wer war Milli? Eine essayistische Intervention in der Kunsthalle Bremen und die von ihr kuratierte Gruppenausstellung I AM MILLI im Kunstraum hase29 in Osnabrück gezeigt.
Vortrag: Am Ende von „Dasein“: Eine afrodeutsche Reise in die Zukunft
Dr. Emily Ngubia Kessé ist eine Forscherin, Pädagogin, Autorin und Sozialunternehmerin. Sie ist qualifiziert Netzwerke zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor aufzubauen, sich zwischen verschiedenen disziplinären Schwerpunkten zu bewegen und in dynamischen Räumen zu arbeiten, in denen innovative Lösungen gefragt sind. Sie wurde in Nairobi geboren, wo sie ihren ersten Hochschulabschluss machte. Sie lebte in Kenia, Italien, Deutschland, der Schweiz und den USA gelebt. Akademisch in Neurowissenschaften und in Gender Studies ausgebildet, reflektiert ihre Forschung die Prozesse der Wissensproduktion aus einer dekolonisierenden Perspektive. Eines ihrer Bücher (2015) dokumentiert Rassismuserfahrungen, denen Studierende, die nicht als weiß angesehen werden, an deutschen Universitäten ausgesetzt sind. Ein weiteres Buch (2018) befasst sich mit den Auswirkungen der Gewalt kolonialer Strukturen in der Bildung. Außerdem hat sie die Rolle des Rassismus in neurowissenschaftlichen Methoden und Hypothesen hinterfragt.
Vortrag Traumatic Impacts of Structural Racism
Johny Pitts, Fotograf, Schriftsteller und Rundfunkveranstalter, lebt und arbeitet in London. Er wuchs als Sohn einer weißen britischen Mutter und eines afroamerikanischen Vaters in Sheffield, im Norden Englands, auf. Seine Reise mit dem Zug durch Europa, um seine eigene Identität und die der vielen schwarzen Gemeinschaften auf diesem Kontinent besser zu verstehen, beschreibt er im Buch Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa (Suhrkamp, 2020). Es wurde 2021 mit dem Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung sowie dem Europäischen Essaypreis ausgezeichnet. Pitts ist der erste Empfänger des Ampersand / Photoworks Stipendiums.
Lesung aus seinem Buch Afropäisch
Jasmine Tutum, Performancekünstlerin und Dub-Poetin, geboren in Tokio, aufgewachsen in Kingston / Jamaika, lebt und arbeitet in Freiburg / Deutschland. Tutum studierte Kunstgeschichte und Fotografie. In Voice is Vision erkundet Tutum die Möglichkeiten der visuellen Poesie, um alternative Visionen von Schwarzsein zu schaffen. Sie kombiniert Videoinstallation, Recherche, Performance, Poesie, Spoken Word und Gesangsexperimente, um Raum für transkulturelle Identitäten zu schaffen, die Afrika, die Karibik, Asien und Europa umfassen.
Performance Voice is Vision
Performances Jasmine Tutum, Voice is Vision: Fotoecke, Bildhauerhalle E-WERK
Do 5. Mai: 21 Uhr
Fr 6. Mai: 21:30 I Sa 7. Mai: 21:30 Uhr
So 29. Mai: 21: 00 I Mo 30. Mai: 21:00 Uhr Im Rahmen des Theater-,Tanz- und Performance- Festivals Freiburg
Fr 10. Juni: 21 Uhr
John Akomfrah lebt und arbeitet in London, und ist ein angesehener Künstler und Filmemacher, dessen Werke sich durch die Erforschung von Erinnerung, Postkolonialismus, Zeitlichkeit und Ästhetik auszeichnen und sich häufig mit den Erfahrungen von Migranten in der weltweiten Diaspora auseinandersetzen. Akomfrah war Gründungsmitglied des Black Audio Film Collective, zu deren Filmwerken u.a. Handsworth Songs (1986), The Unfinished Conversation (2012) oder Peripeteia (2012) zählen. Seit 2015 hat Akomfrah zahlreiche Multi-Screen-Filminstallationen wie Vertigo Sea (2015), Purple (2017), Precarity (2017) oder Mimesis, African Soldier (2018) geschaffen. Im Jahr 2019 präsentierte er Four Nocturnes im ghanaischen Pavillon während der 58. Biennale von Venedig.
Mohamed Bourouissa, in Blida (Algerien) geboren, lebt und arbeitet in Paris. Bourouissa beschreibt die zeitgenössische Gesellschaft implizit, durch ihre Konturen. Seine Fotografien und Videos, die sich kritisch mit dem Bild der Massenmedien auseinandersetzen, zeigen Menschen, die an der Schnittstelle von Integration und Ausgrenzung zurückbleiben. Im Gegensatz zu falschen, vereinfachenden Medienkonstruktionen führt der Künstler wieder Komplexität in die Darstellung der Ränder der Hypervisibilität ein. Bourouissa ist mit zahlreichen Ausstellungen international präsent. Seine Video-Installation Pas le temps pour les regrets wurde 2018 für den Prix Marcel Duchamp nominiert und 2020 erhielt er den Fotopreis der Deutschen Börse.
Johny Pitts, Fotograf, Schriftsteller und Rundfunkveranstalter, lebt und arbeitet in London.
Er wuchs als Sohn einer weißen britischen Mutter und eines afroamerikanischen Vaters in Sheffield, im Norden Englands, auf. Seine Reise mit dem Zug durch Europa, um seine eigene Identität und die der vielen schwarzen Gemeinschaften auf diesem Kontinent besser zu verstehen, beschreibt er im Buch Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa (Suhrkamp, 2020). Es wurde 2021 mit dem Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung sowie dem Europäischen Essaypreis ausgezeichnet. Pitts ist der erste Empfänger des Ampersand / Photoworks Stipendiums.
Jasmine Tutum, Performancekünstlerin und Dub-Poetin, geboren in Tokio, aufgewachsen in Kingston / Jamaika, lebt und arbeitet in Freiburg / Deutschland. Tutum studierte Kunstgeschichte und Fotografie. In Voice is Vision erkundet Tutum die Möglichkeiten der visuellen Poesie, um alternative Visionen von Schwarzsein zu schaffen. Sie kombiniert Videoinstallation, Recherche, Performance, Poesie, Spoken Word und Gesangsexperimente, um Raum für transkulturelle Identitäten zu schaffen, die Afrika, die Karibik, Asien und Europa umfassen.
Film installation: John Akomfrah, Transfigured Night: Gallery I, GG-E-WERK
Exhibition: Mohamed Bourouissa, I lost My Name: Gallery II, GG-E-WERK
Installation in the urban space Johny Pitts, Afropean Express: Journeys to Black Europe
is accessible from 5.5.-13.6.2022 at Rotteckring 14-16, (section between Trattoria Tizio and Colombi Hotel) Freiburg. See map.
On 13.6. Johny Pitts‘ installation will move from Rotteckring to the E-Werk parking lot and will be there until the end of the exhibition (3.7.22)!
Performances Jasmine Tutum, Voice is Vision: Fotoecke, Bildhauerhalle E-WERK
Thu 5 May: 9pm
Fri May 6: 9:30 pm | Sat May 7: 9:30 pm
Sun 29 May: 9 pm | Mon 30 May: 9 pm as part of the Theater-, Dance- and Performance- Festival Freiburg
Fri 10 June: 9 pm
Gefördert von Stiftung Kunstfonds, Neustart Kultur, und Institut Français, Bureau des arts plastiques Institut français Deutschland
Johny Pitts Stadtraum Installation, Afropean Express: Reisen ins schwarze Europa, in Kooperation mit Forum on European Culture, Amsterdam.
In his book, Afropean Johny Pitts tells the histories of Black Europeans, as he himself journeys through Black Europe. Driven to assert his own plurality, he encounters positive lived interaction between the cultures of Africa and Europe in the streets of European cities. It is a journey in search of what it means to be Afropean, where being Black participates in shaping a general European identity.
For this African-European path, the reappraisal, documentation and dissemination of the long-ignored history of Black Europeans is a necessary one. Pitts, like James Baldwin, believes that a reconciliation with the truth is the best way forward for every human being, regardless of ethnicity, in keeping with Frantz Fanon’s Fanon’s conviction that “subjugation was just as mentally damaging for the subjugator as the subjugated” (Pitts 2019: 300).
In this evening, Afro-Europeans will look at different moments of an unredeemed past through their different perspectives and approaches. Based on these inputs, they will then discuss possible forms of future Afro-European identities and ways of realizing them.
Participants
Dr Natasha A. Kelly is a German communication scholar, author and curator. She has published widely on aspects of Black German history, including Afroism (2008), Sisters & Souls (2015), Afrokultur (2016) and Millis Erwachen (2018). Kelly is a founding member of the Black European Academic Network (BEAN). In her artistic works (Edewa, Griftschrank, African Diaspora Palast) she makes connections between academia, society and politics. Milli’s Awakening, her first documentary, was commissioned and screened at the 10th Berlin Biennale 2018. Currently, her work Who was Milli? An Essayistic Intervention is shown at Kunsthalle Bremen and the group exhibition I AM MILLI, which she curated, is on at Kunstraum hase29 in Osnabrück.
Talk: At the End of ‘Dasein’: An Afro-German Voyage into the Future
Dr. Emily Ngubia Kessé is a researcher, educator, author and social entrepreneur. She is skilled in establishing networks between public and private sectors, moving between diverse disciplinary focuses and working in dynamic spaces where innovative solutions are required. She was born in Nairobi where she completed her first Degree. She has lived in Kenya, Italy, Germany, Switzerland and USA. With an academic background in the neurosciences and training in Gender Studies, her research reflects on knowledge production processes from a decolonizing lens. One of her books (2015) documents experiences of racism that students who are not read as white face in German universities. Another of her books (2018) addresses the effects of violence from colonialist structures in education. She has also interrogated the role of racism in neuroscience method and hypothesis.
Talk Traumatic Impacts of Structural Racism
Johny Pitts, photographer, writer and broadcaster lives and works in London. He grew up as the son of a white British mother and an African American father in Sheffield, in the north of England. In his book Afropean: A Journey through Black Europe (Penguin Random House, 2019) he describes his journey through Europe to better understand his own identity and that of the many Black communities on the continent. Afropean was awarded the Leipzig Book Prize for European Understanding and the European Essay Prize in 2021. Pitts is the inaugural recipient of the Ampersand / Photoworks Fellowship.
Readings from his book Afropean
Jasmine Tutum, performance artist and dub poet, born in Tokyo and grew up in Kingston, Jamaica, lives and works in Freiburg / Germany. Tutum studied art history and photography.
In Voice is Vision Tutum explores the possibilities of visual poetry to create alternative visions of Blackness. She combines video installation, research, performance, poetry, spoken word and vocal experimentation to create room for transcultural identities spanning Africa, the Caribbean, Asia and Europe.
Performance Voice is Vision
RADICAL ENCOUNTERS – EXHIBITION
The exhibition text is available by clicking HERE
In his book Afropean, Johny Pitts describes the stories of black Europeans as he travels through Europe. Driven to assert his own plurality, he encounters positive lived interactions between African and European cultures in the streets of European cities. His journey is a search for moments of the Afro-European in which being black participates in the shaping of a universal European identity.
This Afro-European journey requires the reappraisal, documentation, and dissemination of the long-ignored history of black Europeans. Pitts, like James Baldwin, believes that reconciliation with the truth is the best path for every human being, regardless of ethnicity, in keeping with Frantz Fanon’s belief that „subjugation is as harmful to the spirit of the subjugated as it is to the spirit of the subjugated“ (Pitts 2020: 351).
The exhibition Radical Encounters, Perspectives of the Afro-African addresses the urgent questions of a common Afro-African way through an examination of the films, photographs, installations of John Akomfrah, Mohamed Bourouissa, Johny Pitts, and a performance by Jasmine Tutum. For all of these artists, Fanon’s notion that each generation has its obligation to create a common future is important.
John Akomfrah lives and works in London, and is a respected artist and filmmaker whose works are characterized by explorations of memory, postcolonialism, temporality, and aesthetics, and often engage with the experiences of migrants in the global diaspora. Akomfrah was a founding member of the Black Audio Film Collective, whose film works include Handsworth Songs (1986), The Unfinished Conversation (2012), and Peripeteia (2012). Since 2015, Akomfrah has created numerous multi-screen film installations such as Vertigo Sea (2015), Purple (2017), Precarity (2017), and Mimesis, African Soldier (2018). In 2019, he presented Four Nocturnes in the Ghanaian pavilion during the 58th Venice Biennale.
Mohamed Bourouissa, born in Blida, Algeria, lives and works in Paris. Bourouissa describes contemporary society implicitly, through its contours. His photographs and videos, critical of the mass media’s image, show people left behind at the intersection of integration and exclusion. In contrast to false, simplistic media constructions, the artist reintroduces complexity into the representation of the edges of hypervisibility. Bourouissa has a strong international presence with numerous exhibitions. His video installation Pas le temps pour les regrets was nominated for the Prix Marcel Duchamp in 2018, and in 2020 he received the Deutsche Börse Photography Prize.
Johny Pitts, photographer, writer and broadcaster, lives and works in London.
He grew up in Sheffield, in the north of England, the son of a white British mother and an African American father. He describes his journey by train through Europe to better understand his own identity and that of the many black communities on this continent in the book Afropaean. A Journey Through Black Europe (Suhrkamp, 2020). It won the 2021 Leipzig Book Prize for European Understanding as well as the European Essay Prize. Pitts is the first recipient of the Ampersand / Photoworks Fellowship.
Jasmine Tutum, performance artist and dub poet, born in Tokyo, raised in Kingston / Jamaica, lives and works in Freiburg / Germany. Tutum studied art history and photography. In Voice is Vision, Tutum explores the possibilities of visual poetry to create alternative visions of blackness. She combines video installation, research, performance, poetry, spoken word, and vocal experimentation to create space for transcultural identities that span Africa, the Caribbean, Asia, and Europe.
Foto: Johny Pitts, Afropäisch, courtesy of the artist.
Ausstellung: Do 10.02.2022 – So 27.03.2022
Das digitale Ausstellungsbooklet gibt es HIER
Pressestimmen:
Unsere Stimmen:
Wollt ihr hören welche Gedanken sich unsere Guides über die Ausstellung machen?
Marc Lee | Loss of Diversity
In seinen netzbasierten Arbeiten experimentiert Marc Lee mit digitalen Infrastrukturen, die unser Informations- und Datenzeitalter prägen.
Er nutzt Echtzeit prozessierte, computerprogrammierte audiovisuelle Installationen, AR, VR und Mobile-Apps, um Bilderwelten zu erzeugen, die die heutige Lebenswelt spiegeln. Im Zentrum von Lees Werken steht die Frage, inwiefern digitale Infrastrukturen das utopische Potenzial einer inklusiveren und diverseren Gesellschaft verwirklichen oder ob sie vielmehr manipulieren, polarisieren und zur Homogenisierung beitragen.
Marc Lee, 1969*, Schweizer Medienkünstler und Pionier netzbasierter Kunst.
Seine Arbeiten wurden in bedeutenden Museen und Medienkunstausstellungen gezeigt u.a. im ZKM Karlsruhe, New Museum New York, Transmediale Berlin, Ars Electronica Linz, HeK Basel, Fotomuseum Winterthur, Read Me Festival Moskau, CeC Dehli, MoMA Shanghai, ICC Tokyo, Nam June Paik Art Center, Media Art Biennale und MMCA Seoul.
//EN
In his net-based works, Marc Lee experiments with digital infrastructures that shape our information and data age. He uses real-time processed, computer-programmed audiovisual installations, AR, VR and mobile apps to create imagery that mirrors our contemporary world. At the heart of Lee’s works is the question whether digital infrastructure is realizing the utopian potential of a more inclusive and diverse society, or whether it rather manipulates and contributes to polarization and homogenization.
Marc Lee, 1969*, Swiss media artist and pioneer of net-based art.
His works have been shown in important museums and media art exhibitions, including the ZKM Karlsruhe, New Museum New York, Transmediale Berlin, Ars Electronica Linz, HeK Basel, Fotomuseum Winterthur, Read Me Festival Moskau, CeC Dehli, MoMA Shanghai, ICC Tokyo, Nam June Paik Art Center, Media Art Biennale und MMCA Seoul.
Gefördert durch Pro Helvetia
Cäcilia Brown | Landstreicherinnen
Cäcilia Brown thematisiert in ihrem Schaffen die gebaute Infrastruktur der Moderne und Gegenwart. Die Stadt ist für sie eine Benutzeroberfläche von Technik, die dahinter liegt, und Versorgung, die unterirdisch läuft. Räume, in denen man sich bewegt, will sie dreidimensional verstehen und mitdenken.
In ihren Skulpturen verwendet sie Materialien wie Beton oder Stahl sowie Eisenbahnschienen und Dachbalken, mit denen sie die Spannung zwischen industriellen und traditionellen Bauweisen erkundet. In andern setzt sie Keramikplatten in Stahlkonstruktionen zusammen. Die atmosphärische Dichte von Browns Skulpturen und die Weigerung, eine Form endgültig zu fixieren, verweist auf die Fragilität des sozialen Gefüges.
Cäcilia Brown, 1983*, studierte Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellung gezeigt. U.a.
im Künstlerhaus Wien, im Museum Leopold, Wien, Kunsthalle Wien, Moscow Biennale of Contemporary Art, Moskau.
//EN
Cäcilia Brown’s work addresses the built infrastructure of modernity and the present. For her, the city is a user interface of technology that lies behind and utilities that run underground.
Spaces in which we moves, she wants to understand three-dimensionally and think with them. think through. In her sculptures, she uses materials such as concrete or steel, as well as railway tracks and roof beams, with which she explores the tension between industrial and traditional architectural methods. In others, she assembles ceramic plates into steel structures. The atmospheric density of Brown’s sculptures and the refusal to fix a form definitively points to the fragility of the social fabric.
Cäcilia Brown, 1983*, studied sculpture at the Academy of Fine Arts in Vienna. Her work has been shown in numerous solo and group exhibitions. Among others,
at Künstlerhaus Wien, Museum Leopold, Vienna, Kunsthalle Wien, Moscow Biennale of Contemporary Art, Moscow.
Gefördert durch Bundesministerium für Kultur
Di 15. März 2022 | 19:00 Uhr | Live und online
Kammertheater, E-WERK Freiburg
Vortrag und Diskussion | Theo Deutinger, Architekt, Lehrbeauftragter TU Wien I Dr. Bernhard Serexhe, Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie, ehemaliger Hauptkurator am ZKM Karlsruhe I Marc Lee, Medienkünstler, und Cäcilia Brown, Bildhauerin
Jede Epoche bringt spezifische Infrastrukturen hervor, die das Leben der jeweiligen Gesellschaft aus dem Untergrund strukturieren und prägen. Das industrielle Zeitalter legte Eisenbahnschienen, Telegrafenkabel, Pipelines und erschloss Wasserwege. Unser Zeitalter ist durch digitale Infrastrukturen wie Internet, Glasfaserkabel, Serverfarmen und Satelliten geprägt. Sie bilden Netzwerke und Knoten für die Kreisläufe elektronischer Vermittlung von Datenströmen. [mehr]
Vortrag in deutscher Sprache
Den Ausstellungstext finden Sie auch HIER
Zum Floorplan geht es HIER
Photo: Marc Lee, 10000 Moving Cities – Same but Different, AR
Photo: Cäcilia Brown, Courtesy of the Artist
mit Olivia Abächerli, Cream on Chrome (Martina Huynh & Jonas Althaus), Danae Hoffmann, Hae Young Ji, Julie Pluss, Yvan Rochette, Jasmine Tutum, Ambra Viviani
REGIONALE ist eine jährliche Gruppenausstellung, entwickelt im Kontext der Regionale, einer grenzüberschreitenden Kooperation von 19 Institutionen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz mit dem Fokus auf lokale, zeitgenössische Kunstproduktion in der Drei-Länder-Region um Basel.
Vernissage Fr 26.11.2021, 19 Uhr
Ausstellung Sa 27.11.2021 – So 16.01.2022
Presse
BZ 07.01.22 Porträt über Anas Kahal
Texte
Wenn Sie mehr über die Ausstellung erfahren möchten, klicken Sie HIER
Zum Floorplan der Ausstellung geht es HIER
In seiner intermedialen Installation mit Videos, Texten und Objekten setzt sich Anas Kahal mit Krieg und Flucht auseinander. Erstmals wird der Beam-Roboter* präsentiert, der er mit Kamaro Engineering e.V. vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelte.
Der mobile Projektionskörper bewegt sich durch den Ausstellungsraum und wird das Video Flags projizieren.
* Der Beam-Roboter wurde durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert, SICK AG spendete die Sensoren.
Künstler*innen: Olivia Abächerli, Cream on Chrome (Martina Huynh & Jonas Althaus), Danae Hoffmann, Hae Young Ji, Julie Pluss, Yvan Rochette, Jasmine Tutum, Ambra Viviani
Material Worlds – Storied Matter zeigt künstlerische Arbeiten, die sich – unterschiedlich und teilweise augenzwinkernd – damit beschäftigen, wie Dinge Dinge tun und Geschichten erzählen. Die Ideen des neuen Materialismus’ aufnehmend fragen wir, welche Handlungsmacht Dinge haben können und wie es um ihre ausdrucksfähige Präsenz steht. Wie agieren Objekte wie Turnschuhe und welche Geschichten erzählt unbelebte Materie wie zerkratzter Rost? Materie wird als bedeutungsproduzierende Verkörperung der Welt oder erzählter Stoff aufgefasst, als ein materielles Geflecht von Eigenschaften und Prozessen, in dem menschliche und nicht-menschliche Akteur*innen interagieren und Bedeutung erzeugen.
Um Euch einen kleinen Einblick in die Arbeit der Künstler*innen der Regionale22 zu gewähren haben, haben wir sie zu ihrer Arbeiten interviewt.
Würdet Ihr gerne über die Arbeit von Olivia Abächerli mehr erfahren? Im folgenden Interview spricht sie darüber, welche Themen sie beschäftigen und wie sie bei ihrer Recherche vorgeht.
Außerdem sprachen wir mit der Künstlerin Danae Hoffmann über ihre Arbeit. Im folgenden Audio könnt Ihr hören, welche Materialien für sie von Interesse sind und welche Rolle sie in ihrer Arbeit spielen.
Einen Einblick in die Arbeit vom Künstlerduo „Cream on Chrome“ bekommt ihr in diesem Audio:
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EN
In his intermedial installation with videos, texts and objects, Anas Kahal deals with war and flight. The Beam Robot*, which he developed together with Kamaro Engineering e.V. from the Karlsruhe Institute of Technology (KIT), will be presented for the first time. The mobile projection body moves through the exhibition space and will project the video Flags.
* The Beam Robot was funded by the Ministry of Science, Research and the Arts Baden-Württemberg, SICK AG donated the sensors.
Artists: Olivia Abächerli, Cream on Chrome (Martina Huynh & Jonas Althaus), Danae Hoffmann, Hae Young Ji, Julie Pluss, Yvan Rochette, Jasmine Tutum, Ambra Viviani
Material Worlds – Storied Matter shows artistic works that deal – differently and sometimes with a twinkle in the eye – with the ways in which things do things and tell stories. Taking up the ideas of new materialism, we ask what power of action things can have and how their expressive presence is. How do objects like trainers interact and what stories does inanimate matter like scratched rust tell? Subject matter is understood as a meaning-producing embodiment of the world or narrated material, a material web of properties and processes in which human and non-human actors interact and create meaning.
