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Briefe aus Sibirien

Eine Audiotour durch Kunsträume in jetzt abgeschlossenen Weltgegenden

Do 21.05. | 19:00 Uhr

Eine Sendereihe in Kooperation zwischen der Galerie für Gegenwartkunst,
E-WERK und Ech-Oida (Radio Dreyeckland Freiburg / RDL)

 

Briefe aus Sibirien ist eine Sendereihe, die den empathischen Austausch über die lokale Trennung hinweg einübt und weiterführt. Eine Radiomoderatorin, eine Kuratorin und eine Künstlerin aus Freiburg führen Werkgespräche mit Kunstschaffenden in jetzt unzugänglichen Weltgegenden.

Sendetermine: Deutsch/Russisch/Englisch | donnerstags | jew. 19.00–19.30 Uhr

Do 21. Mai  |  28. Mai |  15. Juni | 26. Juni 2020  | jew. 19.00-19.30 Uhr

Wiederholung Fr | 22. Mai | 29. Mai  | 16. Juni | 26. Juni 2020  | jew. 11.00-11.30 Uhr


In den 1950er-Jahren bereiste der französische Cineast Chris Marker Weltgegenden, die bedingt durch die geopolitische Lage des Kalten Kriegs für Westeuropäer für gewöhnlich unzugänglich waren. Marker konnte z.B. als Mitglied der Französischen Kommunistischen Partei nach Sibirien reisen. Seine Eindrücke von der Lebensweise der Menschen und den politischen Umständen verarbeitete er in seinem Essayfilm Letters from Siberia (1958). Dieser Film stellte eine mediale Verbindung zu einem gewöhnlich abgeschlossenen Gebiet her. Markers filmischer Bericht war eine der wenigen Möglichkeiten, um im Westen etwas über das Leben in dieser fernen Weltgegend zu erfahren.

Wie kann man in diesen Zeiten, angesichts der geschlossenen Grenzen mit fernen Weltgegenden in Verbindung bleiben? Den kulturellen Austausch zwischen Lokalem und Globalem pflegen? Wie lässt sich das Digitale für Modelle der Kommunikation nutzen, um die Verbindung in die Welt ökologisch nachhaltiger aufrechtzuerhalten?

Heute fragen wir uns, wieso wir erst durch Covid-19 von gemeinsamem Schmerz sprechen. In unserer globalisierten Welt ist das Gefühl von Nähe und Distanz sehr trügerisch. Wenn man z.B. in einem der Hipster Cafés in der sibirischen Metropole Novosibirsk sitzt, ist das Lebensgefühl jenem in Frankfurt recht nah. Wenn man aber das Leiden oder die Träume der Menschen dort genauer betrachtet, ist Sibirien aber viel weiter als nur neun Flugstunden entfernt. Die früheren lokalen Epidemien oder sogar Kriege haben uns nicht so richtig berührt.

Die Frage nach realer und emotionaler Nähe wird auch nach der Krise bleiben. Wie können wir unsere Vorstellungskraft trainieren, sodass wir auch Träume und Ängste des Anderen empathisch begreifen?


In 2 x 4 Sendungen von je 30 Minuten werden Gespräche mit Kunstschaffenden aus aller Welt aufgezeichnet und ausgestrahlt. In jeder Sendung berichtet eine Künstlerin oder ein Künstler ca.15-20 Minuten aus dem Ort, in dem sie/er zur Zeit lebt.

Gegenstand der Unterhaltung sind die aktuellen Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie ein Austausch über Kunstwerke und künstlerische Perspektiven auf eine post-globale Welt, an deren Schwelle wir heute stehen. Die Sendungen werden auf Deutsch (Russisch im Hintergrund) jeweils donnerstags auf Radio Dreyeckland gesendet. Anschliessend werden die Sendungen mit kurzen Videos und Fotos als Podcast auf der Homepage der beiden Institutionen gestellt und in den Sozialen Medien weiterverbreitet.

Do 21. Mai 2020 | 19.00-19.30 Uhr
Artem Loskutov | *1986, Nowosibirsk, lebt zur Zeit in Moskau / Russland

Der russische Künstler ist Gründer der sibirischen Aktionskunstgruppe «Contemporary Art Terror». Er führt in zahlreichen russischen Städten sogenannte Monstrationen nach dem Motto «Das Absurde der Macht kann man nur mit dem Absurden beantworten» durch. Artem veranstaltete eine solche Monstranz in der GG-EWERK im Oktober 2017.

https://www.instagram.com/kissmyba/?hl=en

https://triennial.garagemca.org/en/ArtemLoskutov


Do 28. Mai 2020 | 19.00-19.30 Uhr
Sasha Kurmaz, 1986, Kiew / Ukraine

https://sashakurmaz.com

https://museemagazine.com/culture/2017/9/12/book-review-method-by-sasha-kurmaz


Do 15. Juni 2020 | 19.00-19.30 Uhr

Nashilongweshipwe Mushaandja, 1988, Windhoek, Namibia

instagram (@hottnnes) and soundcloud (https://soundcloud.com/tschuku-tschuku) pro


Konzept Heidi Brunnschweiler & Viktoria Balon

Gefördert durch: Kulturamt der Stadt Freiburg i. Br.

Foto: Sasha Kurmaz, A series of interventions in the commercial advertising space of the city, 2010-2020 ongoing, © courtesy of the artist.

Eintritt frei
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