Isabel Motz (*1997) arbeitet als Grafikdesignerin und künstlerische Forscherin in Stuttgart. In ihren Projekten untersucht sie lokale Ereignisse und Phänomene, stellt diese in einen globalen Zusammenhang und hinterfragt dabei bestehende Strukturen und Narrative des Anthropozäns. Durch die Re-Kombination von Materialien, die sie vor Ort oder in Archiven recherchiert – darunter Dokumente, Fotografien, Videos, Tonaufnahmen und Texte – entstehen neue Sichtweisen auf Bekanntes und eine Erschließung unbekannter Aspekte unserer direkten Lebenswelt. Derzeit ist sie Stipendiatin der Landesgraduiertenförderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Im Rahmen der KABUFF-Residenz des E-WERKs wird sie im Mai und Juni 2025 in Freiburg verbringen und dort auch mit der Biennale für Freiburg kooperieren.
Ausgangspunkt ihrer Arbeit während der Residency wird der Briefwechsel zwischen dem Philosophen Günther Anders und dem Hiroshima-Piloten Claude Eatherly sein. Die Annäherung an die unvorstellbare Gewalt der Zerstörung von Atomwaffen(-tests) und deren globalen Auswirkungen sollen mit der aktuell geführten Debatte um nukleare Aufrüstung und nukleare Teilhabe in Europa gegenübergestellt werden. Die Auseinandersetzung mit dem „Atomzeitalter“ sollen nicht nur durch Texte des Philosophen Anders – der unter anderem in Freiburg studierte – stattfinden, sondern auch durch die Untersuchung der lokalen Anti-Atom- und Friedensbewegung der 80er Jahre und einer militärtechnologischen Recherche erweitert werden.