Öffnungszeiten Galerie 1 & 2
Do-Fr 17-20 Uhr | Sa 14-20 Uhr | So 14-18 Uhr
Öffentliche Führungen
So 05.12.2021 | So 12.12.2021 | So 09.01.2022 | So 16.01.2022 || jeweils 16:00 Uhr E-WERK, Galerie 1
Veranstaltungen
Interactive Piece by Ambra Viviani (aktiv während den Öffnungszeiten)
Performance, Künstlergespräch Anas Kahal
So 9. Januar 2022 | 17:00 Uhr
Foto: Vikenti Komitski, Anthroposonic, Installationsansicht GG-EWERK, Foto (c) Marc Doradzillo.
Vernissage: Do 16.9.2021
Nocturne: Fr 17.9.2021
Ausstellung: Fr 17.9 – So 7.11.2021
Badische Zeitung vom 6.10.2021: Rezension zur Ausstellung Goddard und Komitski
Ein ausführlicher Bericht über die Ausstellung erschien außerdem in der November-Ausgabe 2021 der Artline: Artline November 2021 Urban Ecologies
Wenn Sie mehr über Anthroposonic von Vikenti Komitski erfahren möchte, dann klicken Sie HIER
Informationen zu Patrick Goddarts Ausstellung Die Biester erhalten Sie HIER
Die Ausstellung Urban Ecologies mit zwei Solopräsentationen befasst sich mit dem Stadtraum als vielfältigem Organismus, in dem sich ökonomische, soziale und ökologische Herausforderungen verdichten. Ökologie wird als Begriff verstanden, der eine Umwertung der Beziehung zwischen Technik und Natur anzeigt. Technik dient nicht mehr der Natur, wie in der Geschichte der Rationalität. Beide Bereiche werden neu in einem relationalen Verhältnis betrachtet, als sich umschlingende und durchdringende Größen.
Vikenti Komitski arbeitet mit gefundenen Objekten, die er im Stadtraum oder im Internet zusammengetragen hat. Diese arrangiert er zu raumgreifenden Assemblagen, mit denen er vielfältige Transformationsprozesse adressiert.
Die Assemblagen stellen konstruierte Umgebungen aus miteinander verbundenen Elementen dar, in denen der Unterschied zwischen natürlich und technisch, organisch und künstlich, einzigartig und massenproduziert verwischt wird. Die Elemente in den Installationen spiegeln die Art und Weise, wie Ressourcen seit der industriellen Revolution erfasst, verwaltet und genutzt werden, um die menschliche Entwicklung anzutreiben.
Mit dem Titel Anthroposonic spielt der Künstler auf das Gefühl einer beschleunigten Bewegung in Richtung Zukunft an, das mit der Nutzung natürlicher Ressourcen wie Öl oder Kohle ihren Anfang nahm und die menschliche Aktivität zur wichtigsten evolutionären Kraft auf der Erde machte. In einer filmischen Arbeit in einem zurückgelassenen Marmorbruch in Bulgarien entwirft der Künstler ein Szenario einer post-anthropozänischen, imaginären Zukunft, in der nur ein sphärischer Klang vorherrscht.
Der britische Künstler Patrick Goddard ist seit vielen Jahren ein Beobachter des urbanen Raums und hat sich in jüngster Zeit auf die Existenz von Tieren in einer domestizierten Welt konzentriert.
Seine Installationen, Klangarbeiten, Filme und Skulpturen erforschen das Anthropozän: Massenaussterben, das Ende der Wildnis und die Frage, was es bedeutet, als Mensch auf einem von uns selbst geschaffenen Planeten zu leben. Mit einer Kombination aus schwarzem Humor und einer Ästhetik der Respektlosigkeit denkt er spekulativ über zukünftige, veränderte Lebensformen und unsere Beziehung zu nicht-menschlichen Wesen in unserer immer stärker monetarisierten Umwelt nach.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der neue Film Animal Antics, der von der Galerie für Gegenwartskunst im E-WERK mit in Auftrag gegeben wurde. Darin persifliert der Künstler das von den Medien inszenierte Naturspektakel und stellt gleichzeitig das „Anderssein“ von Tieren als Gleichnis für das Anderssein des Menschen, Fremdenfeindlichkeit und die allgemeine Politik der Ausgrenzung dar. Mit aufblasbaren Objekten, Bleiskulpturen, Soundarbeiten und Leuchtkästen im Stil von Werbespots verschmilzt Animal Antics zu einem surrealen Ambiente, das uns ironisch und verzerrt mit unserer Gegenwart konfrontiert
Am 28.10.2021 fand der Vortrag und Gespräch zur Aktualität der Tierphilosophie, mit Patrick Goddard und Markus Wild, Professor für Tierphilosophie an der Universität Basel statt. Die Aufnahme des Livestreams sehen sie im Video Das Urbane Tier. Mensch-Tier-Gemeinschaften in der Stadt.
Opening: Do 16.9.2021
Exhibition: Fr 17.9 – So 7.11.2021
The exhibition Urban Ecologies with two solo presentations considers the urban space as a multifaceted organism in which economic, social and ecological challenges are condensed. Ecology is understood as a term that indicates a revaluation of the relationship between technology and nature. Technology no longer serves nature, as it did in the history of rationality. Both areas are now viewed in a relational relationship, as intertwining and interpenetrating entities.
Vikenti Komitski works with found objects that he collected in urban spaces or on the internet. He arranges them into expansive assemblages with which he addresses diverse processes of transformation. The assemblages represent constructed environments of interconnected elements in which the difference between natural and technical, organic and artificial, unique and mass-produced is blurred. The elements in the installations reflect the way resources have been captured, managed and used to drive human development since the Industrial Revolution.
With the title Anthroposonic, the artist alludes to the sense of accelerated movement towards the future that began with the use of natural resources such as oil, coal and made human activity the Earth’s most important evolutionary pressure. In a cinematic work shot in a left-behind marble mine in Bulgaria, the artist creates a scenario of a post-anthropocenic imaginary future, where only a spherical sound prevails.
The British artist Patrick Goddard has been an observer of urban spaces for many years, more recently turning his attention to animal existences in a domesticated world. His installations, sound works, films and sculptures explore the Anthropocene epoch: mass extinctions, the end of the wild, and what it means to be human living on a planet of our own making. With a combination of black humour and an aesthetic of irreverence, he speculatively considers future, changed forms of life and our relationship to non-human beings in our ever more monetarized environments.
The centrepiece of the exhibition is a new film – co-commissioned by GG-E-WERK – Animal Antics. In it, the artist satirizes the media-staged spectacle of nature, simultaneously presenting the ‚othering‘ of animals as a parable for human othering, xenophobia and the wider politics of exclusion.
With inflatable objects, lead sculptures, sound work and advertisement style light boxes, Animal Antics melts into a surreal ambience that confronts us ironically and distortedly with our present.
Foto: ©Marc_Doradzillo, Urban Ecologies, Doppelausstellung: Patrick Goddard, Die Biester, Vikenti Komitski, Anthroposonic, 2021 | Vikenti Komitsky, Superior Mirage, 2021.
Öffentliche Führungen:
Fr 17.09. | 18:00 und 20:00 Uhr
So 26.09.21 | So 10.10.21 | So 24.10.21 | So 07.11.21 || jeweils 16:00 Uhr
E-WERK, Galerie 1
Weitere Veranstaltungen:
Vortrag und Gespräch zur Aktualität der Tierphilosophie, mit Patrick Goddard und Markus Wild, Professor für Tierphilosophie an der Universität Basel, Das Urbane Tier. Mensch-Tier-Gemeinschaften in der Stadt, am 28.10.2021, 19 Uhr
Do 08.07. – So 25.07. | PARKPLATZ E-WERK
Vernissage: 08.07. | ab 18 Uhr
Im Rahmen des Notstrom-Festivals
Wir laden zu einer Entdeckungstour des Künstlerkollektivs MUDAFI ein! Über QR Codes auf dem E-WERK-Parkplatz können spielerisch und humorvoll Realitätskonstruktionen erkundet werden.
„Zurück zur Normalität!“ Was genau soll das heißen? Normalität setzt voraus, dass wir uns auf sie einigen. Dazu wiederum müssten wir uns erst eingestehen, dass wir die Welt alle mit anderen Augen sehen. Meine Wirklichkeit ist nicht Deine. Das kann problematisch sein. Aber auch lustig. Und warum zurück? Sind „neue Normalitäten“ nicht viel spannender?
Komm mit auf eine Entdeckungstour durch den Parkplatz beim E-WERK, finde die verteilten Pforten in die digitalen Seitenräume der Realität und trainiere deine Fähigkeiten, mit neuen Situationen umzugehen. Die Welt verändert sich – GET USED TO IT!
Mittels QR-Codes auf Plakaten lädt das Freiburger Künstler*innen-Kollektiv MUDAFI dazu ein, virtuelle Realitäten durch sechs digitale künstlerische Arbeiten spielerisch zu erkunden. Humorvoll lassen sie uns erfahren, wie wir Wirklichkeiten durch unsere Wahrnehmung erschaffen und sie sprachlich und visuell gestalten. Physische und virtuelle Wirklichkeiten gehen hierbei fließend ineinander über. Wo findet Öffentlichkeit in Zeiten von Abstandsvorschriften und Kontaktreduktion statt? Wie können wir mit alternativen Realitäten umgehen, Normalität verhandeln und einen gesellschaftlichen Konsens erschaffen?
Das Projekt wurde gefördert durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
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(EN)
Part of the Notstrom Festival 2021, E-WERK
Do 08.07. – So 25.07. | E-WERK car park
Vernissage: 08.07. | from 6:00 p.m.
We invite you to a discovery tour by the artist collective MUDAFI! Via QR codes on the E-WERK car park, reality constructions can be explored in a playful and humorous way.
„Back to normality!“ What exactly does that mean? Normality presupposes that we agree on it. To do that, in turn, we would first have to admit that we all see the world through different eyes. My reality is not yours. That can be problematic. But also funny. And why go back? Aren’t „new normalities“ much more exciting?
Come with us on a discovery tour through the car park at E-WERK, find the scattered gateways into the digital side rooms of reality and train your skills to deal with new situations. The world is changing – GET USED TO IT!
Using QR codes on posters, the Freiburg artists‘ collective MUDAFI invites us to playfully explore virtual realities through six digital artistic works. They let us humorously experience how we create realities through our perception and shape them linguistically and visually. Physical and virtual realities merge seamlessly. Where does the public sphere take place in times of distance regulations and contact reduction? How can we deal with alternative realities, negotiate normality and create a social consensus?
Ausstellungszeiten: FR 14.5. – SO 20.6.2021
Online Vernissage: Fr 14.05. | 19:00 Uhr
Idee und Konzept: Niklaus Bischoff, Jürgen Kubben, Axel Zwach
Foto: ©Marc_Doradzillo, Kunst im Setzkasten, 2021 | Leolie Greet, About Fingers and Berries, 2020.
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Kunst im Setzkasten | Online Vernissage 14.05.2021 | 19.00 Uhr | Kuratorin Heidi Brunnschweiler
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Kunst im Setzkasten | Helen Weber – Künstlerin | YOYO – YOU´RE ON YOUR OWN
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Kunst im Setzkasten | Hannah Kindler – Künstlerin | Think outside the Box!
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Kunst im Setzkasten | Kurator Nikolaus Bischoff
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Kulturjoker, Mai 2021 zu Kunst im Setzkasten
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Die Galerie für Gegenwartskunst-EWERK ist der zweite Austragungsort der Ausstellung Kunst im Setzkasten, die ihren Anfang im Forum Kunst Rottweil nahm. Die Freiburger Präsentation folgt dem Motto „outside the box“ und zeigt die Kunstwerke in den kleinen weißen Kuben unkonventionell. Dabei wird der White Cube, der Galerieraum mit weißen Wänden, als beherrschender Ausstellungstypus für die Kunst des 20. Jahrhunderts spielerisch hinterfragt und erweitert.
Fingerhüte, Spielzeugautos, Nippes-Figürchen: Was in Setzkästen präsentiert wird, hat zumeist wenig mit Kunst zu tun. Die Ausstellung „Kunst im Setzkasten“ kombiniert sechs Miniausstellungen im Setzkastenprinzip. Wie funktioniert das? Sechs Kurator*innen stellten in je einer Schublade eine Gruppenausstellung mit 15 Mini-White-Cubes zusammen. Sie luden dazu je 15 Künstler*innen ein, ein Werk oder eine Installation für eine dieser kleinen weißen Boxen von 10 x 20 x 11 cm beizutragen. Durch die unterschiedlichen kuratorischen Ideen ist eine Vielfalt von Modellausstellungen entstanden, die vielleicht einst im großen Maßstab umgesetzt werden.
Der Umgang der 90 eingeladenen Künstler*innen mit der zur Verfügung gestellten, weißen Schachtel kann grob in zwei Strategien unterteilt werden: Die einen nutzten den Raum als modellhaften verkleinerten Ausstellungsraum. Die andern sehen die Box als Behälter für ein unverkleinertes Objekt. Die beiden Strategien lassen sich bisweilen nicht voneinander trennen. So ist die Betrachter*in aufgefordert, immer wieder den Blickwinkel zu ändern und den Maßstab anzupassen. Bereits in den 1970er-Jahren richtete der Berner Künstler Herbert Distel ein „Schubladenmuseum“ ein. Marcel Duchamps „Boîte en Valise“ aus den späten 1930er-Jahren ist ein weiterer Vorkäufer eines mobilen Minimuseums.
Am Anfang der Ausstellung „Kunst im Setzkasten“ stand die Idee des Kunstsammlers und ehemaligen Druckers Axel Zwach, einen ausgedienten Bleidruck-Setzkasten mit Kunst zu bestücken. Zusammen mit Niklaus Bischoff und Jürgen Knubben, Leiter des Forum Kunst in Rottweil, hat er die Idee als Ausstellung und Publikation umgesetzt.
Publikation Kunst im Setzkasten, Niklaus Bischoff, Jürgen Kubben; Axel Zwach (Hrsg.), Freiburg: Modo Verlag 2020.
Foto: Nika Timashkova, Hooked On a Feeling, 2020, Kunst im Setzkasten.
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Thimbles, toy cars, bric-a-brac figurines: Most of what is usually presented in a typecase has little to do with art. The exhibition „Kunst im Setzkasten“ combines six mini-exhibitions based on the principle of a typecase. How does it work? Six curators put together a group exhibition with contemporary artistic positions in a drawer with 15 mini white cubes. They each invited 15 artists to contribute a work or an installation for one of these white boxes measuring 10 x 20 x 11 cm. The different curatorial ideas have resulted in a variety of model-like exhibitions that may be realised one day on a large scale.
The way the 90 invited artists dealt with the white box can be roughly divided into two strategies: Some used the space as a model-like, scaled-down exhibition space. The others see the box as a container for an non-scaled down object. The two strategies can sometimes not be separated from each other. The viewer is thus called upon to change his or her perspective again and again and to adjust the scale. As early as the 1970s, the Bernese artist Herbert Distel set up a „drawer museum“. Marcel Duchamp’s „Boîte en Valise“ from the late 1930s is another precursor of a mobile mini-museum.
At the beginning of „Kunst im Setzkasten“ (Art in a Typcase) was the idea of the art collector and former printer Axel Zwach to fill a disused lead-printing box with art. Together with Niklaus Bischoff and Jürgen Knubben, director of the Forum Kunst in Rottweil, he realised the idea as an exhibition and publication.
Publication Kunst im Setzkasten, Niklaus Bischoff, Jürgen Kubben; Axel Zwach (Hrsg.), Freiburg: Modo Verlag 2020. (De/En).
Kurator*innen & Künstler*innen / Curators & Artists:
Niklaus Bischoff: Timo Alt, Hilde Bauer, Evgenij Gottfried, Caroline von Gunten, Günther Holder, Ben Hübsch, Thaddäus Hüppi, Steffen Lenk, Dirk Meinzer, Jacob Ott, Oliver Ross, Marco Schuler, Vincent Tavene, Florian Thate, Hanna Woll
Heidi Brunnschweiler: Meris Angioletti, Anna Maria Balint, Franziska Baumgartner, Héloïse Delègue, Hanako Geierhos, Leolie Greet, Nici Jost, Hannah Kindler, Laurie Mlodzik, Platzhalter, Yelena Popova, Liesl Raff, Ayesha Sultana, Nika Timashkova, Helen Weber
Caroline von Guten & Simon Lieberherr: Franziska Ewald, Myriam Gallo, Emilie Lopes Garcia, Sonja Lippuner, Fabio Luks, Almira Medaric, Rebekka Michelet, Katrin Niedermeier, Marion Ritzmann, Maeva Rosset, Lorenzo Salafia, Adrian Schär, Mein Verein, David Zehnder
Hartwig Knack: Anna-Maria Bogner, Stephan Fillitz, Judith P. Fischer, Barbara Höller, Gerhard Kaiser, Alex Klein, Manfred Makra, Gabi Mitterer, Josef Adam Moser, Franz Riedl, Fritz Ruprechter, Gabiela Salzmann, Angela Schwanz, Krasimira Stikar, Esther Stocker
Jürgen Kubben: Arvid Boecker, Daniel Bräg, Claus Bury, Ottmar Hörl, Urban Hüter, Susanne Kühn, Sebastian Kuhn, Aldona Kut, Gerhard Langenfeld, Sophia Loth, Emilia Neumann, Heribert C. Ottersbach, Thomas Rentmeister, Cornelius Völker, Raymond E. Waydelich
Axel Zwach: Maria Brunner, Margret Eicher, Anna Fasshauer, Martin Gostner, Manfred Grommelt, Martin Kasper, Huber Kiecol, Florin Kompatscher, Jürgen Knubben, Klaus Merkel, Olaf Nicolai, Stephanie Senge, Stefan Wieland, Iskender Yediler, Joseph Zehrer
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Öffnungszeiten:
Do/Fr 17 -20 Uhr, Sa 14-20 Uhr, So 14-18
Es gelten die allgemeinen Abstands- und Hygienemaßnahmen.Sie können auf unserer Homepage oder direkt Vorort bequem einen Termin buchen.
Kunst im Setzkasten:
Nikolaus Bischoff, Jürgen Knubben, Axel Zwach, Heidi Brunnschweiler, Caroline von Gunten / Simon Lieberherr, Hartwig Knack, Jürgen Knubben.
Wir sind wieder offen! Ab Donnerstag, den 18. März ist die „Regionale 21“ für das Publikum endlich zugänglich – bei der aktuellen Inzidenzlage jedoch zur Zeit nur mit vorheriger Terminbuchung online über unsereHomepage oder mit unserem QR-Code vor Ort und unter Einhaltung der allgemeinen Schutzmaßnahmen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Öffnungszeiten: Do/Fr 17-20 Uhr, Sa 14-20 Uhr, So 14-18
Ausstellungsdauer: Do 18.03.2021 – So 09.05.2021
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(EN)
We are open again! From Thursday, 18 March, „Regionale 21“ will finally be open to the public – however, given the current incidence situation, at the moment only withprior appointment booking online via our homepage or with QR-code on site and in compliance with the general protection measures.
We look forward to your visit!
Opening hours: Thu/Fr 5-8 p.m., Sat 2-8 p.m., Sun 2-6 p.m.
Exhibition duration: Thu 18.03.2021 – Sun 09.05.2021
Online-Format der REGIONALE 21 | Interview mit Ulrich von Kirchbach, Erster Bürgermeister (Kultur und Soziales)
PRESSE:
Sendung vom DO
www.swr.de/swr2/kunst-und-ausstellung/unterwegs-in-zwei-welten-emeka-udemba-auf-der-regionale-21
YOUTUBE:
Online-Format der REGIONALE 21 | Artist’s Talk Daniel Dressel & Lynne Kouassi
Online-Format der REGIONALE 21 | Artist’s Talk Nadine Cueni
artline Kunstmagazin
artline Interview | Corona Studios II: Lea Torcelli & Inga Kummernuß
artline Interview | Corona Studios II: Paula Mierzowsky & Johann Diel
Kunst kennt keine Grenzen – das Virus auch nicht
https://bazonline.ch/kunst-kennt-keine-grenzn-das-virus-auch-nicht
BZ, 29.11.2020
Die Archäologie der Zukunft. Ausstellung Regionale 21 im E-Werk hat endlich wieder geöffnet
BZ 22.03.2021
BZ_22.03.21 Regionale21 endlich offen
Der Sonntag – Regionale 21, 29.11.2020
Radio Dreyeckland, Elastic Minds in Quarantine
BZ, 27.11.2020
Ausstellungstext
Ausstellungstext Regionale 21 Galerie 1 & 2.pdf
Regionale 21 | Distanzhalter, Florian Thate – Galerie 1 & 2.pdf
Galerie 1:
Künstler: Emeka Udemba
#Another day in Paradise
«Wir versuchen, mit zeitgenössischer Kunst manchmal die Aufmerksamkeit auf soziale Fragen zu lenken, um so eine Gemeinschaft aufzubauen und stärkere Netzwerke zu schaffen. Als Künstler of Colour, der in der Diaspora lebt, werde ich die Themen Identität, Andersartigkeit, systemische Voreingenommenheit und epistemischer Kolonialismus durch die Gegenüberstellung von Geschichte und Gegenwart untersuchen, indem ich mir Materialien und Formen aneigne und nutze, um die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden.»
Galerie 2:
Künstler*innen: Nadine Cueni, Daniel Dressel & Lynne Kouassi, Jasper Mehler, Paula Mierzowsky & Johann Diel, Björn Nussbächer, Julian Salinas, Lea Torcelli, Florian Thate, Jodok Wehrli
Songs from the end of the world
Unsere Gegenwart ist nicht nur von einer Pandemie bestimmt, sondern sie muss sich auch mit den drohenden ökologischen Desastern stellen. Es scheint, dass wir aktuell die vielfältigen Symptome eines grundsätzlichen Wandels verspüren. Die an der Regionale 21 gezeigten Positionen beschäftigen sich mit Themen des Übergangs, der Transformation oder der Auflösung. Einige versuchen, Reflexions- und Handlungsräume zu schaffen für mögliche Wege in die Zukunft.
Kuratorinnen: Heidi Brunnschweiler / Jana Spät (Assistenz)
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(EN)
Gallery 1:
Artist: Emeka Udemba
#Another day in Paradise
„Sometimes we try to use contemporary art to draw attention to social issues in order to build community and create stronger networks. As an artist of colour living in the diaspora, I will explore the issues of identity, otherness, systemic bias and epistemic colonialism through the juxtaposition of past and present, appropriating and using materials and forms to connect the past to the present.“
Gallery 2:
Artists: Nadine Cueni, Daniel Dressel & Lynne Kouassi, Jasper Mehler, Paula Mierzowsky & Johann Diel, Björn Nussbächer, Julian Salinas, Lea Torcelli, Florian Thate, Jodok Wehrli
Songs from the end of the world
Our present is not only dominated by a pandemic, but it also has to deal with the threat of ecological catastrophes. It seems that currently we are feeling the manifold symptoms of a fundamental change. The positions shown at Regionale 21 deal with the issues of transition, transformation or dissolution. Some of them attempt to create spaces for reflection and action for possible paths into the future.
Curators: Heidi Brunnschweiler / Jana Spät ( Assistance)
Online Programm:
Fr 4.12.2020 | 19 Uhr | Online-Vernissage
Internetseite mit Direktkamera aus der Ausstellung
Lea Torcelli & Inga Kummernuß, Phyto_Lotis (3031), Webpage phyto3031.org
Live-Stream aus der Ausstellung: twitch.tv/lotis3031
»Phyto_Lotis (3031)« (2020), Lea Torcelli in Interaktion mit Inga Kummernuß, Multimediale Installation. In einem zyklischen Rhythmus wird das Wachstum eines »Phytofötus« (die Geburt der Pflanze aus dem Samen) aus der Ausstellung im E-Werk Freiburg e.V. gestreamt.
