Für die Regionale 2024 schafft David Luca Muth eine immersive und multimediale Installation mit dem Titel Zeichnungen unter der Haut. Die KABUFF Residency ermöglicht ihm die direkte Einbeziehung der Räumlichkeiten für seine Arbeiten. Mit 180 Grad Kameras wird vor der Ausstellung ein performativer Akt aufgenommen. Verschiedene Objekte greifen die Auseinandersetzung des Künstlers zu seinem langjährigen Schaffens als Tätowierer auf. Materialien aus dem Tattoohandwerk werden neu verarbeitet und scheinen die Grenzen zwischen Tätowierungen, Bild, Kunst und Körper verschwimmen zu lassen. Vorzeichnungen, Prozess und Endprodukt eines Tattoos werden durch verschiedene Elemente stilistisch angedeutet. Durch die Arbeit mit Virtual Reality schafft es Muth, die Teilnehmenden schonungslos in den performativen Akt des Tätowierens eintauchen lassen und bietet somit die Möglichkeit, Brutalität und Intimität ungefiltert darstellen zu können.
Der Künstler David Luca Muth (*1989 in Freiburg im Breisgau) lebt und arbeitet in Karlsruhe und Freiburg. Seit 2019 studiert er Malerei an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Karlsruhe unter Helmut Dorner und Sophie von Hellermann. Bereits vor seinem Studium befasste er sich künstlerisch mit verschiedenen Medien, was sich bis heute in seiner Methodik und Motivwahl wiederfindet. Muth bedient sich an seiner Erfahrung und setzt sich mit ihr auseinander, um Grenzen zwischen den verschiedenen Richtungen des kreativen Gestaltens zu brechen. So bringt er neben der Malerei und des Zeichnens auch Designs für Bekleidung, Albumcover und Logos hervor. 2014 mitbegründete Muth das Kollektiv YOUTHLIFE, welches mit komplexen bildhauerischen Elementen, Licht und Sound großräumige musikalische Veranstaltungen begleitet. Seit 2010 ist der Künstler als Tattoo Artist tätig. Diese Form der sozialen Kunst ist eine der größten Einflüsse in Muths Schaffensprozess. Stilistisch nutzt David Muth des Weiteren Motive aus seiner handwerklichen Arbeit als Maurer, privaten sowie weltlichen Themen und sieht sich in seiner Schaffensweise stets kritisch mit gesellschaftlichen Strukturen auseinandergesetzt.
For Regionale 2024, David Luca Muth is creating an immersive and multimedia installation under the title Drawings Under the Skin. The KABUFF residency allows him to directly incorporate the site for his work. Using 180 degree cameras, a performative act is recorded pre exhibition. Various objects pick up on the artist’s involvement with his many years as a tattoo artist. Materials from the tattoo profession are reprocessed and seem to blur the boundaries between tattoos, image, art and body. Sketches, process and final product of a tattoo are stylistically referred to by different elements. By working with virtual reality, Muth succeeds in ruthlessly immersing participants into the performative act of tattooing, thus offering the possibility to portray brutality and intimacy in an unfiltered way.
The artist David Luca Muth (*1989 in Freiburg im Breisgau) lives and works in Karlsruhe and Freiburg. Since 2019, he has been studying painting at the State Academy of Fine Arts Karlsruhe as a student of Helmut Dorner and Sophie von Hellermann. Prior to his studies he was already artistically exploring various media, which is still reflected in his methodology and choice of motifs today. Muth draws on his experience and uses it to break down boundaries between the different directions of creative expression. Thus, in addition to painting and drawing, he also produces designs for apparel, album covers, and logos. In 2014, Muth co-founded the YOUTHLIFE collective, which uses complex sculptural elements, light and sound to create large-scale musical events. Since 2010, the artist has been active as a tattoo artist. This type of social art is one of the biggest influences in Muth’s creative work. Furthermore, David Muth stylistically uses motifs from his work as a bricklayer, private and secular matters and always sees his work as a critical exploration of social structures.
Foto (c) Oscar Chan Yik Long, courtesy of the artist.
Oscar Chan Yik Long (Helsinki, Finland) konzentriert sich in seiner Arbeit auf persönliche Erfahrungen und erforscht die Bedingungen des Lebens, die Art und Weise, wie der Einzelne sich mit anderen verbindet, Angst, Mythologien und die visuelle Populärkultur. Er arbeitet mit Medien wie Malerei und Zeichnung, häufig als Teil von ortsspezifischen Installationen. Er schafft oft eine invasive Atmosphäre mit immersiven Wandmalereien in Tusche, Gemälden auf Stoff und Objekten.
Die KABUFF Residenz nutzt er, um ein grosses ortspezifisches Wandbild mit Tuschezeichnungen auf Vorhängen und Stoffen zu fertigen. Teufel und Dämonen werden beschwört, um zu erkunden, wann bestimmte dieser Figuren den Menschen gefährlich werden und sogar von den Behörden verboten werden können?
Oscar Chan Yik Long (Helsinki, Finland) focuses his work on personal experiences, exploring the conditions of life, the way individuals connect with others, fear, mythologies and popular visual culture. He works in media such as painting and drawing, often as part of site-specific installations. He often creates an invasive atmosphere with immersive murals in ink, paintings on fabric and objects.
He uses the KABUFF Residency to produce a large site-specific mural with ink drawings on curtains and fabric. Devils and demons are conjured to explore when certain of these figures become dangerous to humans and can even be banned by the authorities?
