• Galerie für Gegenwartskunst
  • Saal
Foto: Vishal Pandey

Mix for Six

Holst - Sinfonietta

Fr 03.02. | 20:00 Uhr

Peter Maxwell Davies: Fantasia on a Ground and Two Pavans (1968) 12′
(1934-2016) Realisation for ensemble after Henry Purcell

Steven Mackey: Slide: Suite (2009) 22′
(*1956) Deutsche Erstaufführung

Georg Friedrich Haas: tria ex uno (2001) 12′
(*1953) nach dem Agnus Dei II der Missa L’homme armé
super voces musicales von Josquin Desprez

Joseph Schwantner: Music of Amber (1981) 20′
(*1943)

Sechs Solisten der Holst-Sinfonietta spielen in ihrem neuem Konzertprogramm in der sogenannten Pierrot-Besetzung (Flöte/Klarinette/Klavier/Violine/Violoncello) plus Schlagzeug. Diese Besetzung ist der Kern der meisten etablierten Neue-Musik-Ensembles, und hat in den letzten Jahrzehnten sehr viele Komponisten inspiriert.

Zwei Werke des Programms sind von Alter Musik durchdrungen bzw. inspiriert. Der Schotte Peter Maxwell Davies schrieb 1968 seine sehr unterhaltsame und augenzwinkernde Referenz an den „Orpheus Britannicus“ Henry Purcell unter dem Titel Fantasia on a Ground and Two Pavans. Es ist faszinierend wie er dabei den Spagat zwischen Denkmal und Verzerrung schafft bzw. der Ansatz zwischen Nähe und Fremde definiert. Dass Jazz und Purcell wunderbar gemeinsam funktionieren beweist die Pavan No. 1, während die Pavan No. 2 als Charleston daher kommt.

Auch Georg Friedrich Haas‘ tria ex uno von 2001 ist eine Aneignung von Alter Musik, hier einem Agnus Dei aus der Feder von Josquin Desprez, der der flämischen Frührenaissance zugerechnet wird. In drei Schritten (Arrangement – kommentierende Instrumentation – frei assoziierende Neukomposition) stellt Haas Beziehungen seiner Musiksprache zu den Satztechniken Josquins her, indem er die ursprüngliche musikalische Konstruktion ständig in seine klangliche Interpretiation miteinbezieht. Anders als Maxwell Davies sucht Haas zunächst eher die Nähe, um dann sich mit Mikrotonalität und Obertonreihen an Josquin „spektral“ abzuarbeiten.

Von Steven Mackey, in den USA sehr erfolgreicher Komponist, erklingt die Deutsche Erstaufführung seiner Suite: Slide aus dem Jahr 2009. Slide war eine Kammeroper, die der Komponist später auch in dieser rein instrumentalen Fassung herausgab. Diese Musik ist sehr von rhythmischen Impulsen geprägt, die teilweise aus der Tradition Strawinskys aber auch der Rockmusik entstammen. Doch sind sie hoch artifiziell und komplex. Eine wirkliche Entdeckung.

Joseph Schwantners Music of Amber aus dem Jahr 1981 ist vielleicht einer der schönsten Stücke, die es für die Besetzung überhaupt gibt. Das hat die Holst-Sinfonietta schon 2003 erkannt und hat dieses und andere Stücke ihrer ersten CD-Einspielung für Naxos auch erfolgreich eingespielt und sie seitdem immer wieder in Konzerten präsentiert. Der US-Amerikaner ist in den USA sehr bekannt und hoch geachtet. Er hat einen eigenen unverwechselbaren Stil, der einerseits vom Impressionismus geprägt ist und anderseits von der Leuchtkraft der Musik Olivier Messiaens und seines Landmanns Goerge Crumb profiziert hat. Das Ergebnis ist eine delikate Musik: hochvirtuos, atmosphärisch und betörend.

Mit

Solisten der Holst-Sinfonietta
Florence Aoustet- Flöte/Altflöte/Picc.
Mariella Bachmann – Klarinette/Bassklarinette
Lee Ferguson – Schlagzeug
Hans Fuhlbom – Klavier und Cembalo
Cornelius Bauer – Violine/Viola
Philipp Schiemenz - Violoncello

Musikalische Leitung: Klaus Simon


Künstler-Seite »
Eintritt 18,00 / 10,00 €
Alle Veranstaltungen » JETZT KARTEN KAUFEN »