Mental-akustische Sitzung für eine Person
Paula Mierzowsky & Johann Diel, MUDAFI, _IN DIE LEERE GEHEN_, 2020
Audio-Spur für Zuhause „IN DIE LEERE GEHEN“
Mit „IN DIE LEERE GEHEN“ widmest du 15 Min. deiner Zeit einer besonderen Selbstbeschau. Diese kannst du komfortabel allein zu Hause oder im öffentlichen Raum durchführen. Das einzige was du brauchst, ist eine Toilette, die du abschließen kannst. Du musst diese Audiospur herunterladen, und mit Kopfhörern abspielbereit mit auf die Toilette nehmen. Schließe von innen ab. Setze die Kopfhörer auf, schließe deine Augen und lass es laufen.
Screening Programm:
Nadine Cueni | The Multispecies Kiss, 2020, 11 min.
Julian Salinas | Car Chimp, 2019, 4.13 min.:
Nächste Veranstaltungen:
DO 6.5. | 20:00 Uhr via WEBEX | Präsentation Lea Torcelli: Phyto_Lotis (3031)
Öffnungszeiten:
Do/Fr 17-20 Uhr | Sa 14-20 Uhr | So 14-18 Uhr*
Gefördert durch: ART-regio Kunstförderung der SV SparkassenVersicherung.
Foto: ©Marc_Doradzillo, Fluid Bodies, 2020 | Natascha Schmitten, courtesy of the artist.
Ausstellung mit Performance: Fr 18.09.– So 01.11. | Galerie 1 & 2
Vernissage: Do 17.09. | Performance 19:00 Uhr
Begrüßung im Saal | 19:30 Uhr
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Artikel Badische Zeitung_22.September 2020_von Annette Hoffmann_Wider das Verharren
www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/fluid-bodies-im-e-werk-freiburg
Die Ausstellung Fluid Bodies zeigt fünf künstlerische Positionen, die sich mit aktuellen Fragen bezüglich körperlicher Selbstbestimmung und Selbstgestaltung befassen.
Durch einen Liberalisierungsprozess, der in den 1960er Jahren einsetzte, wurden feste Vorstellungen, wie Körper auszusehen, sich zu verhalten haben oder repräsentiert werden sollen, flexibel und fließend. In der Kunst glaubte man an die emanzipatorische Kraft neuer Medien, erprobte ein künstliches Selbst mit wandelbaren und frei zu gestaltenden Körpern. Heute kommen durch soziale Medien und neue Überwachungstechnologien abermals normative Vorstellung von Körpern auf. Die Ausstellung Fluid Bodies zeigt, welchen Spannungsfeldern menschliche Körper durch ökonomische Verhältnisse und digitale Medien heute ausgesetzt sind.
Nicole Bachmann (Zürich) setzt sich in ihrer Performance „or what is“ mit menschlicher Kommunikation unter Bedingungen des neoliberalen Informationskapitalismus’ auseinander. Drei Performerinnen führen mehrheitlich repetitive, isolierte Bewegungen aus, so als wären sie von einer unsichtbaren Maschine oder einem Algorithmus gesteuert. In unterschiedlichen Intervallen finden sie aus ihrer Isolierung heraus und werden zu einer Gemeinschaft von Körpern und Stimmen, die miteinander kommunizieren.
Performance by Nicole Bachmann with Sofia Liebermann | Isabel Alvarez | Jia-Yu Corti
Foto: ©Marc_Doradzillo, Fluid Bodies, 2020 | Nicole Bachmann, Performance „or whats is“, courtesy of the artist.
Natascha Schmitten (Köln) experimentiert mit der Art und Weise, wie Körper in der digitalen Bildkultur im Medium der Malerei dargestellt werden können. Traditionell wird Malerei als eher statisches Medium betrachtet. Natascha Schmitten sucht in ihrer Malerei nach Mitteln und Wegen, Körper dynamisch, fließend und beweglich erscheinen zu lassen. Dazu verwendet sie Nylon als Trägermaterial. Nylon ist lichtdurchlässig und bringt den durch viele Lasuren aufgetragenen Farbraum wie auf einem Bildschirm zum Vibrieren.
Foto: ©Marc_Doradzillo, Fluid Bodies, 2020 | Natascha Schmitten, courtesy of the artist.
Natascha Schmitten im Interview mit Kuratorin Heidi Brunnschweiler, Galerie für Gegenwartskunst im E-WERK Freiburg
Video: Corifea
Denise Blickhan (Weimar) befragt in ihrem Performance-Zyklus MEDUSA stereotype Darstellungen von Frauenkörpern in den sozialen Medien. Mit ihren multimedial bespielten Installationen mit Live-Musik und Gesang inszeniert sie tradierte Schönheitsideale und gesellschaftliche Machtstrukturen. Ihre irisierenden Solo-Shows nehmen eine emotionale Untersuchung des Rollenverhalten einer narzisstischen Smart-Phone-Kultur vor.
Foto: ©Marc_Doradzillo, Fluid Bodies, 2020 | Denise Blickhan, Performance MEDUSA-Zyklus Iconoclasms, courtesy of the artist.
JJ Levine (Montreal) erforscht in seinen fotografischen Porträts der Queer-Community in Montreal Darstellungsmöglichkeiten von mehrfachen Identitäten und Geschlechtsfluidität. In seinen Fotografien werden herkömmliche soziale und biologische Geschlechtervorstellungen von weiblich und männlich hinterfragt und erweitert. Seine Bilder zeigen z. B. Menschen wie den schwangeren Harry, ein transsexueller Mann, der einen physischen Zustand verkörpert, der traditionell dem weiblichen Subjekt vorbehalten ist.
Foto: ©Marc_Doradzillo, Fluid Bodies, 2020 | JJ Levine, Family Portrait, courtesy of the artist.
Jake Elwes (London) interessiert sich für den Umgang von künstlicher Intelligenz mit genderfluiden Körpern. Seine webbasierte Arbeit Zizi legt die Wirkung der heutige Erkennungs- und Überwachungstechnologien offen. Sie bestimmen z. B. Merkmale falsch, wenn sie nicht dem herkömmlichen Schema von weiblich und männlich entsprechen. Elwes nutzt die Fehlleistungen von Künstlicher Intelligenz, um ineinanderfließende Gesichter zu erzeugen, die sich dem Zugriff von Gesichtserkennung entziehen.
Foto: ©Marc_Doradzillo, Fluid Bodies, 2020 | Jake Elwes, ZIZI (ongoing), 2019, courtesy of the artist.
Die Performance von Nicole Bachmann wird unterstützt von / Nicole Bachmann’s performance is supported by Pro Helvetia I Gwärtler Stiftung, Basel | Stiftung Landesbank Baden-Württemberg.
Veranstaltungen:
Nocturne: Fr 18.9.2020: Ausstellung von 18 bis 22 Uhr geöffnet
20 Uhr | Öffentliche Führung (E-WERK, Galerie 1)
21 Uhr | Performance Denise Blickhan (E-WERK, Galerie 2)
Performance by Nicole Bachmann with Sofia Liebermann | Isabel Alvarez | Jia-Yu Corti
Do 17.9.2020 | 19 Uhr
Sa 19.9.2020 | 14 und 16 Uhr
So 20.9.2020 | 14 und 16 Uhr
E-WERK, Bildhauerhalle
Performance Denise Blickhan
Do 17.9.2020 | 20.30 Uhr
Fr 18.9. | 21 Uhr
Fr 30.10. | jew. 18.00 Uhr & 21.00 Uhr
Sa 31.10. | 21.00 Uhr
So 1.11. | 17.00 Uhr
E-WERK, Galerie 2
Öffentliche Führungen
Fr 18.09.2020, 20 Uhr
So 04.10. | So 18.10. | So 01.11.2020 || jew. 16 Uhr
E-WERK, Galerie 1
German and English Exhibition Texts
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Fluid Bodies (EN)
Nicole Bachmann (CH) | Natascha Schmitten (DE) | Denise Blickhan (DE) | JJ Levine (CA) | Jake Elwes (UK)
Curated by Heidi Brunnschweiler
Exhibition and Performance: Fri 18/9–Sun 1/11/2020
Opening: Thu 17/9/2020 | 7pm
The exhibition Fluid Bodies presents five artistic perspectives on current issues of bodily self-determination and self-design. Through a process of liberalization that began in the 1960s, fixed notions of how bodies should look, behave or be represented became flexible and fluid. Artists believed in the emancipatory power of new media, tested artificial selves with bodies that could be changed and freely formed. Today, social media and new surveillance technologies have once again created standard notions of bodies. Fluid Bodies addresses the pressure to which human bodies are exposed today as a result of economic conditions and the digital media.
In her performance or what is Nicole Bachmann (Zurich) explores the verbal and physical communication of human bodies under the conditions of neoliberal information capitalism.
Three performers carry out mostly repetitive, isolated movements, as if they were controlled by an invisible machine or an algorithm. At different intervals they come out of their isolation and become a community of bodies and voices, interacting with each other.
Performance by Nicole Bachmann with Sofia Liebermann | Isabel Alvarez | Jia-Yu Corti
Natascha Schmitten (Cologne) experiments with the way bodies in the digital image culture can be represented in the medium of painting. Traditionally, painting is considered a rather static medium. Natascha Schmitten seeks ways and means of making bodies appear dynamic, fluid and moving. To this end, she uses nylon as a support. Nylon is translucent and makes the color space created by many layers vibrate like on a screen.
Denise Blickhan (Weimar) considers in her performance cycle MEDUSA stereotypical representations of female bodies in social media. With her multimedia installations featuring live music and singing, she stages traditional ideals of beauty and social power structures. Her iridescent solo shows undertake an emotional investigation of behavioural models of a narcissistic smartphone culture.
In his portraits of the queer community in Montreal, JJ Levine (Montreal) explores WAYS of depicting multiple identities and gender fluidity. In his photographs, traditional social and biological sex conceptions of female and male are questioned and expanded. His images show, for example, people like the pregnant Harry, a transgender man embodying a physical state traditionally reserved for the female subject.
Jake Elwes (London) is interested in how artificial intelligence copes with gender-fluid bodies. His web-based work Zizi reveals the effects of todays recognition- and surveillance- technologies. For example, these technologies identify features incorrectly if they do not correspond to the conventional female and male stereotypes. Elwes uses the failures of artificial intelligence to create merging faces that elude the access of facial recognition.
Events:
Late night opening: Fri 18/9/2020: Galleries open till 10 pm
8pm Guided Tour (E-WERK, Galerie 1)
9pm Performance by Denise Blickhan (E-WERK, Galerie 2)
Performance by Nicole Bachmann with Sofia Liebermann | Isabel Alvarez | Jia-Yu Corti
Thu 17/9/2020 | 7pm
Sat 19/9/2020, 2pm and 4pm
Sun 20/9/2020, 2pm and 4pm
E-WERK, Bildhauerhalle
Performance Denise Blickhan
Thu 17/9/2020, 8.30pm
Fri 18/9 | 9pm
Fri 30/10 | Sat 31/10 | both at 6pm & 9pm
Sun 1/11/2020, 5pm
E-WERK, Gallery 2
Guided Tours
Fri 18/9/2020, 8pm
Sun 4/10 | Sun 18/10 | So 1/11 2020 | all at 4 pm
E-WERK, Gallery 1
Öffnungszeiten Galerie für Gegenwartskunst im E-WERK:
Do & Fr jew. 17:00-20:00 Uhr | Sa 14:00-20:00 Uhr | So 14:00-18:00 Uhr
Die Performance von Nicole Bachmann wird unterstützt von / Nicole Bachmann’s performance is supported by Pro Helvetia | Gwärtler Stiftung, Basel | Stiftung Landesbank Baden-Württemberg
Eine Sendereihe in Kooperation zwischen der Galerie für Gegenwartskunst, E-WERK Freiburg und Ech-Oida (Radio Dreyeckland Freiburg / RDL)
Die Radiosendereihe ist eine Audiotour durch Kunsträume in jetzt abgeschlossenen Weltgegenden. In 2 x 4 Sendungen werden Gespräche mit Kunstschaffenden aus aller Welt aufgezeichnet, die aus dem Ort, in dem sie gerade leben berichten. Gegenstand der Unterhaltung sind die aktuellen Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie ein Austausch über Kunstwerke und künstlerische Perspektiven auf eine post-globale Welt, an deren Schwelle wir heute stehen.
Nähere Informationen & Podcastdownloads findest du hier: https://bit.ly/briefeaussibirien
weitere Links zum Blog Ech Oida & RDL:
http://ech-oida.org/2020/06/26/341/
https://rdl.de/beitrag/radio-ech-deutsch-25062020
25. Juni 2020 | 19-19.30 Uhr | 4. Ausgabe
© Portrait of Taus Makhacheva by Natalia Pokrovskaya. Courtesy of Taus Makhacheva studio.
In der aktuellen Folge führt Taus Makhacheva auf einer Audiotour durch ihr temporäres Studio.
https://rdl.de/sendung/b-east-production
Live: https://rdl.de/live
Taus Makhacheva ist eine international renommierte Künstlerin, die konzeptuell zwischen Video, Sound, Skulptur und Installation arbeitet. In ihren Arbeiten geht es um Fragen der Entstehung und Zuschreibung von Werten bei Kunstwerken und Sammlungen. Wie werden diese z.B. übersetzt oder transformiert, wenn verschiedene Kulturen und Traditionen miteinander in Kontakt kommen?
Taus ist in Moskau geboren und hat kulturelle Wurzel in der Kaukasusregion Dagestan. Sie studierte Kunst in London und in Moskau. Ihre Arbeiten waren u.a. an der Biennale von Venedig, der Manifesta in Palermo oder an der Liverpool Biennial ausgestellt. Einzelausstellungen fanden u.a. in The Tetly in Leeds oder im Van Abbemuseum in Eindhoven statt. Auf dem Video Tightrope balanciert der Steiltänzer Rasul Abakarov 61 Bildkopien aus der Sammlung des Dagestan Museums für Bildende Künste benannt nach P.S. Gamzatova über einen Abgrund zwischen zwei Bergen in einer Landschaft.
Genau diese Arbeit hat Nicole Schweizer, Kuratorin am Musée cantonal des Beaux-arts Lausanne (MCBA) inspiriert, Taus Makhacheva für die Eröffnungsausstellung im Projektraum in neuen Museumsgebäude auf dem ambitionierten Museumscampus Plattform 10 in Lausanne einzuladen, um sich mit der Sammlung des MCBAs kritisch auseinanderzusetzen.
Heidi Brunnschweiler, Leiterin der Abteilung Bildende Kunst, Galerie für Gegenwartskunst, E-WERK Freiburg, hat mit Taus Makhacheva und Nicole Schweizer über die Zeit im Lockdown, die Installation in Lausanne und vieles mehr gesprochen.
Aktuell ist Taus Makhachevas Installation 4’224,92 cm of Degas im Musée cantonal des beaux-arts Lausanne noch bis zum 23. August 2020 zu sehen.Ihre Einzelausstellung im Edith-Russ-Haus in Oldenburg wird am 7. Juli eröffnet und dauert bis zum 4. Oktober 2020. Wir freuen uns, sie bald in Freiburg anlässlich eines Site-Visits zu begrüßen.
In der aktuellen Folge führt Nashilongweshipwe Mushaandja auf einer Audiotour durch sein Studio in Katatura, Windhoek, Namibia.
https://rdl.de/sendung/b-east-production
Nashilongweshipwe Mushaandja ist ein international viel beachteter junger namibischer Künstler, Performer, Lehrender und Autor. Zurzeit schreibt er seine Doktorarbeit am Zentrum für Theater-, Tanz- und Performance-Studien und den Archiven und der Public Culture Initiative an der Universität Kapstadt, Südafrika. Er befasst sich mit verkörperten und räumlichen Archiven in Bewegungsformen sowie der traditionellen namibischen musikalischen Praxis Oudano. Making Love, Solidarity in Decolonial Times ist der Titel seines Essays für das Buch von Laura Horelli, Changes in Direction, das im September 2020 von der Galerie für Gegenwartskunst im E-WERK herausgegeben wird. Am Ende dieses Texts schreibt er, dass Solidarität kritisch reflektiert und eine radikale Offenheit braucht. Dies sei noch dringender angesichts der plötzlichen Covid-19-Pandemie. Sie erfordere radikale Liebe, Fürsorge und Phantasie für eine bessere Welt.
© Foto: Nashilongweshipwe Mushaandja, Foto@StArt Gallery | Namibia
Die zweite Episode von „Briefe aus Sibirien“ kann jetzt nachgehört werden. Die Kooperation von Radio Dreyeckland und der Galerie für Gegenwartskunst bringt diesmal ein Interview mit dem Fotograf und Street-Art-Künstler Sascha Kurmaz, der uns auf eine Audiotour durch sein Atelier in Kiew mitnimmt. Hier findest du den Podcast zur Sendereihe: https://rdl.de/node/51938
©Foto: Sasha Kurmaz, courtesy of the artist.
Erste Episode von „Briefe aus Sibirien“ mit Artjom Loskutow aus Novosibirsk & Moskau. In der ersten Sendung führt Artjom Loskutow einen Audiotour durch sein „Atelier“ in Moskau. Artjem gehört zu den jungen russischen Aktionskünstlern, die fahrende U-Bahn-Wagen, Denkmäler und die Stadt selbst in ihre Performance und Aktionen einbeziehen.
Jetzt zum nachhören: https://rdl.de/beitrag/radio-ech-deutsch-21052020
©Foto: Artjom Loskutow, courtesy of the artist.
Eine Sendereihe in Kooperation zwischen der Galerie für Gegenwartskunst, E-WERK Freiburg und Ech-Oida (Radio Dreyeckland Freiburg / RDL)
Vernissage: So 16. Februar 2020 | 11 Uhr
Begrüßung und Eröffnung im Foyer
Ausstellung 1. Sequenz: So 16. Februar – So 29. März 2020
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Anlässlich seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Freiburg präsentiert der Freiburger Künstler Reiner Seliger unter dem Titel Up + Down eine zweiteilige Werkschau. Mit neuartigen Reliefs aus Industriekreide und für den Ort entstandenen Styroporinstallationen werden die unterschiedlichen Ausstellungsräume auf unverwechselbare Weise bespielt und zueinander in Beziehung gesetzt.
In Galerie 1 sind neue und neuartige bunte Kreideabrisse so arrangiert, dass sie je nach Betrachtungsstandpunkt unterschiedliche Farbklänge bilden. Ihnen werden in Galerie 2 ganz in weiss gehaltene neue ortsspezifische Installationen Styropor entgegengesetzt.
Abriss, Zerstörung und das neue Zusammensetzen von billigen oder recycelten Industriematerialien sind Seligers künstlerische Verfahren, die er endlos variiert und unermüdlich weiterentwickelt. Die Neugier darauf, was geschieht, wenn physikalische Kräfte unabhängig vom menschlichen Willen zum Gestaltungsfaktor werden, lässt den Künstler immer wieder und von neuem experimentieren. Noch im zweiten Weltkrieg geboren, wuchs Reiner Seliger in den Trümmerfeldern des zerstörten Düsseldorfs in der Nachkriegszeit auf. Zerstörung ist für ihn seither nicht primär Desaster, sondern Experimentierfeld für die künstlerische Gestaltung.
Für die Ausstellung ist ein filmisches Porträt des Künstlers entstanden (A Galerie 2d). Darin gibt Reiner Seliger vertiefte Einblicke in sein Schaffen, seine Prägung und sein Selbstverständnis.
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(EN)
Up + Down | Reiner Seliger
Exhibition: Sun 16 February – Sun 29 March 2020
On the occasion of his first institutional solo exhibition in Freiburg, the Freiburg artist Reiner Seliger presents a two-part show of his work under the title Up + Down. With novel reliefs made of industrial chalk and polystyrene installations created for the site, the different exhibition spaces are arranged in a distinct way and related to each other.
In Gallery 1 new and novel coloured chalk tear offs are arranged, so that they form together different colour tones dependent on one’s view point. They are juxtaposed with new site-specific installations in Styrofoam, all in white, in Gallery 2.
Tearing off, demolishing, and the reassembly of cheap or recycled industrial materials are Seliger’s artistic methods, which he varies endlessly and develops unremittingly. His curiosity about what happens when physical forces become a factor of creation, independent of human will, allows the artist to experiment over and over again. Born during the Second World War, Reiner Seliger grew up in the ruins of the destroyed Düsseldorf in the post-war period. Since then, destruction has not primarily been a disaster for him, but a field of experimentation for artistic formation.
A film portrait of the artist has been made for the exhibition (A Gallery 2d). In it Reiner Seliger gives a deeper insight into his work, his career and his self-understanding.
Termine Öffentliche Führung: So 01.03. | So 08.03. | So 22.03. | jew. 16 Uhr Treffpunkt Galerie 1
Foto
Ausstellung: Do 18. – So 28. Juni 2020
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
SWR2 Kunscht! Kunst aus Bauschutt Reiner Seliger im E-WERK Freiburg
Die Galerie für Gegenwartskunst im E-WERK ist bereit für die Wiedereröffnung der Ausstellung Up + Down mit Werken von Reiner Seliger. Die Ausstellung ist nach deren vorzeitigem Ende durch den Corona-Lockdown jetzt nochmals zwei Wochen, bis Ende Juni zu sehen. Anlässlich der Wiedereröffnung präsentieren wir den soeben im Syntagma Verlag Freiburg erschienen Ausstellungskatalog mit einem Text von Pablo Bianchi. Der Katalog ist für 25 € erhältlich.
Für diese unverhoffte zweite Ausgabe hat Reiner Seliger in Galerie 2 neue Raumskizzen geschaffen und präsentiert neue Arbeiten. Er setzt damit seine künstlerische Methode des Experimentierens mit Industriematerialien fort. Die Aktion als Gestaltungsfaktor, über den der Künstler nur bedingt Kontrolle hat, kommt hier zum Einsatz.
Für die erste institutionelle Einzelausstellung in Freiburg konzipierte der Freiburger Künstler Reiner Seliger neue Arbeiten in Auseinandersetzung mit den Ausstellungsräumen. Er nutzt seine bekannte Ästhetik der Zerstörung und Wegwerfmaterialien, um die unterschiedlichen Raumstrukturen auf neue Weise erfahrbar zu machen. Die ästhetischen Eigenschaften des Materials treten erst durch den künstlerischen Bearbeitungsprozess in Erscheinung. So erhalten die industriellen Abfallprodukte in der Kunst ein neues Zuhause.
In der Galerie 1 sind neue und neuartige Kreidearbeiten ausgestellt. In dieser Werkserie setzt Seliger erstmals das erneute Abbrechen von Kreiden als Methode für den kreativen Prozess ein. Durch schnelle, intuitive Aktion auf homogenen Kreideoberflächen werden Zufall, Kraft und Tempo zu Gestaltungsgrössen. Ähnlich wie Ziegel und vergleichbar der Mineralogie von aufgebrochenen Steindrusen zeigt Kreide erst gebrochen ihre fantastische Ästhetik. Mit dem Ziegelbruch experimentiert Seliger seit mehr als 20 Jahren und wendet die Technik nun auf andere Materialien an.