Foto (c) Theresa Hartmann, courtesy of the artist.
Kanalnetze verbinden Menschen, die sich in der Stadt aufhalten und lassen die Flüssigkeiten, die durch die Umwelt und durch uns Menschen hindurch in das Abwasser geleitet werden, zusammenfließen. Das System Stadt kann als Organismus begriffen werden, für welchen ein funktionierendes Kanal- und Abwassersystem unabdinglich ist.
Ein Audiowalk besteht aus einem Gang entlang einer Wegstrecke, während eine Audioaufnahme dazu angehört wird. Mit dem Hören des Audiowalks beim Gehen werden die Gedanken ein paar Meter unter die Oberfläche gezogen, kippen einmal nach unten, dann wieder nach oben. Die eigene Bewegung beim Gehen verläuft in einem bestimmten Takt, eine rhythmische Aktivität, welche sich zu dem Gehörten in Beziehung setzt. Gedanken, Wahrnehmung und Körper werden in Bewegung gesetzt und bekommen neue Impulse.
Wir alle, beim Trinken aus dem Trinkwasserbrunnen, auf der Toilette und beim Öffnen des Wasserhahns, sind Teil eines Systems, welches uns verbindet und uns vor gemeinsam zu lösende Herausforderungen stellt.
Der Eigene Körper, durch welchen Wasser läuft, welcher zum Großteil aus Wasser besteht und welcher durch Wasser gereinigt wird, gliedert sich ein in die Körper, Hohlräume und Kanäle, durch die unser frisches oder verbrauchtes Wasser läuft.
Theresa Hartmann (*1992 in Würzburg) studierte freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Susanne Kühn. Sie studierte auch bei Jan St. Werner in Nürnberg, bei Martí Ruiz in Barcelona, bei Stefania Galegati in Palermo und an der Facultad de Bellas Artes in Málaga. Sie arbeitet sowohl individuell, als auch in verschiedenen Kollaborationen und Kollektiven.
Do 27.7.2023 | Flyer
18-19 Uhr KABUFF in der Bildhauerhalle
19 Uhr Spaziergang
Start: Haupteingang E-WERK
Ende: Schwabentor
Dauer: ca. 40 Minuten
Weitere Informationen und Fotos unter: https://theresahartmann.de/unsichtbare_wasserfluesse/
„Während meines zweimonatigen Aufenthalts bei KABUFF-Residency habe ich mich mit den Freiburger Wasserwegen beschäftigt. Die Altstadt ist geprägt durch das „Bächle“, ein mittelalterliches System der Brauchwasserversorgung in Form von offenen Wasserkanälen durch fast alle Straßen und Gassen. Ich lernte die Arbeit der Menschen kennen, die das Bächle täglich reinigen und damit auch, welche Teile des Bächles nicht sichtbar sind und wie dieses System mit der Kanalisation verbunden ist. Außerdem konnte ich an einigen Kanalpunkten des Abwassersystems Schallproben nehmen. Daraus habe ich eine Gruppe von Arbeiten in verschiedenen Medien entwickelt.
Für einen experimentellen Klangspaziergang habe ich Abhörgeräte entwickelt, deren Passform genau dem Durchmesser eines Kanaldeckels entspricht. Ausgerüstet mit diesen Geräten sind wir als Gruppe vom E-WERK entlang des Bächle durch die Freiburger Altstadt zum Schwabentor gelaufen, wo das erste Bächle zu Tage tritt.“
Sewer networks connect people who are within the city and allow the fluids that pass through the environment and through us humans to flow together into the sewage. The city system can be understood as an organism for which a functioning wastewater system is indispensable.
An audio walk consists of walking along a path while listening to an audio recording about it. By listening to the audiowalk while walking, one’s thoughts are pulled a few meters below the surface, tilting down once, then up again. One’s own movement while walking is to a certain beat, a rhythmic activity that relates to what is heard. Thoughts, perception and body are set in motion and get new impulses.
We all, when drinking from the drinking fountain, on the toilet and when opening the tap, are part of a system that connects us and presents us with challenges to be solved together.
Our own body, through which water runs, which consists mainly of water and which is cleaned by water, gets incorporated into the bodies, cavities and channels through which our fresh or used water runs.
Theresa Hartmann (*1992 in Würzburg) studied fine art at the Academy of Fine Arts Nuremberg with Susanne Kühn. She also studied with Jan St. Werner in Nuremberg, with Martí Ruiz in Barcelona, with Stefania Galegati in Palermo and at the Facultad de Bellas Artes in Málaga. She works both individually and in various collaborations and collectives.
„During my two-month residency at KABUFF-Residency, I focused on Freiburg’s waterways. The old town is characterized by the „Bächle“, a medieval system of utility water supply in the form of open water channels through almost all streets and alleys. I got to know the work of the people who clean the Bächle every day and thus also which parts of the Bächle are not visible and how this system is connected to the sewer system. I was also able to take sound samples at some of the canal points of the sewage system. I developed a group of works in different media from this.
For an experimental sound walk, I created listening devices whose fit exactly matches the diameter of a sewer cover. Equipped with these tools, we walked as a group from the E-WERK along the Bächle through Freiburg’s old town to the Schwabentor, where the first Bächle comes to light.“
Fotos (c) Theresa Hartmann, courtesy of the artist.
in der Bildhauerhalle, E-WERK Freiburg
Eschholzstr. 77