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Eröffnung
Do 18. Juni | 18 Uhr
Begrüßung & Buchpräsentation | Parkplatz E-WERK
Up+Down, Reiner Seliger | Freiburg: Syntagma Verlag, 2020
Kunstaktion mit Florian Thate, Präsentation Abstandhalter | Galerie 1 & 2
Private Rundgänge in kleinen Gruppen durch die Ausstellung können mit Reiner Seliger direkt auch außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden.
reinerseliger@t-online.de oder Mobile +49 1716070125
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Für die Buchpräsentation ist bis zum Mi 17. Juni 2020 eine Anmeldung per Mail an spaet@ewerk-freiburg.de erforderlich. Wegen der Corona-Bestimmungen gelten die allgemeinen Schutzbestimmungen sowie die Aufnahme der Kontaktdaten.
Beim Rundgang durch die Ausstellung herrscht Maskenpflicht. Aus Hygiene- und Sicherheitsgründen ist die Zahl an Menschen, die sich gleichzeitig in den Galerieräumen aufhalten dürfen, begrenzt.
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ÖFFNUNGSZEITEN:
DO-FR 17–20 UHR | SA 14–20 UHR | SO 14–18 UHR
20 Jahre zeitgenössische Kunst im Dreiländereck
KuratorInnen: Heidi Brunnschweiler, Ted Davis, Jana Spät (Assistenz)
Ausstellung: Sa 23.11.2019–So 05.01.2020
Fr 22.11.19 | 19 Uhr
Vernissage
So 1.12.19 | 16 Uhr
Artist Talk mit Hannah Kindler & Nika Timashkova, Galerie 1
So 8.12.19 | 16 Uhr
Führung durch die Ausstellung
So 15.12.19 | 14 Uhr
Bus Tour Regionale 20, Öffentliche Führung
So 5.01.20 | 17 Uhr
Digitaler Wandel | Herausforderung und Chancen: Diskussion mit dem Amt für Digitalisierung und Kunstschaffenden | E-WERK Foyer
Galerie 1
Soft Violence in Mimicry
Textile Histories of the Past and the Future
Hannah Kindler | Nika Timashkova
In der eigens für Freiburg konzipierten Ausstellung gehen die beiden Künstlerinnen aktuellen Aspekten der Geschichte des Stoffdrucks in der Schweiz und Südbaden nach.
Aus dem recherchebasierten Prozess sind künstlerische Arbeiten entstanden, die sich mit ökologischen, sozialen und ökonomischen Wechselwirkungen befassen, die weit über die Region hinaus gehen.
Im Zentrum ihrer Auseinandersetzung stehen Fragen nach kultureller Identität, Aneignung, Imitation, Originalität und die damit verbundenen Macht- und Ausbeutungsverhältnisse. Über Landesgrenzen und Patentrechte hinaus wird der Wert des geistigen Eigentums erforscht. Dabei werden klare Grenzen von Eigen, Fremd und Tradition destabilisiert.
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(EN)
In an exhibition specially conceived for Freiburg, the two artists explore current aspects of the history of textile printing in Switzerland and southern Baden.
The research-based process has resulted in artistic works that deal with ecological, social and economic interdependencies. At the centre of their work are questions around cultural identity, appropriation, imitation, originality and the related power and exploitation relationships. The value of intellectual property is researched beyond national borders and patent rights. In the process, clear boundaries of ownership, alienation and tradition are destabilized.
Galerie 2
I and the Machine: Experimentieren mit Digitalität
Anna Maria Balint | Franziska Baumgartner | Max Frischknecht | Dirk Koy | Lysann König | Leolie Greet | Nici Jost | Katrin Niedermeier | Andreas Lutz | Raphael Spielmann
Die Automatisierung von Kreativität durch digitale Technologien ist eines der ultimativen Ziele der Computerentwicklung. Um die Überlegenheit von Robotern zu besiegeln, gilt es Kreativität als entscheidende Eigenheit des Menschen an Künstliche Intelligenz (KI) auszulagern. Was einst als Traum von Science Fiction begann, ist mit der Entwicklung evolutionärer Hardware und neuronaler Netzwerke in Reichweite gerückt.
Wir nehmen die Regionale 20 zum Anlass, um zu fragen, wie Künstlerinnen und Künstler digitale Technologien für die Kunstproduktion nutzen. Wie haben sich Anwendung und deren Stellenwert über die Jahre in der Kunst verändert? Welche künstlerischen Formen sind dabei entstanden? Welche Themenfelder werden bearbeitet und welche Auseinandersetzung bezüglich gesellschaftlichen Möglichkeiten und Gefahren einer immer flächendeckenderen Digitalisierung findet dabei statt?
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(EN)
Automating creativity through digital technologies is one of the ultimate goals of computer development. In order to proclaim the ultimate superiority of robots, creativity as a so far unique human capacity has to be outsourced to Artificial Intelligence (AI). What once began as a dream of science fiction has now come within reach with the development of evolutionary hardware and neural networks.
We take the Regionale20 as an opportunity to ask how artists use digital technologies to produce art. How have its application and its significance in art changed over the years? What artistic forms have emerged? Which thematic fields are being worked on and which debate is taking place on the social possibilities and dangers of an ever-increasing digitisation?
Öffnungszeiten Galerie 1 & 2
Do-Fr 17-20 Uhr | Sa 14-20 Uhr | So 14-18 Uhr
Ausstellung geschlossen zwischen 26.12.2019–01.01.2020
Eintritt frei
Gefördert durch ART-regio. Kunstförderung der SV Sparkassen Versicherung
Ausstellung: Do 12. September – So 10. November 2019
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Die Doppelausstellung zeigt zwei künstlerische Positionen, die sich mit den Herausforderungen der Demokratie 30 Jahre nach dem Berliner Mauerfall befassen. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen zwischen Ende des Kalten Krieges und heute wird im Dialog mit der Geschichte nach gesellschaftlichen Zukunftsmodellen gesucht.
Die beiden Einzelpräsentationen von Hun Kyu Kim und von Sven Johne befassen sich mit den Grenzen liberaler Demokratien. Was hat das Scheitern des Neoliberalismus’ mit dem Aushöhlen von demokratischen Strukturen und populistischen Bewegungen zu tun? Gibt es Alternativen? Und welche Rolle kann die Kunst dabei spielen?
Herausforderung Demokratie! Im Interview mit dem Unicross Radio (Uni Freiburg) zur Ausstellung
Hun Kyu Kim im Interview | Big Picture: Another Universe From the Past | Corifea
Begleitprogramm:
Do 12.9. Vernissage | 19 Uhr | Foyer
19.30 Uhr Begrüßung | Foyer
20 Uhr Vortrag Hun Kyu Kim
Fr 13.9. Nocturne Freiburg | 18 – 22 Uhr
Öffentliche Führung Nocturne Fr 13.9.| 18:30 Uhr Galerie 1
Di 24.9. | 19 Uhr | Kammertheater
Wie der Wind sich hebt | Vortrag Dr. Till Brockmann, Filmwissenschaft (Zürich)
Führungen: So 29.9. | So 27.10. | So 10.11. |
je 16 Uhr | Treffpunkt Galerie 1
So 20.10. | 17 Uhr | Kammertheater
Fortschritt Im Tal der Ahnungslosen, Filmessay von Florian Kunert | Screening und Diskussion
Kunerts Film handelt von den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Dresden. Er zeigt ehemalige Werksarbeiter der DDR, die sich mit syrischen Flüchtlingen treffen, um Erinnerungen an ihre verlorene Heimat zu beleben.
Mi 06.11. | 19 Uhr | Kammertheater
Herausforderung Demokratie | Film: What is Democracy? von Astra Taylor & Diskussion
Moderation: Konstantin Rethmann (#wetalkfreiburg / Debatten-Arena)
Galerie 1
Hun Kyu Kim arbeitet in der ästhetischen Tradition der koreanischen Seidenmalerei, die er an der Universität von Seoul gelernt hat. Die alte religiöse Technik nutzt Kim für aktuelle Themen. Kim versteht seine Bilder als Allegorien der politischen und wirtschaftlichen Situation und der Geschichte Südkoreas. Mit den komplexen Geschichten seiner imaginären Welt reflektiert der Künstler die erstaunliche Transformation Südkoreas von einem autokratischen System in eine Demokratie mit wirtschaftlichem Aufschwung. Kim geht in seinen Bildern aber auch auf die Schattenseiten der neuen Zeit ein wie übermässiger Konsum, Egoismus, Entsolidarisierung oder Korruption.
In seinen fantastischen Bildszenarien setzt sich der Künstler mit zeitgenössischen Wirtschaftslehren und alten asiatischen Mythologien auseinander. Er interpretiert die komplexen Theorien voller Fantasie und hofft mit den Bildern, vielfältige Diskussionen über den Zustand der Welt anzuregen. Seine Figuren und Erzählungen sind von der Popkultur, von Trickfilmen, Filmen oder Computerspielen inspiriert. Seine humorvollen
Fabelwesen sollen für zeitgenössische gesellschaftliche und politische Fragen sensibilisieren.
Kim zeigt z.B. in der Serie Eight Universes and The Machine, 2018, parallele Universen, die Tag und Nacht und die vier Jahreszeiten umfassen. Zahlreiche Mensch-Tierwesen symbolisieren Vertreter sozialer Schichten wie Gelehrte, Künstler und Arbeiter. Die von Kim geschaffenen Welten werden von einer riesigen Maschine, dem neoliberalen Kapitalismus, kontrolliert. Er ist in Kims Augen seit Ende der 1980er-Jahre das dominante und zunehmend durchdringende Wirtschaftssystem der heutigen Welt.
Die Geschichte Südkoreas ist für ihn eng mit der globalen Politik verbunden, sodass seine Bilder einen universellen Anspruch haben. Auf einer allgemeinen Ebene reflektieren sie die Barbarei, die sich hinter dem scheinbar harmlosen materiellen Wohlstand der heutigen Gesellschaft verbirgt. Sie zeigen kritisch, wie der Neoliberalismus in unserer heutigen Gesellschaft heimtückisch funktioniert und wie seine Subjekte unwissentlich zu ihrem eigenen Nachteil daran teilnehmen.
Die alte Technik der Seidenmalerei, die einst für Buddha-Figuren eingesetzt wurde, hat für Hun Kyu Kim eine besondere Wirkung. Sie will er aktivieren und damit die Idee der Aura neu interpretieren. Seine Gemälde wollen nicht nur den Zustand der Welt aufzeigen, sondern auch auf sie heilend einwirken. Kim ist überzeugt davon, dass seine niedlichen und unschuldigen Bilder im Geist der „Candlelight Revolution“ wirken, die 2016–17 in Südkorea stattfand. Sie gilt als die friedlichste und erfolgreichste politische Bewegung der Gegenwart, da es ihr gelang, die Demokratie in Südkorea einzurichten und die turbulente diktatorische Epoche zu überwinden.
Hun Kyu Kim ist der Ansicht, dass diese Entwicklung in Südkorea ein Entwurf für etwas Globaleres sein könnte. Sie könnte Menschen ermutigen, sich friedlich für positive Veränderungen in der Welt einzusetzen. Mit seinen Bildern will er diese Geschichte verbreiten. Seine künstlerische Praxis betrachtet er deshalb als ein Modus gewaltfreien politischen Handelns.
Hun Kyu Kim *Korea, lebt und arbeitet in London.
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(EN)
Hun Kyu Kim | Big Picture: Another Universe from the Past
Gallery 1
Kim works in the aesthetic tradition of korean silk painting, which he learned at the Seoul National University. It’s an ancient form of religious painting. Kim uses this old technique for current topics. In his paintings he creates allegories for the current political and economic situation and the history of South Korea. His characters and stories are inspired by pop culture, cartoons, films and computer games. With his complex imaginary world he reflects the astonishing transformation of South Korea from an autocratic system to a democracy with economic prosperity, new consumer behaviour, but also corruption scandals.
For him, the history of South Korea is closely linked to global politics, so that his images have a universal claim. On a general level, Kim’s paintings reflect the barbarity behind the seemingly harmless material prosperity of today’s society. They show critically how neoliberalism functions insidiously in our society and how its subjects unwittingly participate in its functioning to their own disadvantage.
The old technique of silk painting, which was once used for Buddha figures, has a special effect on Hun Kyu Kim. He wants to activate it and thus reinterpret the idea of the aura. His paintings do not simply show conditions of the world, but want to have a healing effect on it.
Kim has created parallel universes in series Eight Universes and The Machine, 2018, which cover day and night and the four seasons. Numerous hybrid animals in each painting symbolize representatives of social classes such as scholars, artists, and workers. The worlds created by Kim are controlled by a giant machine – neoliberal capitalism – which has been the dominant and increasingly pervasive economic system of today’s world since the late 1980s.
His fantastic scenarios are inspired by contemporary economic theories and old Asian mythologies. Kim interprets the complicated theories with imagination and hopes that the images inspire discussions about the state of the world. The fairy-tale, beautiful and subtle images, which consist of hybrid human-animal beings, aim to raise awareness for contemporary social and political issues through the humorous and cheerful atmosphere of traditional silk painting.
Kim is convinced that his cute and innocent images are in the spirit of the „Candlelight Revolution“, which took place in South Korea in 2016-17. It is considered to be the most peaceful and successful political movement of the present, having succeeded in establishing democracy in South Korea and overcoming the turbulent dictatorial era.
Hun Kyu Kim believes that this development in South Korea could be a blueprint for something more global. It could encourage people to peacefully work for positive change in the world. With his pictures he wants to spread this story. He therefore regards his artistic practice as a mode of non-violent political action.
Hun Kyu Kim *Korea, lives and works in London.
Galerie 2
Sven Johne arbeitet mit Formen des Dokumentarischen. In seinen Filmen und Fotoarbeiten befasst er sich mit realen oder fiktiven Menschen, die aus dem liberalen-kapitalistischen Wirtschaftssystem freiwillig oder gezwungenermassen ausgestiegen sind.
Anlässlich des 30. Jahrestages des Berliner Mauerfalls zeigen wir eine Auswahl von Johnes Videoarbeiten. Darin geht es um Charaktere, die ein besseres Leben als Aussteiger oder Revolutionäre suchen. Andere lassen sich aus Unzufriedenheit mit der Demokratie durch falsche Versprechen und einfache Lösungen manipulieren oder verstummen, da ihre Erfahrung nicht interessiert.
Johnes Arbeiten machen die Abgründe der post-fordistischen Gesellschaft sichtbar, die für das Erstarken der AFD oder des Rechtpopulismus günstig sind.
Sven Johne, *1976 Rügen, lebt und arbeitet in Berlin
EN
Sven Johne works with forms of the documentary. In his films and photos he deals with real or fictitious people who have voluntarily or compulsorily left the liberal-capitalist economic system.
On the occasion of the 30th anniversary of the fall of the Berlin Wall we show a selection of Johnes video works. They are about characters who seek a better life as dropouts or revolutionaries. Out of discontent with democracy, others let themselves be manipulated by false promises and simple solutions, or fall silent as their experience is of no interest.
Johne’s works make visible the abysses of post-Fordist society that are favorable to the strengthening of the AFD or right-wing populism.
Sven Johne, *1976 Rügen, lives and works in Berlin.
Öffnungszeiten Galerie 1 & 2
Do-Fr 17-20 Uhr | Sa 14-20 Uhr | So 14-18 Uhr
Foto: Marc Doradzillo,
Ausstellungsdauer: Sa 25.5. – So 30.6.2019
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Rezension Badische Zeitung: Jenseits aller Selbsttäuschung, von Herbert M. Hurka, Juni 2019
Kulturjoker Rezension von Annette Hoffmann, Juni 2019
Booklet Héloïse Delègue: Spooning Sucks DE / EN
Booklet Hanako Geierhos: Spirit Bodies DE / EN
Wir leben im Zeitalter des illusorischen Individualismus, so lautet die Zeitdiagnose des deutschen Soziologen und Kulturwissenschaftler Andreas Reckwitz. Er hat den Zwang zur Selbstoptimierung als Modell der Lebensführung von heute beschrieben. Viele digitale Technologien, die unsere Alltagswelt bestimmen, versuchen das Innere unserer Person zu entschlüsseln. Datenbasierte Algorithmen analysieren unsere Charaktereigenschaften, Bedürfnisse, Wünsche und Schwächen, um unserer Konsum- und Leistungsverhalten scheinbar zu individualisieren, es dadurch zu optimieren und ökonomisch zu nutzen. Die Frage ist, wie sich Personen und Gesellschaft vor dieser Standardisierung schützen und im Bewusstsein dieser Gefahr Formen des Individuellen und der Vergesellschaftung neu gestalten können. Héloïse Delègue beschäftigt sich in Spooning Sucks mit der Kommerzialisierung des Persönlichen im Hinblick auf die Geschlechterbeziehung. Hanako Geierhos fragt in Spirit Bodies, welche Erfahrungsräume wir brauchen, um uns über unsere Bedürfnisse und unser Zusammenleben auszutauschen.
Héloïse Delègue, Spooning Sucks | Galerie 1
In der Installation Spooning Sucks setzt sich Héloïse Delègue mit der Geschlechterbeziehung der heutigen Generation auseinander. Viele junge Menschen fühlen sich verunsichert und unfähig zur analogen Kontaktaufnahme. Dating Apps oder Online-Partnerbörsen machen aus dieser Not ein Businessmodell. Diese Applikationen vereinheitlichen den Umgang und reduzieren Emotionen auf simplifizierte Symbole wie die Emoijs.
In Spooning Sucks gibt Delègue diesen Ängsten Ausdruck. Ihre Arbeit pendelt zwischen der Idealisierung traditioneller romantischer Ideale, die durch Pop-, Volks- und Filmkultur verewigt werden, und dem Ausbrechen aus diesen Narrativen. Sie versucht mit ihren subjektiven, surrealen und assoziativen Bildern eine eigenständige Sprache zu finden, die sich von den stereotypen Gendercodes unterscheidet.
Vergleichbar den Surrealisten fördert Delègue in ihren Bildern so scheinbar zusammenhangslose Bildassoziationen des Unbewussten an den Tag. Sie kombiniert die Weichheit des Organischen mit typisierten Karikaturen. Man kann Delègues Bilder als materialistische Revolte gegen die Kommerzialisierung der Geschlechterbeziehung verstehen.
Héloise Delègue, *1985, französische Künstlerin, lebt und arbeitet in London.
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Héloïse Delègue, Spooning Sucks | Gallery 1
In the age of self-optimization (EN)
curated by Heidi Brunnschweiler
Exhibition: Sat, 25th May – Sun, 30th June 2019
We live in the age of illusory individualism that is the diagnosis of the German sociologist and cultural scientist Andreas Reckwitz. He described the compulsion to self-optimization as the model of today’s lifestyle. Many digital technologies, which determine our everyday world, try to decipher the interior of our person. Data-based algorithms analyse needs, desires, character traits and weaknesses in order to seemingly individualise our consumption and performance behaviour, thereby optimising it and using it economically. Confronted with this danger, the question arises how people and society can free themselves from this standardization and shape new forms of the personal and the social.
The exhibitions show two artistic positions dealing with these issues in different ways. In Spooning Sucks, Héloïse Delègue addresses the standardization of emotions and the commercialization of gender relations. In Spirit Bodies, Hanako Geierhos asks what spaces of experience we need to exchange ideas about our needs and our living together.
Héloïse Delègue, Spooning Sucks
In her site-specific installation Spooning Sucks, Héloïse Delègue examines the gender relations of today’s generation. Many young people feel insecure and unable to reach out to the opposite sex in the analogue world. Dating apps or online dating sites turn this distress into a business model. Such devices standardize relations and reduce emotions to simplified symbols such as the emoijs.
In Spooning Sucks Héloïse Delègue finds expressions for this anxieties. Her work oscillates between the idealisation of traditional romantic ideals perpetuated by pop, folk and film culture and the breaking free from those narratives. With subjective, surreal and associative images and narratives she tries to find an independent language that differs from these stereotypical gender codes.
Comparable to the Surrealists, Delègue brings to surface incoherent pictorial associations of the unconscious. She combines sculptural organic form of body parts with schematized symbols. One can understand her textile paintings as a materialist revolt against the commodification of gender relations.
Héloise Delègue, *1985, French artist, lives and works in London.
Hanako Geierhos, Spirit Bodies | Galerie 2
Hanako Geierhos schafft mit ihren partizipativen Skulpturen Räume. Sie will im und mit dem Raum Kommunikation auslösen und die Grenzen des sozialen Miteinanders ausloten. Sie beschäftigt sich mit der Frage, welche Räume und Orte unsere Gesellschaft braucht, um sich über ihre Verfassung, ihre Anliegen, Probleme und die zukünftige Gestaltung des Gemeinwesens auszutauschen.
Der Soziologe Andreas Reckwitz hat unsere Zeit der Spätmoderne als «Gesellschaft der Singularitäten» bezeichnet. Sie fokussiert auf dem Individuum und seiner Selbstoptimierung, die die Leistungsgesellschaft der liberalen Wirtschaftsordnung verlangt. Dabei gerät die Pflege und Organisation des Gemeinwesens immer mehr aus den Augen. Ohne Solidarität und gemeinsame Werte befürchtet er ein Auseinanderdriften von Gesellschaftsteilen. Die Herausforderung unserer Zeit besteht für ihn deshalb darin, gemeinschaftlich geteilte Werte wieder aufzubauen.
Orte der Kommunikation und der Interaktion der Mitglieder einer Gesellschaft zu schaffen, sind für ihn deshalb im Zeitalter des Singulären essenziell. Es geht darum, wieder allgemeine Werte und Normen in strittiger Weise zu verfassen und auszuhandeln. Ein politisches ‚doing universality’ als Gegengewicht zum allgegenwärtigen ‚doing singularity’ ist gefragt.
Hanako Geierhos gestaltet zunächst flüchtige Handlungs- und Begegnungsräume im öffentlichen Raum mit skulpturalen Elementen. Im Ausstellungsraum werden sie später neu arrangiert und mit Dokumenten aus dem früheren Kontext wie Plakate, Videos oder Bücher kombiniert. Sie versammeln die vergangene Zeit. Die Versuchsanordnungen verändern sich im Laufe der Zeit und verschieben unsere Wahrnehmung. Als minimale Skulpturen sind Geierhos Interventionen von ästhetischer Qualität und streben nach Klarheit und Logik. Gleichzeitig sind sie funktional und können z.B. als Sitzmöbel benutzt werden. Ihre haptische Qualität lädt zur Interaktion ein. Wie Lygia Clarks Objecto Sensoriales versteht Geierhos ihre Versuchsanordnungen als lebendige Organismen, die ihre Gestalt und Bedeutung durch die Interaktion mit den Benutzenden bzw. Betrachtenden erhalten.
In Freiburg widmet Hanako Geierhos ihre Installation dem japanischen Raumkonzept „Ma“. „Ma“ meint keine geschlossene dreidimensionale Einheit, sondern ein Bewusstsein für einen Ort als Platz der zentralen Aktivität, so wie es Hans Scharoun beschrieben hat. „Ma“ nimmt Form an in der Vorstellung des Menschen, der Raum erfährt. „Ma“ ist für Geierhos ein Erfahrungsraum, ein „experiential place“.
Hanako Geierhos, *1974 Hamburg, lebt und arbeitet in Berlin.
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Hanako Geierhos, Spirit Bodies
In the age of self-optimization (EN)
curated by Heidi Brunnschweiler
Exhibition: Sat, 25th May – Sun, 30th June 2019
With her participative sculptures Hanako Geierhos creates spaces. In and with these spaces she wants to initiate communication and explore the limits of social interaction. She deals with the question of which spaces and places our society needs in order to enhance people to exchange their concerns, problems and the future shaping of community.
The sociologist Andreas Reckwitz has described our time of late modernism as a „society of singularities“. It focuses on the individual and his self-optimization, which the achievement-oriented society of the liberal economic order demands. In this process, the care for the community and its organisation gets increasingly out of view. Without solidarity and common values, he fears that parts of society will drift apart. The challenge of our time is the rebuilding of shared values through negotiation and debates. Creating places of communication and interaction between the members of a society is essential in the age the individual. A political ‚doing universality‘ as a counterweight to the omnipresent ‚doing singularity‘ is in demand.
Hanako Geierhos initially designs transitory spaces for action and encounter in public spaces with sculptural elements. In the exhibition the artists rearranges these elements and combines them with documents from earlier contexts such as posters, videos or books. These situations assemble past times. The experimental arrangements change in the course of time and shift our perception.
As minimal sculptures, Geierhos’ interventions are of aesthetic quality and strive for clarity and logic. At the same time they are functional and can be used for exemple as seating furniture. Their haptic quality invites interaction. Like Lygia Clark’s Objecto Sensoriales, Geierhos understands her arrangements as living organisms that gain their shape and meaning through the interaction with the user or observer.
In Freiburg Hanako Geierhos dedicates her installation to the Japanese spatial concept of „Ma“. „Ma“ does not mean a closed three-dimensional unit, but an awareness of a place as a place of central activity, as Hans Scharoun described it. „Ma“ takes shape in the imagination of the human being who experiences the space. For Geierhos, „Ma“ is a space of experience, an „experiential place“.
Hanako Geierhos, *1974 Hamburg, lives and works in Berlin.
Programm:
Vernissage: Fr 24. Mai | 19:00 Uhr
19:30 Uhr | Artist Talk, Foyer
ma_CONVERSATIONS | Sa 25. Mai | Mo 27. Mai | Mi 29. Mai 2019
Jeweils 19:00 Uhr | mit Hanako Geierhos | Galerie 2
Sa. 25 Mai 2019: ma_CONVERSATIONS#01 | bridging entities, lecture performance
Mo. 27. Mai 2019: ma_CONVERSATIONS#02 | transcultural space, language and spirituality
Mi. 29. Mai 2019: ma_CONVERSATIONS#03 | inner and outer spaces of perception
Late Night Readings | The Review Freiburg: Sa 29. Juni | 21 Uhr
Mit Héloïse Delègue, Buchpräsentation „Spooning Sucks“ | Galerie 1
Führungen: So 2. Juni | So 30. Juni | Treffpunkt 16 Uhr | Galerie 1
Öffnungszeiten Galerie 1 & 2
Do-Fr 17-20 Uhr | Sa 14-20 Uhr | So 14-18 Uhr
Foto: Natasha A. Kelly, „Millis Erwachen“, 2018, Filmstill, Maciré begenet „Milli“ im Kunsthaus Bremen Fotocredits © Anh Trieu, Henning Fehr, Philipp Rühr | Laura Horelli, Namibia Today, Videostill, 2018, Plakat, Foto Courtesy Laura Horelli.
Ausstellung: SA 23.02. – SO 14.04.2019
Ausstellungstext | Exhibition Text
artline> Kunstmagazin Artikel vom 6. März
Strategien der Selbstermächtigung (veröffentlicht am Fr, 01. März 2019 auf badische-zeitung.de)
SWR Fernsehen KUNSCHT! Ein Beitrag zum Internationalen Frauentag Die Ausstellung „Schwarze Frauen – Kunst und Widerstand“ in Freiburg, Do, 7.3.
Natasha A. Kelly | Naomi Beukes-Meyer | Laura Horelli
In beiden Ausstellungen befassen sich die Künstlerinnen aus unterschiedlichen Perspektiven mit deutscher Kolonialgeschichte und ihrer Aktualität in der Gegenwart.
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
In ihrem Film Millis Erwachen, 2018, porträtiert Natasha A. Kelly acht Schwarze deutsche Frauen unterschiedlicher Generationen und zeichnet die Entstehung der Schwarzen Frauenbewegung seit den 1960er-Jahren nach. Die Frauen geben Auskunft über ihre Herkunft, ihr Leben und ihre Erfahrungen mit dem alltäglichen Rassismus in Deutschland. Sie haben sich aus der Objektposition, die ihnen die weiße deutsche Mehrheitsgesellschaft zuweist, befreit. Kelly zeigt Schwarze Frauen, die selber sprechen und ein selbstbestimmtes Leben führen. Sie sind allesamt künstlerisch tätig und engagieren sich mit kulturellen Projekten für die Gleichstellung von Schwarzen Frauen. In Anlehnung an die afrokulturelle und feministische Tradition des Quiltens ergeben die acht Stimmen zusammen ein großes Ganzes.
Neben Kellys Film sind Arbeiten von Naomi Beukes-Meyer zu sehen. Sie ist eine der von Natasha A. Kelly porträtierten Schwarzen Frauen in Millis Erwachen. Sie wuchs in Namibia auf, studierte Schauspiel und kam 1995, mit 29 Jahren, nach Deutschland. Sie arbeitet als Schauspielerin und Drehbuchautorin und unterrichtet Theater in Berlin.
Laura Horelli präsentiert unter dem Titel Changes in Direction zwei Themenkomplexe und zeigt, wie Kolonialgeschichte im Kalten Krieg nachwirkte und bis heute beschäftigt.
In den Arbeiten der Werkgruppe Namibia Today zeichnet die Künstlerin die Beziehung der DDR zu Namibia, der ehemaligen deutschen Kolonie, nach. Im Medium der dokumentarischen Filminstallation wird die Geschichte von Namibia Today, der Zeitschrift der namibischen Befreiungsbewegung, untersucht, die in der DDR gedruckt wurde.
Uutisten aika (Newstime) ist ein neuer Film aus Found-Footage, der sich mit kulturellen Unterschieden, Aussenseitertum, dem namibischen Unabhängigkeitskampf und den langfristigen Beziehungen Finnlands zum südafrikanischen Land befasst.
Auf der Bildebene sehen wir Archivmaterial des finnischen Rundfunks YLE. Auf der Tonspur lernen wir Ellen Ndeshi Namhila, eine wohlbekannte Schriftstellerin und Historikerin aus Namibia, kennen, die aus ihrer Autobiografie The Price of Freedom vorliest.
Namhila kam in den 1980er-Jahren durch ein Studienprogramm nach Tampere, Finnland, wo sie Bibliothekswissenschaft studierte. Parallel zu Namhilas persönlicher Erzählung erfahren wir durch die historischen Filme von der offiziellen Geschichte dieser Jahre.
Veranstaltungen:
VERNISSAGE: FR 22.02. | 19 Uhr | Begrüßung & Eröffnung im Foyer
ab 19:30 Uhr | Roundtable mit Laura Horelli, Natasha A. Kelly und Naomi Beukes-Meyer
SA 23.02. | 19:30 Uhr | Film Screening & Director’s Talk mit Regisseur Joel Haikali, Namibia
Die Veranstaltung findet im Kommunalen Kino, Freiburg, statt.
DI 19.03. | 19 Uhr | Vortrag und Gespräch mit Laura Horelli und Dag Henrichsen, Basler Afrika Bibliographien: Zur Rolle der Archive für die koloniale und postkoloniale Geschichte sowie Laura Horellis Film Uutisten aika (Newstime) mit der namibischen Schriftstellerin und Historikerin Ellen Ndeshi Namhila im Kontext.
DI 28.05. | 19 Uhr | Vortrag & Diskussion: Künstlerin Natasha A. Kelly
Millis Erwachen. Ein Film von Natasha A. Kelly – Zwischen den Zeilen gelesen, Kammertheater
Öffentliche Führungen: So 24. Februar / 10. März /24. März / 7. April 2019
16 Uhr | Treffpunkt Galerie 1
Öffnungszeiten Galerie 1 & 2
Do-Fr 17-20 Uhr | Sa 14-20 Uhr | So 14-18 Uhr
Foto: ©Emma-Haeck, La pluie et le beau temps, 2018, Videostill, Foto courtesy of the artist.
Ausstellung | Sa, 24. November – So, 6. Januar 2019
Künstler*innen:
David Gobber (CH); Emma Haeck (FR); Stefan Karrer (CH); Dirk Koy (CH); Naz Naddaf & Haejueng Paik (CH); Nastassja Ramassamy (FR); Jorim Huber (CH); Jacob Ott (D); Kathryn Vogt-Häfelfinger (CH); Michel Winterberg (CH); Anna Schütten (D); Linda Wunderlin (CH).
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler / Jana Spät und Ted Davis
// Anlässlich der Regionale 19 werden künstlerische Positionen gezeigt, die sich mit dem Wetter, seiner Simulation und seiner Leistungsfähigkeit in der Kunst auseinandersetzen:
Galerie 1 | Einzelpräsentation
1. Anna Schütten, sono, 2018
In „sono“ wird die Bildfläche zum begehbaren Bild und zur Ausstellungsarchitektur.
An der markanten im Raum vorhandenen Deckenstruktur werden ca. 20-30 Stoffbahnen
montiert und als vertikale Bildträger statt an den Wänden in der Mitte des Raumes platziert.
Ein Teil der Deckenbeleuchtung wird abmontiert, so dass die Veränderungen des Tageslichtes wesentlich zu den sich im Tagesablauf verändernden Lichtverhältnissen der Arbeit beitragen. Die Malereien entstehen vor Ort und sind einzeln, aber auch in freier Abfolge lesbar. Das Durchlaufen des Betrachters bestimmt die Abfolge der Bildelemente, den Rhythmus und die Bildfrequenz. Freihängend in der Mitte des Raumes werden die einzelnen Bildstreifen gleichzeitig auch zum Paravent und Sichtschutz für die anderen Elemente, durch Lücken sind einzelne Ausschnitte der Malereien sichtbar und setzen sich im Ablaufen zu einem neuen Bild zusammen.
Galerie 2 | Gruppenausstellung Don’t talk about the weather forecast
“I don’t want to hear any news on the radio about the weather on the weekend.”
Diesen Satz wiederholt der mit Computer-Software generierte Avatar im Video Warm, Warm, Warm Spring Mouths des englischen Künstlers Ed Atkins gebetsmühlenartig.
Wettersituation zu erschaffen, die wir als echt und real empfinden, ist immer noch eine Herausforderung für die Programmierung von Computerspielen. Es wird auf diesem Gebiet großer Aufwand betrieben, weil realistische Wettereffekte wie Regenschauer oder Schneegestöber, Prüfstein sind, ob Nutzer*innen virtuelle Räume als echt erleben.
Der Videokünstler Ed Atkins erweist sich als Virtuose der digitalen Kunst, weil seine Windsimulationen besonders echt sind. Atkins Perfektion zeigt sich u.a. an den Bewegungen der Haare seines Avatars, die sich jeder Wettersituationen natürlich anpassen. Der Avatar als alter Ego des Künstlers weigert sich, über das Wetter zu reden, da jede neue Prognose eine neue Haarerscheinung verlangt, was viel Programmierarbeit bedeutet.
Auch will nach dem soeben zu Ende gegangenen Hitzesommer keiner über das Wetter reden. Hitzetage, Tropennächte und Trockenzeit sind Zeichen dafür, dass der schnell fortschreitende Klimawandel hier bei uns stattfindet und nicht nur in der Antarktis, auf einer Südseeinsel oder in einer fernen Zukunft. Gemäß einer Umfrage anerkennt zwar die Mehrheit den Klimawandel, verdrängt jedoch dieses Thema. Weil es unangenehm ist und Konsequenzen für die eigene Lebensführung hat, ist es einfacher, nicht über das Wetter reden.
Die Regionale 19 nimmt die Weigerungen, über das Wetter zu sprechen, zum Anlass, um Arbeiten von zwölf Künstlerinnen und Künstler aus dem Dreiländereck zu zeigen, die sich mit Wetter, Wettererscheinungen oder Wetterprognosen befassen. Sie verdeutlichen, wie aktuell und wichtig die Wetterthematik heute ist, auch wenn es als Banalität gilt, sich darüber zu unterhalten.
Jacob Ott, Windy Image 1–20
In der Serie Windy Image collagiert Ott Katastrophenbilder von Hurrikans und anderen Unwettern. Diese Abbildungen der Zerstörung sind für ihn interessante Material-Collagen. Ott hat die Bilder im Internet recherchiert und aufgrund kompositorischer Spannung ausgewählt. Er ordnet die ausgeschnittenen Fundstücke auf filigranen Bildträgern an und bearbeitet sie. Dabei legt er im Kontrast von Bildträger und Bildmotiv vielfältige Gegensätze an. So kommt es zur Spannung von Form und Inhalt, von Fragilität und Zerstörung, von Sturm und Flaute oder von Zufall und Berechnung.
Für den Bildgrund wählt Ott kitschige Farben, die an paradiesische Naturvorstellungen von Ferienwerbung erinnern. Die Motive zeigen indes die Gewalt der Naturkräfte und die Folgen menschlicher Umweltzerstörung. Auf allen Collagen ist eine Palme zu sehen, die sich in den Orkanböen eines gewaltigen Sturms beugen. Der rasterförmigen Anordnung der Collagen gibt Ott ein windschiefes Gitter Windy Grid (2) als Wandmalerei hinzu. Selbstironisch reflektiert er so das Raster als strenge spätmoderne Bildform.
David Gobber, Glitcher, 2018
Mit „Glitch“ wird ein technischer Fehler in der Elektronik bezeichnet und kann daher beispielsweise eine Bild-Störung bei der Umformatierung von digitalen Bildformaten wie JPG meinen. Für die Glitcher Serie nutzt Gobber die Zufälligkeit und Unberechenbarkeit dieser Fehler für visuelle Effekte. Für seine visuellen Experimente wählt er Schwarz-Weiss-Bilder von Gletschern, die er im Internet gefunden hat.
Für David Gobber bieten die unkontrollierbaren Effekte des Glitch einen anschaulichen Vergleich für die menschlichen Einflüsse aufs Ökosystem, die sich ständig ereignen. Sie sind wie die unkontrollierten Bildeffekte wegen der technischen Errungenschaften möglich, aber kaum gezielt einzusetzen oder zu lenken.
Das rasante Abschmelzen von Gletschern im Alpenraum ist bekanntlich Zeichen des schnell voranschreitenden Klimawandels. Vielleicht sind Gobbers Arbeiten bald historische Auf-nahmen von Gletschern, die es nicht mehr gibt.
Jorim Huber, Vergangenes und Kommendes Wetter, 2014
Jorim Huber setzt Wetterberichte der letzten 200 Jahre als Platzhalter ein, um über den schnellen Wertewandel von Kunst zu sprechen. Wie das Wetter ändern sich Kunstmoden schnell, kommen und gehen, sind im Moment aktuell und schon wenige Tage später vergessen.
Die Arbeit entstand an der Cooper Union in New York, als Huber mit widersprüchlichen Kunst-Auffassungen konfrontiert war. Aus Europa kannte er einen sehr kritischen Umgang mit Kunst. In New York hingegen galt Kunstschaffen als Selbstverständlichkeit wie Essen und Trinken. Diese Erfahrung verunsicherte ihn: Warum sollte er ein Werk schaffen, wenn es Normalität war und keinen problematischen Status mehr hatte?
Mittelpunkt von Vergangenes und Kommendes Wetter ist ein von Huber verfasster Text, der diese Erfahrung überspitzt zusammenfasst. Der Text steht am Boden, wie ein abgehängtes Mahnmal für eine Kunsthaltung von «anything goes», die möglichst vielen potenziellen Betrachtern und Käufern eine Sinnfindung anbietet.
Auf einem überdimensionalen Sockel liegt ein schwarzes Buch mit den Wetterberichten, die drei Zeitformen anzeigen: Als tägliche Präsenz markiert das Wetter eine Gegenwart, als Prognose verweist es in die Zukunft, im Rückblick gerät es ins Vergessen.
Kathryn Vogt-Haefelfinger, ‘oh honey b’, 2018
Der Versuch, Honig mit Lack zu fixieren, führt zu einer Reaktion, bei der der Honig den Lack verdrängt. Der Honig fließt aus dem Bild hinaus und hinterlässt Spuren im trocknenden Lack. Die Abwesenheit des Honigs gestaltet das Bild.
Die Arbeit ‘oh honey b’ befasst sich mit Themen des Umbruchs, Veränderung und Naturgewalten insbesondere Hurrikans und Eisschmelze. Das runde Format wirkt wie ein Satellitenfoto von der Erde, das eine durch Klimawandel veränderte Erdkruste zeigt.
Michel Winterberg, Sunset on Demand, 2015
In der westlichen Kunstgeschichte ist das Landschaftsbild eng mit der Wetterdarstellung verbunden. Insbesondere Sonnenuntergänge sind seit der Romantik sehr beliebt, weil sie einen Seelenzustand spiegeln.
Sunset on Demand ermöglicht Sonnenuntergänge in unterschiedlichen Wetterstimmungen auf Tastendruck «on demand», als Sofort-Service, schnell und unmittelbar, zu erleben. Bei Betätigung der Taste im antiken Gemälderahmen wird jeweils ein neues Meerespanorama generativ und virtuell erzeugt. Die Kombinatorik der 100 Landschaftstopografien, die in Farbigkeit und Position und Höhe variieren, macht die erzeugten Landschaftsbilder einzigartig. Im Gemälde mit malerischem Duktus und Aquarellpapiertextur können die Betrachter*innen so den Sonnenuntergang im Zeitraffer von zwei Minuten erleben.
Linda Wunderlin, Find a place you trust, and then, try trusting it for a while, 2017
Die sechs Videos der ursprünglich achtteiligen Arbeit sind in Belfast aufgenommen. Starker Wind ist ein konstantes Wetterphänomen in der nordirischen Hauptstadt unweit vom Meer.
Die Künstlerin hat mit der Filmkamera vorgefundene Situationen mit ähnlichen Motiven eingefangen. Sie filmt Stacheldrahtformationen auf Zäunen, Absperrungen oder Gittern, in die sich zufällig Plastik verfangen hat und im Wind flattert. Diese bewegten flüchtigen Plastikskulpturen sind durch Zufall entstanden. Sie verändern sich ständige durch Wind und Wetter.
Auf jedem Bildschirm ist eine feste Einstellung zu sehen. Mehrheitlich ist eine untersichtige Perspektive gewählt, sodass die Motive diagonal im Bildausschnitt vor schnell wechselnden Wetterkulissen erscheinen. Begleitet werden die Aufnahmen von Stadtgeräusch. Wir hören auf- und abschwellenden Verkehrslärm, das klopfende Pfeifen des heftigen Windes im Mikrofon, manchmal Kirchenglocken oder Menschenstimmen.
Die Arbeit ist anlässlich von Linda Wunderlins Studienaufenthalt in Belfast entstanden.
Für den Titel wählt die Künstlerin die erste Regel von John Cages 10 Rules for students and teachers. Diese Anleitung wurde ihr am ersten Tag an der Ulster University in die Hand gedrückt. Sie begleiteten sie bei ihrem Auslandsemester.
Haejeung Paik & Naz Naddaf, Weatherball, 2018
Die interaktive Installation besteht aus fünf Ballons, auf die Wetterdaten projiziert werden.
Beim größten Globus befindet sich ein Mikrofon, in das die Betrachter*innen die Namen von Städten auf der ganzen Welt sprechen können. Der Computer sucht die entsprechenden Wetterdaten via Spracherkennung aus dem Netz und projiziert sie als Muster auf den Ballon.
Die visualisierten Daten zeigen Temperatur, Windgeschwindigkeit und -richtung sowie Luftfeuchtigkeit an.
Auf die vier kleinen Ballonen werden live Wetterdaten von Städten mit politischen Konflikten, ansteigenden Meeresspiegeln, hohen Migrationsquoten und von Steueroasen übertragen. Schon die russischen Kosmisten machten die Sonne für die Revolution verantwortlich.
Die Arbeit verdeutlicht, dass das Wetter auch für den zeitgenössischen Menschen immer noch ein grundlegender Faktor ist. Noch nie standen so viele Wetterdaten über Apps oder Livecams zur Verfügung und waren so schnell und einfach abzurufen. Sie erlauben uns, uns mental und physisch auf die Welt vorbereiten, der wir im Begriff sind zu begegnen. Wetterinformationen beeinflussen nicht nur das persönliche Leben, sie habe auch soziale und politische Auswirkungen. Erfolgreiche Fahrten übers Mittelmeer sind beispielsweise von gutem Wetter abhängig.
Stefan Karrer, Concrete Platform, 2018
Die webbasierte Videoinstallation von Stefan Karrer geht den Telekommunikationskabeln in der Tiefsee nach. Sie werden am Meeresgrund verlegt und übertragen mehr als 90 Prozent aller Datenkommunikation.
Ursprung der Arbeit ist ein Foto mit Bildunterschrift, die Karrer auf panoramio.com, dem Foto-Sharing-Dienst von Google, gefunden hat. Es zeigte eine Betonplattform am Strand. Die Bildunterschrift sagt, dass dies der Ort ist, wo ein Untersee-Glasfaserkabel an Land kommt. Dieses Bild regte Karrers Fantasie an. Er stellte sich vor, wie in dem Jahr, in dem dieses Seekabel fertiggestellt wurde, die Meeresbrandung zum ersten Mal die Betonoberfläche berührt. Auf dieser Betonplatte haben sich über den Sommer verschiedene Dinge abgelagert. Auf der Oberfläche liegt ein portables Audio-Gerät aus dieser Zeit, aus dessen Kopfhörer ein Song erklingt.
Karrer hat eine Website programmiert und darauf einen Index mit den Namen der Tiefseekabel erstellt. Sie lassen sich alphabetisch, chronologisch oder geographisch filtern. Seine Programmierung wiederholt die von ihm fantasierte Szene für jede Seekabel-Ladestelle am Mittelmeer. Das Textgerüst bleibt für jedes Kabel gleich, während sich die neun Textstellen mit dem Inhalt einer Datensammlung zu den jeweiligen Seekabeln fortlaufend aktualisieren. Die webbasierte Textkombinationen kreieren poetische Zeilen. Das in der Ausstellung gezeigte Screen-Capture-Video zeigt, wie sie der Künstler durch den Text der Website klickt. Es ist eine Reise entlang der Küsten des Mittelmeers sowie durch die Technikgeschichte von den 1990er-Jahren bis in die nahe Zukunft.
Dirk Koy, Salvage, 2018
Ausgangsmaterial für Dirk Koys Animation sind private Stadt- und Landschaftsfotos aus seinem Archiv. Sie werden mit Grafikprogrammen experimentell bearbeitet. Die Fotos fragmentiert er und setzt sie collagenartig im virtuellen dreidimensionalen Raum zusammen. Dabei verwendete er den «Viewport» des Programmes als Ausgabequelle, so dass die Arbeitsumgebung (Rasterlinien und Umrandungen) im Video deutlich sichtbar bleibt.
Um das malerische Moment aus den einzelnen Fragmenten herauszuholen, montiert Dirk Koy die Szenen im Computer eng hintereinander und verdichtet sie zu einem Ganzen. Auch setzt er Programmfehler als Bildsprache ein, um die oftmals «cleane» Ästhetik der Computerprogramme zu brechen. Dabei entsteht eine Zufälligkeit, welche er zur Varianten-erzeugung im Gestaltungsprozess nutzt, um anschließend das Passende auszusuchen und weiterzuentwickeln. Ein Wechselspiel aus Zufall und Kontrolle.
Die Dramaturgie der Bildzusammensetzung und Bilderabfolge ist dem Spannungsbogen der Musik angepasst. Bei der Musik handelt es sich um eine Komposition, die der Künstler vor Jahren mit einem der ersten IBM Homecomputern (Amstrad PC1512) komponiert hat. Auch sie holt er wie die Fotos aus dem Archiv und gibt ihr durch die Arbeit neues Leben. Darauf spielt der Titel Salvage (=bergen, wiedergewinnen) an.
Emma Haeck, La pluie et le beau temps, 2018
Haecks Video basiert auf einer Sammlung von Ferienpostkarten, die sie auf Flohmärkten zusammengetragen hat. Die Ansichtskarte war einst ein populäres Medium der Kommunikation von Landschaftsansichten und Feriengefühl. Sie wird heute von Sozialen Medien und Textnachrichten abgelöst. Die Ansichtskarten werden einzeln vor einer rosa Fläche präsentiert und gestapelt. Wir sehen klassische Ansichten von Ferienorten in den Alpen wie Zermatt und von Stränden in der Provence. Parallel dazu werden die Texte auf den Rückseiten von einer synthetischen Stimme vorgelesen. Stereotyp wird übers Wetter gesprochen und floskelhafte Gruss- und Höflichkeitsformeln überbracht. Die französische Redewendung „parler de la pluie et du beau temps“ bezeichnet denn auch eine oberflächliche Unterhaltung über banale Dingen, die keinen interessiert. Die meisten Absender bekunden, sich erholen zu wollen, die Ruhe der Berge oder der Natur zu suchen. Durchgängig wird das Ferienerlebnis auf die Formel: „très bonnes vacances, il fait beau“, gebracht. Gewitter, große Hitze oder Sturm sind Ferienverderber: „gross chaleur; ourage terrible.“ Der sich abzeichnende Klimawandel bringt mehr Unwetter und Stürme, lässt Meeresspiegel ansteigen, Schnee ausbleiben und Gletscher noch mehr schwinden. Dies verändert das Landschaftsbild und den Massentourismus. Haecks Arbeit erinnert daran, dass Klima nichts Konstantes ist, sondern variabel in Raum und Zeit.
Nastassja Ramassamy, Triple 7, 2017
Wettervorhersagen spielen im Flugverkehr eine zentrale Rolle. Windstärken, Gewitter, Blitz oder Hagel erhöhen die Risiken beim Fliegen. Flugmeteorologie ist ein eigenes Teilgebiet. Triple 7 ist eine minimalistische Choreografie für vier Performerinnen. Sie befinden sich in einer White Box mit abgeklebten Bodenfeldern mit ohrenbetäubendem Lärm vom Wind. Die Box wirkt wie ein abstrahiertes Flugfeld, in dem sich Flight Attendents und Fluglosten autistisch bewegen. Sie gehen mechanisch entlang der Markierungen und führen Gesten des Safty Briefings wie Maske Anziehens oder Schwimmwesten Aufblasen auf. Oder sie weisen pantomimisch auf Fluchtwege oder Andockstationen.
Veranstaltungen:
Vernissage Fr, 23. November 2018 | 19 Uhr
Begrüßung & Eröffnung im Foyer
So, 16. Dezember 2018 | 15 Uhr im E-WERK Kuratorenführung
(Bustour Regionale 19 ab Basel nach Freiburg Start 10:00 Uhr)
Sa, 05. Januar 2019 | Finissage 17 Uhr Anna Schütten: Werkpräsentation sono
Galerie 1
Führung durch die Ausstellung | Termine:
So, 25. November 2018 | 16 Uhr
Sa, 08. Dezember 2018 | 14.30 Uhr
Eintritt frei!
Öffnungszeiten
Do/Fr 17-20 Uhr / Sa 14-20 Uhr / So 14-18
Ausstellung geschlossen zwischen 24.12.2018–2.1.2019
Gefördert durch: ART-regio Kunstförderung der SV SparkassenVersicherung
Ausstellung, 14. September – 28. Oktober 2018
kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Booklet »Material Gestures« DE / EN
Vernissage Do, 13. September 2018 | 19 Uhr Begrüßung und Eröffnung
20 Uhr | Artsit Talk mit Carla Lavin, Kammertheater
Di, 25. Sept. 2018 Vortrag mit Werkpräsentation
William Cobbing: Haptic Feedback
Tonerde als Hauptakteur der Gegenwartskunst
19.30 Uhr Kammertheater, E-WERK
Führung durch die Ausstellung | 16 Uhr
Termine September: 16.09. | 30.09.2018
Oktober: 07.10. | 21.10. | 28.10.2018
Mit Arbeiten von Liesl Raff | Carla Lavin | William Cobbing | Stephan Hasslinger
Unsere Alltagswelt ist immer umfänglicher von Automatisierung und Technologie geprägt. Arbeit hat sich dadurch in der westlichen Welt weitgehend auf die Bedienung von Bildschirmen über Tastaturen und Touchscreens reduziert. Sinnlich körperliche Erfahrung wird zunehmend durch virtuell-visuelle Stimulation ersetzt.
Zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler experimentieren hingegen vermehrt mit haptischen Materialen und ehemals kunsthandwerklichen Techniken. Sie nutzen dabei Eigenschaften und Eigenleben der Werkstoffe und der Verfahren für komplexe gestalterische Prozesse und arbeiten mit neuartigen Material- und Medienkombinationen. Dabei entstehen vielschichtige, die Sinne und den Körper ansprechende Arbeiten, die die Wechselwirkung von technologischer Entwicklung, Technikgeschichte und Kunstproduktion reflektieren und befragen.
Die Ausstellung Material Gestures zeigt raumgreifende Installationen und fragt nach der Bedeutung von Material und Materialität in der Gegenwartskunst.
Liesl Raff verwendet ein breites Spektrum an industriellen Werkstoffen wie Stahlblech, Epoxidharz oder Latex. Diese untersieht sie einer mehrstufigen Handhabung und neuartigen Kombination, so dass ihre Weichheit hervortritt und den Tastsinn anspricht.
Carla Lavin setzt Tonerde einem prozessorientierten Formungsverfahren aus. In diesem Formungsprozess lässt die Künstlerin Faktoren des Ortes einfliessen, für den eine Arbeit entsteht. Ton verkörpert für Lavin die Verbindung zur natürlichen Welt sowie kulturelle Entwicklung. Durch die Kombination von Tonerde und digitalem Bild bemessen ihre Arbeiten den Zeitraum der menschlichen Kulturtätigkeit.
In seinen gefilmten Performance Arbeiten verwendet William Cobbing Lehm als glitschiges und zum Zerfall neigendes Material. Die elementare Materialität verdeutlicht die Gebundenheit des menschlichen Verstandesvermögen und der Sprache an die physische Welt.
Für Stephan Hasslinger ist der Brennofen der dritte Mitarbeiter. Die Eigenproduktivität des Brennprozesses im Zusammenspiel zwischen Glasuren und Tonerde ist ein wesentlicher Gestaltungsfaktor seiner Keramiken. Material und Verfahren werden der künstlerischen Idee nicht gänzlich untergeordnet, sondern haben selber Handlungsmacht im Formprozess.
Presse:
Badische Zeitung: Eigenwilligkeit des Materials von Dietrich Röschmann | vom Mo, 17. September 2018
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(EN)
Our everyday world is more and more shaped by automation and technology. As a result, work in the Western world has largely been reduced to operating monitors via keyboards and touchscreens. Sensual physical experience is increasingly being replaced by virtual-visual stimulation. On the other hand, contemporary artists are increasingly experimenting with haptic materials and techniques previously used in craft. They use their intrinsic qualities and agency for a multilayered form process and work with and unprecedented material- and media combinations. The result are complex works that appeal to the senses and to the body, reflecting and interrogating the interaction between technological development, the history of technology and the production of art. The exhibition Material Gestures displays installations and investigates the significance of material and materiality in contemporary art.
Liesl Raff uses a wide range of industrial materials such as sheet steel, epoxy resin or latex. It undergoes multi-stage handling and a new combination, so that its softness stands out and appeals to the sense of touch.
Carla Lavin submits clay to a process-oriented molding procedure which is related to components the site for which a specific work is created. For her, clay embodies cultural development and a connection to the natural world for Lavin. Through the combination of clay and digital image, her works measure the period of human cultural activity.
In his filmed performance work, William Cobbing uses clay as a slippery and decay-prone material. The elementary materiality point to the intertwining of the human intellect and language with the physical world.
For Stephan Hasslinger, the kiln is the third collaborator. The intrinsic productivity of the firing process in the interplay between glazes and clay is an essential co-creator of his ceramics. Material and manipulation are not completely subordinated to an artistic idea, but have their own agency in the form process.
ÖFFNUNGSZEITEN GALERIE 1 & 2 Do & Fr 17 h – 20 h | Sa 14 h – 20 h | So 14 h – 18 h
Opening Hours Gallery 1 & 2 Thu & Fri 17 h – 20 h | Sat 14 h – 20 h | Sun 14 h – 18 h
Mit Arbeiten von Ika Huber | Johannes Willi & Daniel Lara | Lucia Schmuck | Pauline v. Angerer | Sylvia Schedelbauer | Tino Sehgal
kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Ausstellung | Sa 12. Mai – So 24. Juni 2018
In a World of Endless Rainfall Booklet DE/ EN
BZ-Artikel:
Die Ausstellung In a World of Endless Rainfall stellt künstlerische Arbeiten vor, die sich mit dem Verhältnis von Mensch und Natur neu beschäftigen. Sie hinterfragen die fürs westliche Denken charakteristische Trennung der Bereiche und entwerfen erweiterte Beziehungsformen. Dinge, Tiere, Lebewesen sind allesamt instabile Assemblagen, die sich unablässig beeinflussen und gegenseitigen Respekt fordern. Ein beherrschendes, ausbeuterisches Naturverständnis weicht einer Choreografie des Werdens, die auf Austausch und Durchlässigkeit beruht.
Ika Huber (Freiburg i. Br.) arbeitet mit vegetabilen und floralen Formen. Ihre Malerei ist von einer dynamischen Beziehung zur Natur geprägt, die an asiatische Kalligrafie anklingt. Im Gegensatz zu einem Naturverständnis, das Dinge und Vorgänge zu beherrschen versucht, geht es der Künstlerin um Gewähren- und Wachsenlassen.
Pauline v. Angerer (Erlangen) kartografiert ihre Umgebung, indem sie Blüten, Samen und Früchte von Pflanzen sammelt und zu Halsketten verarbeitet. Die fragilen Objekte erinnern an kindliches Tun und an eine romantische Naturauffassung. Herkunft und Kulturgeschichte der Pflanzen verweisen auf die Natur als Rohstoff und Konsumgut im kapitalistischen System.
Lucia Schmucks (Nürnberg) Papierarbeiten stehen in der langen Tradition der Pflanzendarstellung, die aus naturwissenschaftlichen Studien und der Erfassung der vegetativen Schönheit entstand. Als Mischformen thematisieren sie den sezierenden Blick wie eine empfängliche offene Sensibilität.
Johannes Willi (Basel) & Daniel Lara (Mexico City) beschäftigen sich in der ortsspezifischen Installation DJ Duft juega con tus sentimientos mit der animistischen Umweltauffassung indigener Völker und der heilenden Wirkung von Klang. Durch die eingezogenen Basssaiten wird der künstliche Wald zum Klangkörper. Darauf spielen Willi und Lara ihre neuen Kompositionen.
In Wishing Well (2018) verwendet Sylvia Schedelbauer (Berlin) Found Footage eines Naturfilms aus den 1970er-Jahren und verarbeitet es zu einem Flicker-Film. In der Gleichzeitigkeit der unterschiedlichen Bildschichten wird die Zerstörung des menschlichen Lebensraums unterschwellig angeprochen.
Ann Lee & Marcel (2016) ist eine Arbeit von Tino Sehgal, die sich mit der Manga-Figur Ann Lee beschäftigt. Sehgal erweckt sie in Ann Lee (2011) zum Leben. Sie verlässt ihr Dasein als flache Gestalt der Animationsfilme der Künstler Pierre Huyghe und Philippe Parreno und tritt in den dreidimensionalen Raum der Menschen. 2016 greift Sehgal in „Ann Lee & Marce“l die Figur erneut auf, um grundlegende Fragestellungen heutigen Menschseins zu behandeln.
Kunstnachmittag: Führung durch die Ausstellung: Immer Sonntags 16 Uhr | Treffpunkt Galerie 1
Termine:
Mai: 13.5. | 27.5.
Juni: 03.6. | 10.6. | 24.6.18
Workshop: Sentir es jugar
Mit den Künstlern Johannes Willi & Daniel Lara
Termine:
SA, 12 Mai 2018, 11–13 Uhr | Galerie 2 (DE/ES)
SO, 13. Mai 2018, 11–13 Uhr | Galerie 2 (DE/ES)
TINO SEHGAL im Rahmen der Ausstellung In a World of Endless Rainfall
Ein Kunstprojekt während des Freiburg Festivals: Ann Lee und Marcel, (2016).
Fr, 08. Juni – Sa, 16. Juni 2018 | Die Choreografie ist zu den üblichen
Galerie Öffnungszeiten in der Bilderhauerhalle zu sehen:
Do & Fr 17 h – 20 h | + Di 17 h – 20 h | Sa 14 h – 20 h | So 14 h – 18 h
Finissage | So, 24.6 um 17 Uhr, Performance Galerie 2, E-WERK
ÖFFNUNGSZEITEN GALERIE 1 & 2 Do & Fr 17 h – 20 h | Sa 14 h – 20 h | So 14 h – 18 h
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(EN)
The exhibition In a World of Endless Rainfall presents artistic works that deal with the relationship between man and nature. They question the opposition between these areas that is characteristic of Western thinking by extended forms of their intertwining. A dominant, exploitative understanding of nature gives way to a choreography of becoming, based on exchange and permeability.
Ika Huber (Freiburg i Br.) works with vegetal and floral forms. Her painting outlines a dynamic relationship to nature, reminiscent of Asian calligraphy. In contrast to a hierarchical understanding of nature that attempts to control, the artist is committed to a process of allowing and enabling.
Pauline v. Angerer (Erlangen) maps her surroundings by collecting blossoms, seeds and fruits from flowers and plants, which she making into necklaces. The fragile objects are reminiscent of child`s play and a romantic notion of the natural world. By alluding to the provenance and cultural history of plants, Angerer`s objects refer to nature as a raw material and commodity in the capitalist system.
Lucia Schmuck’s (Nürnberg) paper works stand in the long tradition of plant representation, which emerged from scientific studies and the depiction of vegetative beauty. As mixed forms, they reveal an anatomizing approach as well as a receptive open sensitivity.
Playing with the healing effect of sound Johannes Willi (Basel) & Daniel Lara (Mexico City) address an animistic world view common with indigenous people in their new site-specific installation DJ Duft juega con tus sentimientos. Bass strings attached to their artificial forest transform the installation into resonating body. On this instrument Willi’s and Lara’s new compositions will be played.
In Wishing Well (2018), Sylvia Schedelbauer (Berlin) uses found footage of a nature film from the 1970s and processes it with other found images into a flicker movie. In the simultaneous layering of different sources, the destruction of the human activity is addressed.
Ann Lee & Marcel (2016) is a work by Tino Sehgal, which deals with the manga character Ann Lee. Sehgal brings her to life in Ann Lee (2011). Thereby she leaves her existence as a flat figure in the animated films of the artists Pierre Huyghe and Philippe Parreno and enters the three-dimensional world of human beings. In 2016, Sehgal revisits the figure in Ann Lee & Marcel to deal with basic issues of the human condition today.
Gefördert durch: Pro Helvetia, Kulturelles Basel-Stadt, Stiftung Landesbank Baden-Württemberg, Förderverein E-WERK.
Foto: Nadia Lichtig, Ghosttrap (he was really perfect), 2007/2018, courtesy of the Artist.
Nadia Lichtig | Jaki Irvine |Theo Eshetu | Elisabeth Bereznicki
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Nachtstücke ist der Titel von E. T. A. Hoffmanns berühmtem Erzählzyklus aus den Jahren 1816/17 mit Geschichten zu unheildrohenden und verdrängten Seiten des Lebens. In der Kunstgeschichte bezeichnet der Begriff bildliche Darstellungen nächtlicher Szenen. Nocturnes als von der Nacht inspirierte Kompositionen werden im 19. Jahrhundert kultiviert. Die Ausstellung Nachtstücke stellt Arbeiten der Gegenwartskunst ins Zentrum, die dunkle und unterdrückte Ereignisse erkunden, die schliesslich ans Licht gekommen sind. Es geht um die künstlerische Auseinandersetzung mit kollektiver Erinnerung an Kolonialismus und militanten Nationalismus und mit traumatischen persönlichen Erfahrungen. Durch ein vielfältiges Wechselspiel zwischen Bild, Ton und Text kommt es zur Überlagerung von Geschichtsschichten, in denen sich Wissen, Emotion und Nachdenken verbinden.
In der Serie Ghosttrap, 2007/ 2018, setzt sich Nadia Lichtig mit Sigmund Freuds Vorstellung des Unheimlichen auseinander. Mittels Bild und Text erkundet sie traumatische Erfahrungen, die gewöhnlich unterdrückt bleiben, jedoch in entstellten Darstellungen und unzuverlässigen Erzählungen ins Bewusstsein treten. Die Künstlerin sammelt dazu seit 2007 Berichte gewöhnlicher Menschen, die von Angst und Terror erzählen. Diese transkribiert sie in rhythmische Prosa und druckt sie mit fluoreszierender Tinte aus. In der Ausstellung leuchten die Texte wie Botschaften aus dem Unterbewusstsein. Ihnen sind fotografische Nachtaufnahmen in und um Berlin zugeordnet, die in direkter oder indirekter Verbindung mit den Erzählungen stehen oder auch nicht. Durch die lose Zuordnung von Text und Bild zeigen sich die Übergänge von imaginierter und tatsächlicher Erinnerung als fliessend.
Um zwei Ereignisse der irischen Geschichte geht es in Jaki Irvines Installation If the Ground Should Open, 2016. Diese werden in einer kontrastreichen Klanglandschaft aufeinander bezogen und auf ihre heutige Bedeutung befragt. Mittels Audioporträts von elf Frauen erinnert die Künstlerin an den Aufstand der irischen Nationalistinnen von 1916. Sie sind bisher in keinem Geschichtsbuch aufgeführt, da irische Nationalgeschichte weitgehend männlich bestimmt ist. 2014 schrieb Irvine den Roman „Days of Surrender“, um die Absenz zu adressieren.
Aus den Namen dieser Frauen komponiert Irvine je eine Serie von Melodien. Diese Grundmotive („grounds“) werden mit zusätzlichen Tönen und weiteren Melodien zu einer komplexen Tonschöpfung ausgebaut. Irvine verwendet dazu das „canntaireachd-System,“ das bei Stücken für Schottische Hochland-Dudelsackpfeife gebräuchlich ist. Die elf Spuren für neun Musikerinnen sind über neun Lautsprecher im Raum präsent. Auf den Monitoren sind die spielenden Musikerinnen zu sehen, die die Komposition mit ihrer Musikalität, ihrem musikalischen Wissen und ihrer Grosszügigkeit interpretieren.
Kontrastiert wird diese Klanglandschaft durch Fragmente aus den sogenannten „Irish Bank Tapes“ von 2008 singt. Es handelt sich um Aufnahmen interner Gespräche von Managern der Anglo-Irischen Bank im Zusammenhang mit der globalen Bankenkrise. Die Manager diskutieren, wie sie den irischen Staat zu Bankgarantien überreden könnten, um die Kosten für ihr selbstverschuldetes Missmanagement abzudecken. Einige sind später dafür wegen Betrug verurteilt worden.
Das zynische Zeugnis aus dem Kontext der europäischen Bankenkrise von 2008 kontrastiert in Irvines Installation als männlich eigennützige Geste mit der bewusstseinserweiternden Dudelsack-Komposition, die an die mutigen Frauen erinnert. Die Arbeit verdeutlicht so die Notwendigkeit von moralisch integren gemeinschaftlichen Zielen in einer egoistischen, kapitalistischen Welt. Irvines Klanginstallation setzt sich aus einer Vielzahl sich überlagernder Melodien und Stimmen zusammen. Abhängig vom eigenen Standpunkt, ergeben sich abweichende Perspektiven auf die Geschichte.
Mittels Zeit, Bewegung und Licht, den grundlegenden Elementen des Videos, erschafft Theo Eshetu in der Arbeit The Slave Ship, 2015, ein nachdenkliches ozeanisches Epos, das an die Geschichte der Sklaverei erinnert. Der Titel verweist auf J. M. William Turners gleichnamiges Gemälde von 1840 mit dem Sklavenschiff Zong im Sturm auf dem Meer. Darauf sieht man, wie der Kapitän versklavte Männer und Frauen über Bord wirft, um Versicherungsprämien zu kassieren. Das Video wird durch ein luken- oder teleskopartiges Fenster in einem pechschwarzen Gehäuse gezeigt. Dort erscheint – durch Spiegelungen erzeugt – eine leuchtende Kugel, die dem Globus gleicht. Man sieht abgefilmte alte Seekarten, bewegte Unterwasserlandschaften und Bilder von Flussfahrten und Meeresströmungen. Sie werden zu kaleidoskopartigen Mustern verdoppelt. Der Eindruck, sich auf einer Reise in die Tiefe ozeanischer Erinnerungen zu befinden, wird durch die Tonspur verstärkt. Barocke Musik und sphärische Summklänge, die an afrikanische Gesänge erinnern, rufen Mythen aus Vergangenheit und Gegenwart wach.
Theo Eshetu spielt mit der Vorstellung von Drexciya, der Unterwasserstadt, die von afrikanischen Sklaven gegründet wurde, die auf der Durchfahrt durch die Mittlere Passage im Atlantik über Bord geworfen wurden. Auch inspirierte den Künstler die Erzählung vom Fliegenden Holländer und seinem Geisterschiff, das verdammt ist, bis in alle Ewigkeit mit einer gespenstischen Mannschaft toter Männer über das Meer segeln. Beide Referenzen deuten an, dass die Geister der ertrunkenen versklavten Männer und Frauen in den Gewässern der europäischen Häfen immer noch herumirren.
Das Filmmaterial für das Video hat Theo Eshetu in Hamburg gedreht, wo die schwedische Afrika-Gesellschaft ab 1649 mit Sklaven, Gold, Elfenbein und Zucker aus São Tomé, Westafrika, handelte. Eshetu benutzt die Metapher der Ozeane, um das historische Vermächtnis des Handels aus dem Süden in den Norden zu untersuchen. Gleichzeitig geht es ihm um die Aktualität dieses Erbes für den gegenwärtigen globalen Warenhandel und die Migration über das Meer.
Elisabeth Bereznicki stellt gefundene Designobjekte zu surrealen Assemblagen zusammen. Mittels schwarzer Lacksprayschicht werden sie verfremdet und in ihrer Zusammenstellung neue Einheiten betont. Tassen, Bistrotische, Serviertablette bilden mit geteilten Schaufensterpuppen und von ihnen abgetrennten Händen und Köpfen eigenartige Figurationen. Sie könnten der Traumwelt, dem Unterbewussten und dem Wahn entflohen sein.
Veranstaltungen zur Ausstellung:
//Vernissage Do, 15.02.2018 | Beginn 19.00 Uhr Foyer, Galerie 1 & 2, E-Werk
Anschließend Artist Talk mit Künstlerin Jaki Irvine
19.30 Uhr, Kammertheater
//Do, 15. März 2018 | 19.30 Uhr, Vortrag: The Sound of Memory, Rahma Khazam, Kunsthistorikerin Paris & performative Lesung, Ghosttrap mit Nadia Lichtig (Künstlerin Montpellier), Kammertheater
//So, 25. März 2018 | Finissage 17.00 Uhr: Werkpräsentation mit Theo Eshetu (Künstler Berlin), Kammertheater
NEU! Sonntags 16 –17 Uhr | Führung durch die Ausstellung, Treffpunkt Galerie 1
Termine:
So, 18.02., 25.02., 4.03., 11.03., 18.03., 25.03.2018
Eintritt frei
ÖFFNUNGSZEITEN GALERIE 1 & 2 Do & Fr 17 h – 20 h | Sa 14 h – 20 h | So 14 h – 18 h
Nachtstücke is the title of E.T. A. Hoffmann’s famous cycle of narration from the years 1816/17 with stories about ominous and repressed sides of life. In art history, the term refers to pictorial representations of nocturnal scenes. Nocturnes as night-inspired compositions are cultivated in the 19th century. The exhibition Nachtstücke places works of contemporary art at the center that explore dark and repressed events that have finally come to light. It is about the artistic confrontation with collective memories of colonialism and militant nationalism and with traumatic personal experiences. Through a varied interplay between image, sound and text, layers of history overlap, combining knowledge, emotion and reflection.
Exhibition: Fri 16 February – Sun 25 March 2018
// NEW: Guided Exhibition Tour on every Sunday | 4 -5 pm, Meeting Point Gallery 1
Tour Dates: Sun, 18.02., 25.02., 4.03., 11.03., 18.03., 25.03.2018
Thu 15 February 2018 | 7 pm Opening Exhibition
7.30 pm: Artist’s Talk with Jaki Irvine, Kammertheater
Thu 15 March 2018, 7.30 pm | Talk: The Sound of Memory in Contemporary Art, Rahma Khazam, Art Historian Paris & Perfomative Lecture „Ghosttrap“ by Nadia Lichtig, Artist Montpellier, Kammertheater.
Sun 25 March 2018 | 5 pm Finissage: Artist’s work presentation with Theo Eshetu, Artist Berlin, Kammertheater.
Opening Hours Gallery 1 & 2 Thu & Fri 17 h – 20 h | Sat 14 h – 20 h | Sun 14 – 18 h
Foto: Miriam Coretta Schulte, Lecture Performance a night called layla, 2017, Foto courtesy of the artist
Ausstellung: Fr, 24.11.2017 – So, 07.01.2018
Fr 24.11.2017, 18.30 Uhr | Vernissage, Performance Miriam Coretta Schulte & Johanna Hilari, Foyer
Mo, 27.11.2017, 20:00 Uhr, SCHWAN KREBS HECHT PERFORMANCE,
Galerie 2
Di, 28.11.2017, 20:00 Uhr, SCHWAN KREBS HECHT PERFORMANCE,
Galerie 2
Mi, 29.11.2017, 20:00 Uhr, SCHWAN KREBS HECHT PERFORMANCE,
Galerie 2
So, 03.12.2017, 17 Uhr Artist’ Talk, Astrid & Ephraim Wegner, Ted Davis, Kammertheater
So, 17.12.2017, 14:30 Uhr, Bustour Regionale18, Führung durch die Ausstellung
So 7.01.2018, 18 Uhr Vortrag, Gesamtkunstwerk, Prof. Dr. Angeli Janhsen, Kammertheater
Regionale 18, Gesamtkunstwerk. Der ungarische Künstler und Bauhauslehrer Laszlo Moholy-Nagy stellte in seinem Buch Neuer Künstler (1921) unterschiedliche Erkenntnisarten zusammen, um das Potenzial ihrer Synthese zu erkunden.
Ihm schwebte eine neue Kunst vor, die die isolierten Gestaltungsgebiete zu einem allumfassenden Gesamtkunstwerk zusammenführte. Die neue künstlerische Einheit aus Licht, Ton, Bild, Sprache und Raum sollte die Sinnesempfindung der Betrachter erweitern und eine vollständige Reform aller Lebensbereiche einleiten. Wie kann man 100 Jahre später über das Gesamtkunstwerk nachdenken? Welche künstlerischen Ausdrucksformen nimmt es heute an? Welche Rolle spielen digitale Medien, die immersive Räume aus Klang, Farbe, Licht und der vierten Dimension schaffen? Anlässlich der Regionale18 erproben vier KünstlerInnen neue komplexe Form- und Bedeutungsvernetzungen. Wie Randall Packer und Ken Jordan in ihrem Buch Multimedia. From Wagner to Virtual Reality (2001) zeigen, sind es heute insbesondere computer- und internetgesteuerte multimediale Installationen die alle Sinne ansprechen und auf die Steigerung der Wahrnehmung abzielen.
Galerie 1
Kriz Olbricht, WERK, 2017, (1) Rauminstallation
Kriz Olbricht hat sich mit der ganzheitlichen Designkonzeption von Friedrich Kiesler aus den 1930er-Jahren, der Arbeit An Exhibit von Richard Hamilton und Victor Pasmore, dem Merz Bau von Kurt Schwitters und dem Proun Raum von El Lissitzky beschäftigt. Doch geht es auch Baufehler, Ruinen, Improvisiertes und persönliche Erfahrungen, die in die Gesamtinstallation einfliessen. Der Titel spielt auf das Gesamtwerk eines Künstlers an wie auf die Gesamtheit des Raumes als Werk.
Galerie 2
Ted Davis, OscillTypo + OscillBody, 2017 (2), Interaktive audiovisuelle Rauminstallation
In Ted Davis’ Installation stehen vier Oszilloskope im Raum. Die von den ihnen erfassten elektrischen Signale werden in ein Gesamtkunstwerk aus Bild und Ton verwandelt. Eine Tiefenwahrnehmungskamera erfasst die Silhouette des Besuchers als Linie. Die Graphen als bildliche Zeichen werden anschliessend durch die Programmierung des Künstlers in Tonsignale umgewandelt, die vier Positionen einer pentatonischen Tonleiter einnehmen. Gleichzeitig moduliert er die elektrischen Impulse der Körpererkennung mit einer beliebigen typografischen Form zu Buchstaben. Ted Davis verwendet für die Ausstellung in Freiburg die Type der Hausschrift des E-WERKs. Der Künstler konvertiert durch den Computer Bildern in Ton, mischt sie in verschiedenen Graden und gibt sie anschliessend als Bilder auf den Oszilloskopen wieder. Dabei nutzt er die akustischen wie auch die visuellen Möglichkeiten der Transcodierung von elektronischen Signalen und die unendliche Auflösung von analogen Anzeigen.
OscillTypo + OscillBody untersucht das gestalterische Potenzial der Vektoranzeige von Oszilloskopen und erzeugt ein audiovisuelles Hybrid aus Graphen, die Bilder und Tön.
Astrid & Ephraim Wegner, raum||klang||farb(e), 2017, (3), Interaktive audiovisuelle Rauminstallation
Auf sechs Super-8-Projektoren laufen kurze Filmloops. Sie setzen geometrische Elemente aus suprematistischen Bildkompositionen von Kazimir Malevich im Raum frei. Dazu wurde ein Schwarmalgorithmus verwendet und das Ergebnis im Anschluss auf analoges Filmmaterial übertragen. Die Endlosschleifen der Filmbilder treten in Beziehung zu einer Musikkomposition, in der sich das Rattern des analog-mechanischen Maschinengeräuschs der Projektoren mit digitalen Tonspuren aus sechs Lautsprechern verbindet.
Für die digitalen Klänge nutzen Ephraim & Astrid Wegner den Computer als körperloses Instrument, das Musik aus Zahlenreihen generiert. Als ökonomische Maschine verfolgt der Computer das Gesamtsystem über die digitale Cloud und erzeugt eine eigenständige Komposition über die gesamte Ausstellungszeit. Dazu erfassen Kameras die Schattenbilder der Besucher vor den Projektionsflächen, die Veränderungen im Kompositionsverlauf auslösen.
In der Apparatur strömen Kräfte aus verschiedenen Quellen zusammen. Schleifen werden gebildet aus Lichtbildern und Raum, aus den Verhältnissen von mathematischen Körpern zu klanglichen Gebilden, aus menschlichen Körpern und schwingenden Lautsprechermembranen. Zahnräder und Zahlenreihen, Licht und Schatten, Menschen und Maschinen sind Teil des Orchesters.
www.anti-matter-plant.org
Miriam Coretta Schulte & Johanna Hilari, a night called layla, 2017, (4), Lecture Performance, Dokumentationsvideo
Arabisch hat in den letzten Jahren im deutschen Sprachraum an Präsenz gewonnen, allerdings beherrschen immer noch nur wenige diese Sprache. Das Team von a night called layla schloss sich zusammen, um Hocharabisch mit Google Translate und Objektchoreografie zu lernen. Vor Publikum teilen die Performerinnen diese Lernvorgänge in Form einer Lecture Performance mit. Sie testen dabei die Anwendbarkeit ihrer neu entwickelten Lerntechniken und erarbeiten sich ein eigenes Sprachamalgam. In Abkehr von rein kognitiven Lernmethoden nähern sich Miriam Coretta Schulte & Johanna Hilari der arabischen Sprache über Bewegung und körperliche Zustände. Sie verwenden Muscle Memory und choreografische Automatismen: Lernen wird als somatische Verwirrung und als mentales Schwitzen praktiziert. Für das Kernteam Schulte/Hilari/Insignares von a night called layla ist das Projekt die Weiterentwicklung eines längeren Forschens zur Frage, warum wir tanzen. Welche Motivationen und Funktionen schreiben wir heute und in historischer Perspektive dem Tanz zu? Zugleich ermöglich die Arbeit eine Auseinandersetzung mit der arabischen Sprache und die mit ihr verbundenen Klischees zu überwinden. 2014 entwickelten Schulte und Catalina Insignares Martinez die Mnemotechnik „Hack-No-Tech“, die es ermöglicht, Informationen mit Hilfe von Bewegung im Körper abzuspeichern. Hack-No-Tech, Kurzform für „hackers non-technologiques“, entstand in Paris bei dem Versuch, auf absurde Weise die Emanzipation eines subjektiven Gedächtnisses einzufordern: Was von außen wie Tanz aussieht, ist eine Erinnerungstechnik, die mentale Aktivitäten durch Körpereinsatz unterstützt. Dabei werden einzelne Informationen mit abstrakten Bewegungen assoziiert und auf systematische Weise verknüpft. 2016 entwickelte Schulte das Solo „Hack-No-Tech – My Memory For You“ (Mai 2016 im Roxy Theater in Basel) und überprüfte dabei die Methode auf ihre Tauglichkeit in Bezug auf visuelle Erinnerung. Das fertige Solo erinnert zwar an eine tänzerische Bildbeschreibung, allerdings wurde auch deutlich, dass Hack-No-Tech nicht wie ein Zeichensystem und somit nicht wie eine Sprache funktioniert. Um die Technik weiter herauszufordern, entstand die Idee, Hack-No-Tech statt zum bloßen Erinnern auch zum Lernen einer Sprache anzuwenden.
Förderung: Die Lecture Performance von Miriam Coretta Schulte wurde gefördert durch die Abteilung Kultur Basel-Stadt. Gefördert durch Regio Artline, Kulturstiftung des Bundes und das Zwetajewa Zentrum Freiburg.
Öffnungszeiten Galerie
Do/Fr 17-20 Uhr, Sa 14-20 Uhr, So 14-18
Ausstellung geschlossen zwischen 23.12.2017 – 04.01.2018
Foto: ©Arseny Zhilyaev, Anton Vidokle De Cosmos Recreation Center, 2016.
Zeitgenössische Kunst aus Russland 100 Jahre nach der Oktoberrevolution.
Mit Installationen von Mari Bastashevski, Chto Delat?, Arseny Zhilyaev und Ilya Kabakov & Emilia Kabakov sowie Anton Vidokle und Rahul Jain.
Ausstellung Fr 13.10 – So 19.11.2017
Vernissage 12.10.2017 | 19 Uhr
kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Das Booklet zur «The Weight of History» Ausstellung hier
Ausstellungsbesprechung in der Badischen Zeitung vom 07.11.2017:
Badische_Zeitung_Das_Boot_nach_Utopia_wartet
Ein Beitrag des SWR zur Ausstellung
Die Vision einer sozial gerechten Gesellschaft und der Anspruch ihrer tatsächlichen Umsetzung zeichnete die russische Revolution von 1917 aus. Beide haben im Sinne eines mentalitätsgeschichtlichen Kulturtransfers durchs gesamte 20. Jahrhundert in Europa und anderswo bis heute nachgewirkt. Ging es damals um die Einrichtung einer kommunistischen Lebensform mit proletarischer Kultur und die Kollektivierung von Produktion und Alltag, wird bei heutigen Massenprotesten ein selbstbestimmtes und würdiges Leben eingefordert.
Kasimir Malevitch hatte sein Schwarzes Quadrat bereits 1915 zum Nullpunkt der Kunst und des Lebens erklärt. Die Zukunft war für ihn kosmischer Natur, die er als ungegenständliche, unendliche und unkontrollierbare Eigenbewegung der Materie verstand. In diese anarchische Urkraft, die jede gesellschaftliche Ordnung unterwanderte, sollte der Mensch eingehen. Der Tod war für Malevitch nicht der Feind des Lebens, den die organsierte Biomacht zu bekämpf hatte, sondern eine Metamorphose, eine Transformation der Materie in eine andere Form Das sowjetische Projekt lehnte er ab, weil es das Eintauchen ins kosmische Leben aufhielt.
Die Utopie einer idealen kommunistischen Fortschrittsgesellschaft wurde unter Stalin bekanntlich zur Staatsideologie, die mit brutaler Gewalt durchgesetzt wurde und Millionen von Toten und Gefangenen hinterliess. Mit der Kunst des Sozialistischen Realismus musste die Welt glücklicher Arbeiter und der Fortschrittsgesellschaft als wahr dargestellt werden, obwohl die Sowjetrealität von grössten Entbehrungen geprägt war.
Hannah Arendts kritisierte die russischen Revolution deswegen, weil ihre Führer die soziale Frage zur geschichtlichen Notwendigkeit erklärten, und damit später ihre kompromisslose Gewaltanwendung rechtfertigten. Sie selber sah das Wesen der Revolution in der Koppelung von Freiheit und gewaltlosem Neuanfang. Freiheit, nicht soziale Gerechtigkeit war deshalb für sie die Maxime politischen Handelns und eines tragfähigen Gemeinwesens.
Entlang des spannungsvollen Verhältnisses von Ideal und Wirklichkeit, von Vision und praktischer Umsetzung werden sieben künstlerische Positionen vorgestellt und nach ihrem Umgang mit der Geschichte gefragt.
ÖFFNUNGSZEITEN GALERIE 1 & 2
Do & Fr 17 h – 20 h | Sa 14 h – 20 h | So 14 h – 18 h
Gefördert von: Partnerprojekt “100 Jahre russische Revolution, Spurensuche in Deutschland und Europa” im Rahmen der Russischen Kulturtage 2017 in Freiburg und dem Zwetajewa-Zentrum für russische Kultur an der Universität Freiburg e.V., Kulturstiftung des Bundes und der Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung.
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(EN)
Fri 13th October–19th November 2017, Exhibition
Opening Hours Gallery: Thu / Fri 5-8pm, Sat 2–8 pm, Sun 2-–6 pm
The Russian Revolution was marked by the vision of a new, socially just society and the aspiration of its actual implementation. In 1917, the gate into the future seemed to be wide open and spurred utopian projects. The avant-garde artists took to the task of designing the new era. The exhibition “Weight of History” investigates how contemporary artists form Russia consider the role the Revolution of 1917 and the aftermath of its history today.
The reorganization of the work under classless conditions was the central demand of 1917. The precarious living conditions of the proletariat, exploited by the labor market, were to disappear. Mari Bastashevski portrays workers under today’s globalized conditions. Her work shows vision and reality coud not be further appart. The still communist China operates as the hardest exploitation in neoliberal expansion struggle.
curated by Heidi Brunnschweiler
Zora Kreuzer VAN LOOK Preisträgerin 2017
Es knallt im wahrsten Sinne im Auge des Betrachters, wenn Zora Kreuzer (*1986) in ihren in In-Situ-Malereien Farbe, Licht und Raum sowie ihr Verhältnis im Bild an einem Ort untersucht. Während der bevorzugte Ton dafür neonfarbig ist, erscheint die Leuchtkraft der Farben durch den zusätzlichen Einsatz von Leuchtstoffröhren im Bild(Raum) umso künstlicher. Gleichzeitig stets an streng geometrische Formen gebunden, lassen ihre Arbeiten durchaus bewusst an bildhafte Elemente des Alltags denken: von der Leuchtreklame über Warnhinweise bis zu Logos! Aber auch kunsthistorische Verweise auf die Minimal Art oder Hard Edge-Malerei klingen in Kreuzers Arbeiten immer wieder an. Für die Ausstellung in der Galerie für Gegenwartskunst (Galerie II), anlässlich der Verleihung des VAN LOOK-Kunstpreises 2017 wird die Absolventin der Akademie der Künste Karlsruhe, Außenstelle Freiburg eine Installation vor Ort realisieren.
Preisverleihung der Stiftung VAN LOOK
Sa, 16.09. | 17.00 Uhr
Ausstellungsdauer bis So, 01.10.2017, Galerie 2
ÖZ Sa 17.00 – 20.30 Uhr, So 14.00 – 18.00 Uhr, Do und Fr 17.00 – 20.30 Uhr
Foto: Fabio Lattanzi Antinori, Fortune Tellers, 2016, Installationsansicht.
Ausstellung: Sa 03.6.–So 9.7.2017
Vernissage: Fr 02.6.2017, 20.30
kuratiert von Heidi Brunnschweiler
GALERIE 1
Ulrich Wulff (Berlin): PARALLELAKTION
Ulrich Wulff zeigt in seiner Ausstellung Malereien, in denen es um das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine geht. Unter dem Motto Parallelaktion stößt der Betrachter ebenso auf eine Piano-Skulptur und auf zwei glänzende Rechtecke an der Wand, die wie schwarze Tasten wirken. Wulffs konzeptuelle Malerei lässt aber nicht nur Klänge im Kopf entstehen, sondern befragt eine Wirklichkeit, die zwischen den Dimensionen Form und Inhalt, Farbe und Klang, sowie Bild und Nicht-Bild angesiedelt ist. (Thomas Groetz)
GALERIE 2
Fabio Lattanzi Antinori (London), Vera Sebert (Freiburg/Wien), Ania Soliman (Amsterdam):
Patterns of Influence, Big Data und Interaktion
In der Computertechnologie werden immer raffiniertere Analysesysteme geschaffen, um enorme Daten- und Informationsmengen auf bedeutende Muster auszuwerten. Die algorithmische Abarbeitung unserer digitalen Datenspuren gibt Auskunft über Konsumverhalten, Gesundheitszustand, Leistungsfähigkeit oder soziale Beziehungen. Lernfähige Maschinen werden zukünftig auch strategische Entscheidungen in Hedge Funds und in der Personalrekrutierung übernehmen. Diese Fragen beschäftigen die Künstler in Patterns of Influence.
FABIO LATTANZI ANTINORI (London), beschäftigt mit sich mit Vorhersagen von Kursverläufen an Weltbörsen. Für den Künstler
sind die unbeständigen und fluktuierenden internationalen Finanzmärkte unsichtbare Kräfte, die das menschliche Leben in ihren basalen Grundlagen permanent verändern und gefährden. In seinen interaktiven Sound-Skulpturen lässt er die visualisierten Algorithmen von Opernsängern aufführen und gibt so dem kapitalistischen Drama
eine für die Menschen wahrnehmbare Form.
Für die Medienkünstlerin VERA SEBERT
(Wien/Freiburg) werden Bild, Text, Sound als digitale Daten zum Experimentierfeld, um Mediengrenzen und Wirklichkeitsebenen aufzuheben. In ihren interaktiven Mediencollagen werden Trennlinien in vielerlei Hinsicht fliessend und zeichnen Wirklichkeit als dynamisch aus. Es entsteht ein Spiel der Verschmelzung von digitalem und realem Raum, das die gewohnte Rezeptionshaltung irritiert und die für den Konsum optimierte Nutzeroberfläche zum einem Freiraum für menschliches Handeln macht.
ANIA SOLIMAN (Paris/New York), thematisiert das immense Wachstum von Daten- und Informationsströmen. Klug genutzt, sind sie nicht versiegende Innovationsquellen. Die dominierende Macht, die Datensätze und Algorithmen über unser Leben und unsere Gesellschaft erlangen, werfen indes ethische Fragen auf. Werden wir – wie Adorno und Horkheimer einst für die Kulturindustrie diagnostizierten –
durch Big Data und künstliche Intelligenz zu willenlosen Konsumenten und zum Spielball des Kapitals? Was geschieht, wenn Maschinen menschliches Bewusstsein erlangen? Und welche Beziehung zwischen Mensch und Maschine wird sich dadurch herausbilden?
ÖFFNUNGSZEITEN
Do & Fr 17 h – 20 h | Sa 14 h – 20 h | So 14 h – 18 h
EINTRITT frei
Am 15.06.17 bleiben die Galerien geschlossen!
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Sat 03.6.–So 09.7.2017, Exhibition
Fri 02.6.2017, 20:30 h, Opening
Sat 8.7.2017, 21:00 h, Late Night Performance
Foto:
Ausstellung: Fr 3.3.–So 23.4.2017
Vernissage: Do 2.3.2016 | 19.30 h
Transitory Dwellings / Vorübergehende Behausungen
Transitorische Existenzformen zeichnen unsere Zeit aus. Wanderarbeiter, Geflüchtete oder Küstenbewohner leben in Übergangssituationen. Sie richten sich in vorläufigen Behausungen ein, die dann oft permanent werden und das Behelfsmässige zum Dauerhaften machen. Die Ausstellung Transitory Dwellings zeigt Formen des Transitorischen in der zeitgenössischen Kunst und fragt nach der Verfasstheit unserer Zeit, die sich in den künstlerischen Arbeiten abzeichnet.
Der französische Fotograf Bruno Serralongue dokumentiert in Series Calais, Ongoing
das inzwischen berühmt gewordene Flüchtlingslager “The Jungle” in Calais. Mittels Momentaufnahmen zeichnet er die sich konstant verändernde, prekäre Umgebung zwischen 2008 und der kürzlich erfolgten Räumung als fragmentierte Chronik nach.
Karen Kramers filmische Arbeit The Eye That Articulates Belongs on Land (2016) ist eine anthropologische Studie von einer Küstenregion in Japan, Fukushima nicht unähnlich. Die Künstlerin erkundet die Verwüstung einer Landschaft am Übergang von Land und Wasser und fragt nach der Auswirkung auf die Bewohner. Lange Einstellungen zeigen menschliche Überbleibsel und die Rückkehr der Natur. Dieser unsichere posthumane Schwellenraum wird von Stimmen aus der Mythologie heimgesucht und erinnert an die möglicherweise vorübergehende Behausung der Menschen auf der Erde.
Enrique Ramirez Cruzar un Muro (Überqueren einer Mauer) ist vom 13. Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte inspiriert. Hier wird allen das Recht zugesprochen, “jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in es zurückzukehren”. Im Wartezimmer eines Büros für Einwanderungsangelegenheiten, das sich irgendwo befindet, kommen alle Hoffnungen unserer Zeit zusammen: die Sehnsucht und das Recht zu träumen, zu reisen und Grenzen zu überschreiten. Das surreale Szenario von Ramirez’ Film ist ein metaphorisches Spiel mit heutigen Übergangszonen zwischen Fiktion und Realität.
Allen Sekula und Noël Burch folgen in ihrem Film The Forgotten Space den globalen Lieferketten von Cargosschiffen rund um die Welt. Die Erfindung des Containers und der Containerhäfen-Logistik hat erst die Voraussetzungen für den vollständig globalisierten Welthandel geschaffen. Sekula/Burch porträtieren ein Heer von Arbeitslosen und Wanderarbeitern bei ihren Versuchen, sich der ständigen Bewegung des Finanzkapitalismus anzupassen. Verlierer wie Sieger sind den kurzlebigen Produktionszyklen ausgeliefert, was ihre Existenz völlig der Finanzspekulation unterwirft.
Ausstellung: Fr 3.3.–So 23.4.2017
Vernissage: Do 2.3.2016, 19.30 UHR, Künstlergespräch mit Bruno Serralongue
So, 5. März 2017, 11–16 Uhr, Offen für Kunst
Do, 16. März 2017, 19.30 Uhr, Vortrag, From Camp to City – die Flüchtlingslager der Westsahara, Manuel Herz, Architekt Basel, Professor am Fachbereich Urban Studies, Universität Basel, in Kooperation mit dem Architekturforum Freiburg, Kammertheater
Do, 6. April 2017, 19.30 Uhr, Künstlergespräch, Kunst und Krise, Rosa el Hassan, syrische Künstlerin, Berlin, spricht über ihre aktuellen Projekte, Kammertheater.
ÖFFNUNGSZEITEN
Do & Fr 17 h – 20 h | Sa 14 h – 20 h | So 14 h – 18 h
AM OSTERSONNTAG 16.04. bleibt die Ausstellung geschlossen
EINTRITT frei
Manchmal ist es Zuneigung auf den ersten Blick, manchmal ist ein zweiter nötig, um den Menschen zu finden, der unser „Lebensmensch“ (Thomas Bernhard) wird. Manchmal sehen wir aber auch ein Bild, eine Skulptur, eine Zeichnung, die uns so ergreift, im Innern berührt, dass wir mit diesem Kunstwerk leben möchten, es immer in unserem Lebensraum wissen wollen: Es wird zu unserm „Lebenswerk“. Nichts, was wir nur im Vorbeigehen flüchtig wahrnehmen, sondern etwas, das uns ein Leben lang Freude und Kraft, Geborgenheit und Erinnerungen, kurz: Heimat schenkt. Stellen Sie sich diese Ausstellung wie ein Blind Date vor, bei dem Ihnen Künstlerinnen und Künstler aus drei Ländern die Gelegenheit geben, „Lebenswerke“ kennenzulernen.
Vernissage Fr 27.11. | 21.00 Uhr
27.11. ab 22 Uhr Große Freiburger Regionaleparty mit Livekonzert von Pari San
Begleitprogramm:
So 6.12. | 14.30 Uhr | Im Gespräch mit den Kuratoren durch die Ausstellung | GALERIE I + II
So 10.01.2016 | 16.00 Uhr | “Wie privat darf Kunst werden?” Die Kuratoren Marcel Oettrich und Dr. Yvonne Ziegler im Gespräch mit Künstlern und Kunstkennern | FOYER
Künstlerinnern und Künstler
Alex Bleuler (CH), Stefanie Ehrenfried (D), Delphine Gatinois (F), Jens Reichert (D), Gauthier Sibillat (F), Bea Stach (D), Dorothee von Rechenberg (CH), Daniel Zeltner (CH)
Foto: Leonor Serrano Rivas,Limbs Describe Curves, 2015, Installationsansicht, Galeria Marta Cervera, Madrid, Courtesy of the Artist
Dora Garcia, Barcelona | Leonor Serrano Rivas, London | Samuel Leuenberger/SALTS Birsfelden/CH / junge Künstlerin Baden-Württemberg
Performance als Situation, Installation und skulpturale Intervention
Ausstellung: Sa 10.9.–So 2.10 2016
Vernissage: Fr 9.9.2016, 19.30
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Performance gilt gemeinhin als zeitliches Medium. Der Raum und die installativen Elementen einer Aufführung werden wenig beachtet. In Performing Grounds geht es darum, Performance als „Raum-Zeit Gebilde“ (Merleau-Ponty 1994) zu denken und die Bedeutung des Ortes für die Aufführung zu erkunden. In einer Abfolge von Räumen werden performative Arbeiten unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die den Raum als Situation, installative oder skulpturale Intervention nutzen. Für Performing Grounds wird Dora Garcia eine neue Arbeit, entwickeln, die sich auf den Kontext Freiburg bezieht.
Tending to Motion II – a trailer
Installation – Jan Kiefer
Music – Nik Emch
https://youtu.be/V963HwKRIXg
Ein System wird als eine Zusammenstellung von Elementen verstanden, die durch Wechselbeziehungen ein Gefüge mit gemeinsamer Funktion bilden. Lange war das binäre System im westlichen Denken vorherrschend und prägte mit seiner reduktionistischen Logik gesellschaftliche wie biologische Modelle. Nach dem Gesetz der Spiegelung versucht es die Welt in hierarchischen Strukturen abzubilden. Das Eine wird zwei, aus der Wurzel wird ein Baum, so haben es Gilles Deleuze und Felix Guattari in Tausend Plateaus beschrieben. Mit ihrem Vorschlag des Nebenwurzel-Systems verbinden sie Mannigfaltigkeit und Komplexität, die durch expandierende, erobernde Fluchtlinien azentrische Gefüge hervorbringen.
Die Ausstellung Komplexe Systeme zeigt zwei künstlerische Einzelpositionen, die unterschiedliche Systeme auf je eigene Weise befragen und für ihre Kunst produktiv nutzen.
Jorinde Voigt, Berlin
Vielfältige Phänomene der kulturellen Umwelt wie Temperaturverläufe, akustische Impulse, Windrichtungen, die Farbwerte einzelner Pflanzen oder Inhalte philosophischer Texte unterzieht Jorinde Voigt (*1977) einer systematischen Analyse. Die daraus gewonnenen Parameter verdichtet die Künstlerin durch dynamische Strichfolgen, turbulente Linienschwünge oder collagierte Farbflächen zu abstrakt diagrammatischen Notationen.
Durch den Zeichnungsvorgang entstehen – den Gefügen von Deleuze und Guattari verwandt – komplexe, vom persönlichen Denk- und Vorstellungsraum der Künstlerin geprägte Beschreibungen heterogener Phänomene der Welt. Die Einzelblätter mit ihren vertikalen Fluchtlinien weisen bereits jene Intensitätszonen auf, die durch die Serien nach gesteigert werden.
Voigts Diagramme legen die systemeignen Operationen dieser Phänomene nur bedingt offen, verweisen vielmehr auf ihr kreativ-zeugendes Potenzial. Die Sinneseindrücke aus einer speziellen Körperhaltung registrierend, schafft sie Zeichnungen von grosser Komplexität. Als Serien kartografieren sie Welt als offenen Informationsfluss und verdeutlichen die potenzielle Unendlichkeit der Mannigfaltigkeitsproduktion. In Freiburg werden die Serien Inherited Desire, 1-12, (2015), Hauro I und II (2015), Cavallini Algorithmus Triptychon (2015), Infinite Now (2015) gezeigt.
Gabriela Löffel, Genf und Bern
Die Schweizer Künstlerin (*1972) beschäftigt sich mit verborgenen Komponenten von staatlichen oder gesellschaftlichen Ordnungsformen. Durch Übersetzungsprozesse, Fragmentierung und sprachliche Verschiebungen geben ihre Arbeiten Einblicke in Mechanismen, die ein System teilweise erst ermöglichen und auf andere Bereiche ausdehnen.
Ausgehend vom Erlebnisbericht eines Kriegstouristen beschäftigt sich Löffel in der Mehrkanal Videoprojektion Offscreen (2012–2013, de 2014) mit der Kommerzialisierung von Krieg durch die Reisebranche und dem dialektischen Verhältnis von Krieg und Kino. Dabei interessiert sie sich, wie die Gesetzmässigkeiten bewaffneter Politik in unserem Alltag in Erscheinung treten und fragt, inwiefern diese durch die Bilderpolitik des Kinos produziert werden. Hierzu setzt sie den Reisebericht des Kriegstouristen, den sie von einem Schauspieler interpretieren liess, in Verbindung mit Videobildern von den Filmstudios Babelsberg in Potsdam.
In The Easy Way Out (2010) untersucht Gabriela Löffel anhand des alltäglichen Sprechens über Kriegserfahrung die Logik von staatlich organisierten Kriegseinsätzen im Ausland.
Löffel zeichnete dazu die Alltagsgespräche zwischen einem amerikanischen Soldaten, der soeben aus dem Irak zurückkehrte, mit einer lokalen Hotelbesitzerin und zwei Autoverkäuferin in der Nähe des us-amerikanischen Truppenübungsplatzes in Süddeutschland auf. Im Zentrum der Installation sind auf Leinwänden die drei DolmetscherInnen zu sehen, die die Künstlerin beauftragte, das aufgezeichnete Gespräche simultan aus dem Englisch ins Deutsche zu übersetzen.
In der frühen Arbeit Fallbeispiel (2006) geht es um fallende Körper, die dem Betrachter durch ihr unaufhaltsames Stürzen möglicherweise den geschützten Stand und seine Sicherheit entziehen. Die eigentliche Aktion des Sturzes ist im Bild ausgelassen. Sie wird jedoch durch die Tonspur wieder aufgenommen. Die Künstlerin hat die mit Kontakt- und Stethoskopmikrofonen aufgenommenen Körpergeräusche wie inneres Pochen, Vibrieren, Aufschlagen und Streifen durch Bearbeitung verfremdet.
VERNISSAGE
DO 12.05. | ab 19.00 UHR
19.30 | Begrüßung und Artist`s Talk: Heidi Brunnschweiler im
Gespräch mit Gabriela Löffel | Foyer
AUSSTELLUNG
FR 13.05. – SO 26.06.
ARTIST`S TALK JORINDE VOIGT
DO 16.06. | 20.00 UHR | Kammertheater
VORTRAG: “SYSTEM UND NETZWERK – ZUR UNMÖGLICHKEIT EINER UNTERSCHEIDUNG”
Do 23.06. | 19.30 UHR | Kammertheater
Mit Matthias Leanza, Universität Freiburg
Hier finden Sie den Mitschnitt des Vortrags von Matthias Leanza. (Video)
Was wir sehen, ist vom Wie des Sehens geprägt. In der Ausstellung Ways of Looking werden anhand von drei künstlerischen Positionen medial unterschiedliche orchestrierte Blickweisen auf die Welt untersucht. Dabei interessiert nicht nur wie die neuen digitalen Medien und ihre Apparaturen wie Live Stream ältere Blickregime, wie sie sich in Film oder Skulptur manifestieren, ablösen. Vielmehr wird danach gefragt, welche neuen Sichtweisen die Schnittstellen von analog und digital eröffnen und unseren Blick auf Realität, Geschichte und uns selbst verändern.
Sam Smith, London/Sidney
Seine Installationen stehen am Schnittpunkt von Bild und Architektur. Sie erschaffen eine visuelle Sprache, die zur Geschichte des Kinos und zu seinen möglichen zukünftigen Formen spricht. Sam Smith experimentiert mit Szenarien, die das filmische Bild aufbrechen und in den Raum ausserhalb des Bildkaders führen. Für die Ausstellung in Freiburg entsteht die neue Filmarbeit Horizontal Window (2016) in Kooperation mit der Glasgow International und The Telfer Gallery (Glasgow), die sich mit dem gerahmtem Blick und seiner Bedeutung in der Architekturgeschichte, insbesondere bei Le Corbusier befasst.
Anna K.E., Düsseldorf/New York
Anna K.E. untersucht den Blick auf sich selbst als Künstlerin. In ihrem 3-Kanal Video Multiple Keyhole (2013) experimentiert sie mit der Tradition des modernistischen Studiobildes und inszenierte das künstlerische Schaffen als absurden, zum Scheitern verurteilten Balanceakt. Mit dem filmischen Medium hinterfragt sie die Nützlichkeit der künstlerischen Kreativität, die als utopisches Versprechen gerade von den modernistischen Architekten eingefordert wurde. Die Selbstbefragung im filmischen Mediums wird um eine Werkpräsentation erweitert. Der Betrachter kann so zwischen multiplen Schaffenswelten der Künstlerin hin- und herschwenken.
Jacob Ott, Freiburg i. Br.
Jacob Ott nimmt im Motive des Fensters Blickführung und Wirklichkeitskonstruktion in der Malerei auf. Er arbeitet mit der Opazität des Mediums und spielt mit Linien und Flächen auf einen filmischen Imaginationsraum an.
Ausstellung: Sa 5.3.–10.4.2016
Do | Fr: 17 h – 20 h | Sa: 14 h – 20 h | So: 14 h – 18 h
Vernissage: Fr 4.3.2016, 19.30
Kurzfilm des Eröffnungsgesprächs
Performance Sam Smith 19.30 | 20.30 | 21.30, Galerie II
Performance Sam Smith Galerie II
Sa 5.3.2016, 18.30 | 19.30 Uhr
Do 17.3.2016, 18.30 | 19.30
Fr 18.3.2016, 18.30 | 19.30
Hier finden Sie die Performance von Sam Smith im Rahmen der Ausstellung (Video)
Öffentliche Führung
Do 17.3, 19 Uhr
Vortrag
Fr 8.4.2016, 19.30 Mies’ Bilder, Vortrag Dr. Lutz Robbers, Architekturtheorie RWTH Aachen, in Kooperation mit dem Architekturforum Freiburg (Kammertheater)
PRESSE:
BZ, 10.03.2016
„Auf welche Weise die Metapher und Materialität des Fensters unseren Blick prägt, erkundet eine bemerkenswerte Ausstellung im Freiburger E-WERK. „Ways of Looking“ versammelt Arbeiten von drei Kunstschaffenden, deren Ansätze kaum unterschiedlicher sein könnten.“
DER Sonntag, 06.03.2016
„Ein Bild verlangt einen Rahmen. Nur sind die Tage von Vergoldungen und üppigem Schnitzwerk vorbei. Was es heute braucht, um ein Bild als solches wahrzunehmen, untersucht derzeit die Ausstellung „Ways of Looking““
English version:
Sam Smith, Anna K.E., Jacob Ott, Ways of Looking / Frames and Framing between digital and analogue
Curated by Heidi Brunnschweiler
Exhibition: Sat 5.3.–Sun 10.4.2016
Opening: Fri 4.3.2016, 7.30 pm
Performance Sam Smith 7.30; 8.30; 9.30 pm, Gallery II
Performance Sam Smith, Gallery II
Sat 5.3.2016, 6.30; 7.30 pm
Thu 17.3.2016, 6.30; 7.30 pm
Fri 18.3.2016, 6.30; 7.30 pm
Guided Tour, Thu 17.3. 2016, 7 pm
Talk Fri 8.4.2016, 7.30 pm, Mies’ Bilder, Dr. Lutz Robbers, Architekturtheorie RWTH Aachen, in cooperation with the Architekturforum Freiburg (Kammertheater)
We know the world by how we see it. In the exhibition Ways of Looking contemporary artists are investigating different ways of looking onto the world. The exhibition focuses not only on how new digital media and their apparatus replace systems of looking manifest in cinema or sculpture. It rather asked what kind of new perspectives can emerge at the interfaces of analogue and digital, and how these forms will change our view of reality, history and ourselves.
Sam Smith, London/Sidney. His installations are at the intersection of image and architecture. They create a visual language that speaks to the history of cinema and its possible future. Sam Smith experiments with scenarios that break the cinematic image out and bring into the space outside. For the exhibition in Freiburg he creates the new film work Horizontal Window (2016) in cooperation with the Glasgow International and The Telfer Gallery (Glasgow), in which he deals with the framed view and its significance in the history of architecture, especially in Le Corbusier.
Anna K. E., Dusseldorf/New York. Anna K. E. examines the views of herself as an artist.
In her 3-channel video Multiple Keyhole (2013) she experiments with the tradition of the modernist studio portrait by staging the artistic creation as an absurd balancing act doomed to fail. With the cinematic medium the usefulness of artistic creativity as utopian promise especially for modernist architects is put up for negotiation. This self-questioning is amplified by the presentation of artistic works. In this way, the beholder can navigate between multiple creative worlds of the artist.
Jacob Ott, Freiburg i.Br., takes up the window as a framing device and a traditional topos for constructing reality in painting. He works with the opacity of the medium and plays with lines and surfaces to create a cinematic space of imagination.
Verschwinden und Erscheinen in der Gegenwartskunst, Florian Schmidt (Berlin) und Jananne Al-Ani (London), mit einer Performance von Julie Jaffrennou (Freiburg i.Br.)
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler
Der Blick von weit oben, die verfremdende Aufsicht auf Städte und Landschaften hat insbesondere Künstler der Moderne auf ihrer Suche nach Gegenstandslosigkeit inspiriert. Die Luftaufnahme als abstrahierendes, die menschliche Figur zum Verschwinden bringendes Bildverfahren wurde seit dem 19. Jh. für Kriegsführung und koloniale Eroberung kontinuierlich entwickelt. Heute im Zeitalter der Drohnenist die damit einhergehende Ästhetik des Verschwindens (Paul Virilio) erneut aktuell, werden durch sie doch die ethischen und rechtlichen Probleme ferngesteuerter Kriegsoperationen deutlich.
Die Ausstellung In-Dis-Appearance mit künstlerischen Arbeiten von Florian Schmidt (Berlin), Jananne Al-Ani (London) und Julie Jaffrennou (Freiburg i.Br.) untersucht Abstraktion in diesem aktuellen Spannungsfeld und fragt, wie der menschliche Körper wieder eingebracht werden könnte.
Begleitprogramm
Öffentliche Führungen: Do 01.10. u. Do 15.10. 2015, 19 Uhr, Galerie I
Werkgespräch Florian Schmidt: Do 15.10. 2015, 20 Uhr, Kammertheater
Deutschlands Rolle im Drohnenkrieg, Vortrag mit Elsa Rassbach: Do 22.10. 2015, 19 Uhr, Kammertheater
English Version
FORMS OF APPEARING AND DISAPPEARING IN CONTEMPORARY ART, FLORIAN SCHMIDT (BERLIN) AND JANANNE AL ANI ((LONDON), WITH A PERFORMANCE BY JULIE JAFFRENNOU (FREIBURG I. BR.)
Curated by Heidi Brunnschweiler
The view from high up, the distorting oversight of cities and landscapes has particularly inspired artists in the modern period. The Futurists, for example, used the dynamized aerial perspective for their Aeropittura, a painterly style derived from aviation. The sensation of flying deeply influenced Kazimir Malevich’s non-representational art. In the 1960s Robert Smithson engaged with the bird’s eye view anew after he had seen the first satellite images.
The abstracting process of areal recording, which makes the human figure disappear, has been developed for warfare and colonial conquest since the 19th century. With the unmanned drones, as it seems, this technique has reached its perfection today. Paul Virilio has spoken of an “aesthetic of disappearance” in this context that reduces enemies to anonymous targets on the battleground. This new strategy of warfare has serious ethical and legal implications as the philosopher Grégory Chamayou shows in his Drone Theory.
The exhibition In-Dis-Appearance addresses abstraction within this current tension and asks how the human figure might be re-introduced. Inspired by Robert Smithson, Florian Schmidt deals with the intertwining of the two- and three-dimensional picture space.
In her large-format video installations Shadow Sites I and II with aerial film and photographs shot in the Middle-East, Jananne Al-Ani exposes us to the beauty of the abstracted landscape seen from above. She thereby renders the vertical perspective as a deceptive visual strategy to legitimate annexation while giving the impressionof surveying an uninhabited territory.
Julie Jaffrennou’s performance illustrates how difficult it is in the first place for a body in a real site to disappear.
Opening: Fri 18.9.2015, ab 19.30 Performance Julie Jaffrennou (Galerie II), 20.00 Artist’s talk Jananne Al-Ani (Kammertheater), 21.30 Party (Foyer)
accompanying program
Guided Tours: Thu 01.10. / Thu 15.10. 2015, 19.00, Galerie I
Artist’s talk Florian Schmidt: Thu 15.10. 2015, 20.00, Kammertheater
Lecture: Drone Theory (Ferngesteuerte Gewalt. Eine Theorie der Drohne), Grégory Chamayou, Universität Lyon: Thu 22.10, 20 Uhr, Kammertheater
Für die Kunstintervention A 1000 Times No (2011 –) nutzt Bahia Shehab, Kairo, die reiche Tradition der arabischen Kalligraphie und adressiert damit aktuelle Fragen. Buch und Straße sind ihre bevorzugten Medien, um Ansichten, Träume und Hoffnungen auszudrücken.
Die Intervention in Freiburg besteht aus zwei Teilen: Für die Street-Art auf der Wiwili Brücke verbindet die Künstlerin ‚Neins‘ von arabischen Denkmälern der letzten 1400 Jahre mit Protestbotschaften. Damit setzt sie ein Zeichen gegen den erstarkenden Extremismus, sei es des radikalisierten politischen Islams (Thomas Schmidinger) oder der rechts gerichteten Bewegungen.
In der Ausstellung im E-WERK vertieft die Künstlerin die Auseinandersetzung mit den arabischen Schriftzeichen und der islamischen Architektur durch ein Künstlerbuch und eine Soundinstallation. Sie erweitert so Wahrnehmung und Identitätsvorstellungen und nutzt Schönheit, die berührt, als Mittel zur Veränderung.
Screening im E-Werk
Mit Video- und Filmarbeiten zu Gender, Identität und Tradition (im Untergeschoss) von Anahita Razmi (Berlin), Mounira Al Solh (Amsterdam), Filippa Bauer (Köln), Mahassine EL Hachadi (Marrakesh), Farah Haider (Kuwait), Moussa Sarr (Paris)
For “A 1000 Times No” (2011 –) Bahia Shehab uses the rich and beautiful tradition of Arabic calligraphy to address contemporary issues. The book and the streets have become her favourite media to express views, dreams and hopes for a better Egypt and a society that remembers its aesthetic and cultural values.
Her intervention in Freiburg consist of two parts: Street-Art Wiwili Brücke: On the Wiwili bridge the artist paints Nos taken from Arab monuments of the past 1400 years. By combining them with current messages she sends out a signal to the rise of extremist movements, be it a radicalized political Islam (Thomas Schmidinger) or right-wing parties.
Exhibition E –WERK: In the exhibition the artist deepens the encounter with Arabic script and architecture through an artist’s book and a sound installation, thereby extending perceptions and understandings of identity. Beauty becomes a mean for change. | Image: Bahia Shehab, Wall in Cairo, 2011
Screening at E-Werk: In the basement a series of films and videos addressing issues of gender identity and tradition is shown. Works by Anahita Razmi (Berlin), Mounira Al Solh (Amsterdam), Filippa Bauer (Köln), Mahassine EL Hachadi (Marrakesh), Farah Haider (Kuwait), Moussa Sarr (Paris)
Prof. Bahia Shehab, Künstlerin, Kairo | Dr. Heidi Brunnschweiler, Kuratorin
DO 04.06. | 17.30 UHR Filmvorführung und Gespräch mit Kuratorin Heidi Brunnschweiler, Filippa Bauer (Filmemacherin) zum Film „Freiräume“ (2015) und Mahassine El Hachadi (Filmemacherin) zum Film “Apnée” (“Atemstillstand”, 2010)
DO 04.06. | 20.00 UHR Filmvorführung, Mark Nickolas, „Nefertiti’s Daughters, A Story of Women, Art and Revolution in Egypt“ (2014)
DI 16.06. | 18.30 UHR Vortrag „Der Preis des Vergessens. Gewalt im Frühislam“, Dr. Abdel-Hakim Ourghi (Islamwissenschafter, PH Freiburg), Moderation Dr. Abdel-Hakim Ourghi (Isalmwissenschafter, PH Freiburg)
FR 19.06. | 18.30 UHR Vortrag „Politischer Islam in Europa“, Dr. Thomas Schmidinger (Universität Wien)
Interview mit Bahia Shehab zur Kunst-Aktion auf der Wiwili Brücke